Benutzer:3mnaPashkan/Karol Murgaš

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Karol Murgaš (* 1899; † 1972) war ein slowakischer Journalist, Jurist, Politiker und Vertreter des radikalen pronazistischen Flügels der Slowakischen Volkspartei. Von 1938 bis 1939 war Stabschef der paramilitärischen Hlinka-Garde.

Leben

Im Jahr 1929 kam Murgaš in die Redaktion der Hlinka-Partei Zeitung Slovák und wurde dort als Redakteur tätig. Von 1938 bis 1939 war er Stabschef der Hlinka-Garde unter Karol Sidor und Alexander Mach. 1939 ließ der slowakische Ministerpräsident Jozef Tiso Murgaš im Konzentrationslager Ilava internieren, wurde aber von Mitgliedern der Gestapo befreit. Von 1940 bis 1941 war er Chef des Propagandaamtes der Slowakischen Volkspartei. Ab 1941 war er Gesandter der Ersten Slowakischen Republik in Zagreb.[1] 1946 wurde er von den Amerikanern an die Tschechoslowakei ausgeliefert und von einem Volksgerichtshof zu 15 Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Freilassung zog Murgaš 1966 mit seiner Familie in die USA.

Ideologie

Murgaš sprach sich im März 1939 für einen unabhängigen slowakischen Staat unter der schützenden Hand "des großen Beschützers Adolf Hitler" aus.[2] Weiters sprach er sich mehrmals gegen die Art und Weise aus, wie die slowakische Regierung unter Jozef Tiso die "jüdische Frage" anhand einer Numerus Clausus-Regelung zu lösen versuchte und forderte gemeinsam mit Alexander Mach radikalere Maßnahmen.[3] Am 5. Februar 1939 erklärte er in Rišňovce vor Mitgliedern der Hlinka-Garde:

"In der Slowakei wird es künftig weder ein tschechisches, noch ein jüdisches Regime geben. Ich mache euch aufmerksam und warne euch, meine Herren Juden, dass wir diese Garde, wenn ihr sie provoziert, nicht an der Leine halten werden. Wir sind überzeugt, das unsere slowakische Regierung die Jüdische Frage lösen wird und wir Gardisten, werden für die Ausführung dieses Gesetzes stimmen." [4]

Literatur

  • Karol Sidor: Denníky 1930-1939, 2010, ISBN 978-80-89335-23-7

Einzelnachweise

<references>

  1. Igor-Philip Matić: Edmund Veesenmayer: Agent und Diplomat der nationalsozialistischen Expansionspolitik in Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2002 S. 63
  2. www.druhasvetova.sk, Marcová kríza roku 1939 a Hlinkova garda, von PhDr. Peter Sokolovič am 14. März 2011 (online) (slowakisch)
  3. Lotte Weiss: Meine zwei Leben: Erinnerungen einer Holocaust-Überlebenden in LIT Verlag Münster, 2010 S. 195
  4. Homepage des Nationalrates der Slowakischen Republik (online) (slowakisch)