Benutzer:Bernd Schwabe in Hannover/Bödeker-Engel
Die Bödeker-Engel ...
Geschichte
„Viele Friedhofsbesucher haben ihn vermisst, jetzt ist er wieder da: Der Bödeker-Engel auf dem Engesohder Friedhof strahlt in seinem ursprünglichen Bronzeton. 100 Arbeitsstunden und 5000 Euro hat die Restaurierung gekostet – „ohne privates Engagement wäre das nicht möglich gewesen“, sagt Friedhofschefin Cordula Wächtler. Der Rotary Club Hannover-Leineschloss hatte vor zwei Jahren die Initiative ergriffen und jetzt die Restaurierung bezahlt.
„Ein Stück Stadtgeschichte wird wieder belebt“, sagte der Bildhauer und Rotary-Projektleiter Hartmut Stielow gestern anlässlich der Übergabe. Vor 150 Jahren gab es 15 derartiger Metall-Engel in Hannover, die mit ihren „Opferkästen“ am Kröpcke, am Georgsplatz, in der Altstadt und an anderen Orten um Almosen für Bedürftige warben. Pastor Hermann Wilhelm Bödeker hatte sie 1854 nach Entwürfen des Bildhauers Georg Hurtzig in der Königshütte zu Bad Lauterberg gießen lassen, erhalten sind nur zwei Exemplare: auf dem Stöckener und dem Engesohder Friedhof.
Die Engel waren lange Zeit wegen ihres Farbtons als Bronzeengel bezeichnet worden. „Bronze rostet nicht, deshalb hat sich niemand um den Erhalt gekümmert“, sagt Rotary-Mitglied Dirk Böttcher, auf dessen Idee die Restaurierung zurück geht. „Erst als die Löcher immer größer wurden, ging der Jammer los – denn die Engel sind aus Gusseisen.“ Nach langen Voruntersuchungen hat die hannoversche Firma Siebert die Sanierung ausgeführt. Während seiner Abwesenheit wurde der Engel vermisst. „Immer wieder haben Besucher nach dem Verbleib gefragt“, berichtet Wächtler.
Das Pendant auf dem Stöckener Friedhof harrt noch der Restaurierung. „Wir wären glücklich, wenn sich ein Sponsor fände“, sagt Friedhofschefin Wächtler. med
BU: Strahlt wieder in Bronze: Friedhofschefin Cordula Wächtler zeigt Marie und Sophie Stielow (von links) den verjüngten BödekerEngel. Die Statue war vom Rost zerfressen gewesen (kleines Bild).[1]“
„Vor 150 Jahren sammelten 15 gusseiserne Engel in der Innenstadt Almosen für Not leidende Mitmenschen. Am Kröpcke, in der Altstadt und andernorts hatte Pastor Hermann Wilhelm Bödeker die gut meterhohen Metallfiguren mit den Spendenschatullen installieren lassen. In den Wirren der Kriege sind sie bis auf zwei Exemplare verschollen. Doch nach dem HAZ-Bericht über die Restaurierung des „Bödeker-Engels“ auf dem Engesohder Friedhof sind nun weitere Exemplare aufgetaucht.
Bronzefarben waren die Engel, und weil man offenbar fälschlicherweise annahm, dass sie aus Bronze sind, die nicht rostet, hatte niemand sich um die Pflege der Figuren gekümmert, die 1854 nach Entwürfen des Bildhauers Georg Hurtzig in der Königshütte zu Bad Lauterberg gegossen wurden. Der Engel auf dem Engesohder Friedhof strahlt inzwischen wieder anmutig, weil der Rotary Club Hannover-Leineschloss 5000 Euro für die Restaurierung gestiftet hat. Das Pendant auf dem Stöckener Friedhof sieht hingegen erbarmungswürdig aus: Überall frisst sich der Rost durch das Eisen. Zudem fehlt bei beiden Exemplaren der Sockel – doch jetzt gibt es Hinweise darauf, wie der einst ausgesehen hat.
In der St.-Andreas-Kirchengemeinde zu Lauterberg steht ein Exemplar, 1864 vom örtlichen Männergesangsverein gestiftet. Dort thront der Engel auf einem Sockel. „Vielleicht ist das ein kleiner Baustein hin zur Erforschung, wie die Bödeker-Engel wirklich aussahen“, sagt Denkmalpfleger Eckart Rüsch. Auch in der Marienkirche zu Aerzen bei Hameln sammelt ein Engel Spenden. In Hannovers Denkmalpflege hält man es für möglich, dass irgendwann einmal die Studienarbeit eines Uni-Absolventen die Geschichte der „Bödeker“-Engel erhellt. „Bisher ist über diesen Teil der hannoverschen Geschichte ja kaum etwas bekannt“, sagt Denkmalpfleger Rüsch. med
BU: Zwei von 15: Der Engel vom Engesohder Friedhof (rechts) ist liebevoll restauriert, im Harz ist ein noch vollständiger Eisen-Engel aufgetaucht.[2]“
„Hannover ist um ein Schmuckstück aus seiner Stadtgeschichte reicher. Am Freitag ist der restaurierte Bödeker-Engel auf den Stöckener Friedhof zurückgekehrt. Von den einst 15 Engelsstatuen, mit denen bis zum Krieg in Hannovers Innenstadt Almosen gesammelt wurden, sind nur noch zwei Exemplare vorhanden. Die aufwendige Restaurierung der 1854 gegossenen Statue ist nur durch das Engagement einer kleinen Familienstiftung möglich geworden.
Der hannoversche Diakoniepastor Hermann Wilhelm Bödeker (1799–1875) hatte die Engel fertigen lassen, um für bedürftige Gemeindeglieder der Marktkirchengemeinde zu sammeln. Weil einige der Statuen bronzefarben schimmerten, hießen sie im Volksmund auch „Bronze-Engel“. Eigentlich bestehen sie aus Gusseisen. Eine Überraschung gab es bei der Restaurierung des Exemplars vom Stöckener Friedhof: Unter 15 Farbschichten entdeckte Christina Achhammer von der Landesdenkmalpflege ein intensives Grün als Originalton. Der Pattenser Kunstschmied Axel Siebert hat die Statue restauriert und dabei sogar verrostete alte Münzen gefunden.
8000 Euro hat die Restaurierung gekostet – viel Geld für die hannoversche Falkenreck-Stiftung. „Ich hoffe inständig, dass noch weitere Engel auftauchen“, sagte Ingrid Falkenreck bei einer Feierstunde am Freitag. Horst Rodiek vom Senior-Bödeker-Stift erinnerte an den wortgewaltigen Diakoniepastor, der mit Gedichten sogar König Ernst-August zum Lachen gebracht hatte – und zum Spenden. Friedhofschefin Cordula Wächtler versprach, die Geldgaben der Friedhofsbesucher an die Diakonie abzuführen – so wie es mit den Almosen des 2003 restaurierten Engels bereits geschieht, der auf dem Engesohder Friedhof in der Südstadt steht.
BU: „Hoffentlich tauchen noch weitere Engel auf“: Ingrid Falkenreck engagiert sich für die Statuen mit der Sammelbox. Orlowski[3]“
„HANNOVER. Besucher des Stöckener Friedhofs vermissen ihn schmerzlich: Schon seit mehr als einem Jahr steht der Bödeker-Engel mit der Sammelbüchse nicht mehr am vertrauten Platz am Haupteingang. Die Stadt hat ihn heimlich, still und leise in Sicherheit gebracht. Geblieben ist ein leerer Sandsteinsockel.
„Unbekannte haben versucht, den Engel von seinem Sockel zu reißen und die Sammelbüchse aufzuknacken“, sagt Winfried Kempe von der Friedhofsverwaltung. Die Figur sei daraufhin eingelagert worden. „Zusammen mit der Denkmalpflege suchen wir eine Lösung, wie wir den Engel und die Spendenbüchse sicherer befestigen können.“
Der Bronzeengel ist einer von 15 gleichartigen Figuren, die Marktkirchenpastor Hermann Wilhelm Bödeker (1799 bis 1875) um 1854 in Hannover aufstellen ließ, um Spenden für mildtätige Zwecke zu sammeln. Neben dem auf dem Stöckener ist nur noch ein zweites Exemplar auf den Engesohder Friedhof erhalten geblieben.
Bödeker, Pastor an der Marktkirche und hannoverscher Ehrenbürger, hat zahlreiche soziale Stiftungen und Einrichtungen gegründet, unter anderem die Kinderheilanstalt und die Bödekerkrippe. Auch die Gründung des Tierschutzvereins geht auf ihn zurück.
Allmorgendlich traf er sich am Lister Turm mit den Mitgliedern seines “1. Norddeutschen Morgenpromenadenbeförderungsvereins“, der vor allem den Zweck hatte, wohlhabenden Mitspaziergängern Geld für soziale Zwecke zu entlocken. Die Bödekerstraße in der Oststadt ist nach ihm benannt. An der Marktkirche erinnert ein Denkmal an ihn.[4]“
Literatur
- Conrad von Meding: Der Engel ist wieder gelandet. Bödeker-Statue auf dem Engesohder Friedhof restauriert / Verein trägt Kosten, HAZ vom 17. Nobember 2003
- Conrad vom Meding: „Bödeker-Engel“ aufgetaucht. Bei Hameln und im Harz gibt es noch Relikte / Sponsor für zweiten Engel in Stöcken?, HAZ vom 17. November 2003
- Conrad von Meding: Bödeker-Engel sammelt wieder. Historische Figur erinnert an Diakoniepastor / Falkenreck-Stiftung macht Restaurierung möglich, in der HAZ vom 14. Mai 2005
- Michael Krische: Stadt versteckt heimlich den Bödecker-Engel, in der NP vom 2. Juni 2006