Geliebte Jane

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Becoming Jane)
Film
Deutscher Titel Geliebte Jane
Originaltitel Becoming Jane
Produktionsland USA, Großbritannien
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2007
Länge 120 Minuten
Altersfreigabe FSK 0[1]
Stab
Regie Julian Jarrold
Drehbuch Kevin Hood
Sarah Williams
Produktion Robert Bernstein
Graham Broadbent
Douglas Rae
Musik Adrian Johnston
Kamera Eigil Bryld
Schnitt Emma E. Hickox
Besetzung

Geliebte Jane (Originaltitel: Becoming Jane) ist eine US-amerikanisch-britische Filmbiografie über Jane Austen von Julian Jarrold aus dem Jahr 2007.

Handlung

Jane Austen wächst am Ende des 18. Jahrhunderts als eine Tochter des Reverends Austen in der landwirtschaftlich geprägten Region Hampshire auf. Sie ist energiegeladen, spielt Klavier und schreibt. Ihre Familie will, dass sie den reichen Mr. Wisley heiratet, doch sie leistet Widerstand. Dies empört ihre Mutter, die aus Liebe heiratete und danach in bescheidenen Verhältnissen leben musste.

Jane lernt den irischstämmigen Tom Lefroy (Thomas Langlois Lefroy) kennen, der Jurist werden will. Er kritisiert ihre schriftstellerischen Versuche und gibt ihr den Roman 'The History of Tom Jones, a Foundling' von Henry Fielding zum Lesen. Beide verlieben sich schließlich ineinander. Lefroy stellt sie seinem in London lebenden, vermögenden Onkel vor und will ihn um den Segen für ihre Heirat bitten, aber er stellt fest, dass jemand Jane seinem Onkel gegenüber als eine Mitgiftjägerin denunziert hat. Da Tom vollkommen vom Geld seines Onkels abhängig ist, beugt er sich dessen Verbot der Hochzeit. Nach kurzer Trennung entschließen sich die beiden, gemeinsam durchzubrennen. Jane erfährt allerdings während einer Kutschenpanne auf ihrem gemeinsamen Weg nach Schottland aus einem Brief, den sie in der Manteltasche von Tom entdeckt, dass seine Familie in Irland in sehr ärmlichen Verhältnissen lebt und auf seine finanzielle Unterstützung angewiesen ist, die er ihnen regelmäßig zukommen lässt. Schließlich erklärt Jane Tom, dass sie mit Blick auf die Armut ihrer beider Familien zu der Überzeugung gelangt sei, dass keine Existenzgrundlage für eine Familiengründung mit ihm vorhanden sei. Tom versucht vergeblich, ihre Zweifel unter Hinweis auf ihre gegenseitige Liebe auszuräumen. Jane besteigt kurz darauf eine Kutsche in die Gegenrichtung zurück zu ihrer Familie.

Viele Jahre später treffen sich die beiden wieder. Jane ist mittlerweile eine erfolgreiche und bekannte Schriftstellerin und noch immer ledig. Tom Lefroy, zwischenzeitlich als Lord Oberrichter in Irland zu Ansehen und Vermögen gelangt, ist verheiratet und benannte seine älteste Tochter nach Jane, die eine große Bewunderin der Autorin ist. Ihr zuliebe gibt Jane schließlich ausnahmsweise eine Lesung, bei der sie aus ihrem Werk "Stolz und Vorurteil" vorliest, für deren Hauptcharaktere, Miss Elizabeth und Mister Darcy – so die Interpretation des Films – sie selbst und Tom Lefroy als Pate gestanden haben sollen.

Kritiken

Derek Elley schrieb in der Zeitschrift Variety vom 8. März 2007, der Film gleiche in allen Aspekten bis auf den Titel dem Film Stolz und Vorurteil. Anne Hathaway zeige ihr Talent.[2]

Stella Papamichael lobte in der für die BBC verfassten Kritik vom 9. März 2007 den Charme der Hauptdarsteller. Der Film sei zuerst eine soziale Satire, dann werde er zum Melodrama. Anne Hathaway weise „genussvoll würdevollen Elan“ auf.[3]

Das Lexikon des Internationalen Films urteilt: „Keine Biografie, sondern ein rein fiktives Melodrama, das die literarischen Strukturen der Jane-Austen-Romane auf die Protagonistin Jane Austen überträgt. Daraus resultiert sowohl elegantes Ausstattungskino als auch ein einfühlsames Gesellschaftsporträt, das freilich ohne den ironisch-distanzierten Tonfall der Autorin auskommt.[4]

Auszeichnungen

Der Film gewann im Jahr 2007 den Truly Moving Sound Award des Heartland Film Festivals. Außerdem bekam er schon vor seinem deutschen Kinostart von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden das Prädikat Besonders wertvoll verliehen.[5]

Hintergrund

Der Film wurde in Irland gedreht.[6] Seine Produktionskosten betrugen schätzungsweise 12,5 Millionen Euro.[7] Der Film hatte seine Weltpremiere am 2. März 2007 auf dem Wonthaggi International Film Festival; in den britischen Kinos startete er am 9. März 2007 und in den US-amerikanischen – am 3. August 2007 (ausgewählte Kinos) bzw. 10. August 2007 (breite Veröffentlichung). Der Film spielte in den britischen Kinos bis zum 1. April 2007 ca. 3 Millionen Pfund Sterling ein. Der deutsche Kinostart war am 3. Oktober 2007.[8] In Deutschland hatte der Film 128.479 Zuschauer[9].

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Geliebte Jane. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, September 2007 (PDF; Prüf­nummer: 111 454 K).
  2. Kritik von Derek Elley, abgerufen am 18. Juni 2007 (Memento des Originals vom 21. Dezember 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.variety.com
  3. www.bbc.co.uk, abgerufen am 18. Juni 2007
  4. Zeitschrift film-dienst und Katholische Filmkommission für Deutschland (Hrsg.), Horst Peter Koll und Hans Messias (Red.): Lexikon des Internationalen Films – Filmjahr 2007. Schüren Verlag, Marburg 2008. ISBN 978-3-89472-624-9
  5. movie-infos.net: Prädikat: Besonders wertvoll, 4. August 2007
  6. Filming locations für Becoming Jane, abgerufen am 18. Juni 2007
  7. Box office / business für Becoming Jane, abgerufen am 18. Juni 2007
  8. Premierendaten für Becoming Jane, abgerufen am 28. August 2009
  9. Zuschauerzahlen von Anne Hathaway Filmen