Grabkapelle

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Eine Grabkapelle oder Grabkirche bezeichnet in der Regel ein Mausoleum oder ein Kirchengebäude, das vor allem als Grablege von Adels- oder Bürgerfamilien oder aber eines Hausklosters oder Stifts diente. Einige von diesen Kirchen werden auch heute noch nach ihrer Funktion benannt.

Grabkapellen am Friedhof Ober St. Veit, Wien
Schauwand einer Grabkapelle, St.-Marien-Kirche (Stralsund)

Insbesondere Kirchen oder Kapellen, in denen sich Gräber von Heiligen oder politisch, mitunter auch kulturell bedeutenden Persönlichkeiten begraben liegen, werden gelegentlich als Grabkirche dieser Persönlichkeiten bezeichnet.

Ebenfalls aufgrund ihrer Verwendung als Kolumbarium für Urnenbestattungen werden ehemalige Kirchen als Grabkirche oder Grabeskirche bezeichnet, darunter als erste in Deutschland St. Josef in Aachen.

Eine Ausnahme von dieser funktionalen Benennungsweise bildet die Grabkirche (Deggendorf), bei der der Name auf ein Hostienwunder zurückgeht. Von den Funktionsgebäuden zu unterscheiden sind auch die sogenannten Grabeskirchen, die in Nachbildung der Jerusalemer Grabeskirche nach ihr benannt werden.

Grabkapellen in Seitenschiffen von Kirchen

Neben den gesamten Kirchgebäuden gibt es auch Grabkapellen, die nur einen abgeschlossenen Bereich innerhalb eines Seitenschiffes einer Kirche bilden. So enthält die St.-Marien-Kirche (Stralsund) in beiden Seitenschiffen jeweils mehrere Grabkapellen, in denen Särge hinter einer sehr repräsentativen Schauwand als Verkleidung übereinandergestapelt wurden. Diese Schauwände, die sich horizontal meist dreiteilig in eine Sockelzone, ein Hauptgeschoss und einen Aufsatz gliedern, geben vielen Kirchen ihren besonderen Charakter.

Bekannte Grabkirchen und -kapellen

Siehe auch

Literatur

  • Renate Prochno-Schinkel, Sibylle Appuhn-Radtke: Grabkapelle. In: RDK Labor (2016).

Weblinks

Wiktionary: Grabkapelle – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen