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Sägeblättlinge | ||||||||||||
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Gesägte Lamellenschneiden des Getigertern Sägeblättlings (Lentinus tigrinus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lentinus | ||||||||||||
Fr. |
Die Sägeblättlinge (Lentinus) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Stielporlingsverwandten. Alle Arten sind Holzzersetzer an Nadel- und Laubhölzern und erzeugen im befallenen Holz eine Weißfäule.
Merkmale
Die Arten der Gattung bilden meist mittelgroße bis große Pilze mit exzentrischem, lateralen oder fast zentralem Stiel, der allerdings bei einigen Arten kaum ausgebildet ist (nabelings- bis seitlingsartige Fruchtkörper). Der Hut ist anfangs konvex, bei älteren Exemplaren wird er niedergedrückt mit eingesenkter Mitte, der Rand ist jung eingerollt. Die Hutmitte ist meist filzig oder schuppig. Die Fruchtschicht bildet am Stiel herablaufende, ziemlich gedrängte Lamellen, diese sind weißlich bis fleischfarben oder ockerbräunlich. Die Schneiden der Lamellen sind zumindest bei alten Fruchtkörpern schartig und grob gesägt bis zerrissen, worauf sich auch der deutsche Gattungsname bezieht. Die weißliche Trama ist zunächst weich, wird beim Trocknen holzartig und zäh.
Arten
In Europa kommen 3 Arten vor bzw. sind dort zu erwarten.
- Laubholz-Knäueling, Lentinus torulosus
- Borstiger Knäueling, Lentinus strigosus
- Getigerter Sägeblättling Lentinus tigrinus
Borstiger Knäueling
Lentinus strigosusAnis-Sägeblättling
Lentinus suavissimusGetigerter Sägeblättling
Lentinus tigrinus
Bedeutung
Holzschädling
Einige Arten werden durch Befall und Zerstörung von verbautem Holz schädlich.
Etymologie
Der deutsche Namen nimmt auf die gesägte Lamellenschneide einiger Arten Bezug. Der wissenschaftliche Name ist von lateinisch lentus - zäh, biegsam, langsam abgeleitet und das lederig-feste, bei Trockenheit knochenharte Fleisch der Fruchtkörper an. Der Name der Untergattung Panus ist abgeleitet von lat. panus = Büschel und bezieht sich auf das büschelige, gemeinsame Auftreten der Fruchtkörper.
Systematik
Frühere Gattungsvertreter, die im Holz eine Braunfäule verursachen, befinden sich jetzt in der Gattung Neolentinus. Außerdem wird die frühere Untergattung Panus heute als eigenständige Gattung geführt. Die darin enthaltenen Spezies unterscheiden sich von den Lentinus-Arten durch glatte oder allenfalls schwach gesägte Lamellenschneiden sowie das Fehlen dickwandiger Skeletthyphen in der Huttrama. Darüber hinaus zählte der heute in eine eigene, monotypische Gattung gestellte Shiitake (Lentinula edodes) einst ebenfalls zur Gattung Lentinus.
Literatur
- G. J. Krieglsteiner, A. Gminder: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 3, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3536-1
- H. Dörfelt, G. Jetschke: Wörterbuch der Mycologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg-Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9
- H. Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3. Ausgabe, Nikol Verlagsgesellschaft mbh & Co. KG, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7