Benutzer:GerhardSchuhmacher/Würtenberger

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Die Familie Würtenberger war ein deutscher, bäuerlicher Familienverband (alter Name: ''Geschlecht''), der im [[Klettgau]], im östlichen Bereich des heutigen [[Landkreis Waldshut]] in [[Baden-Württemberg]] lebte. Die Geschichte zahlreicher Familienvorsteher verschiedener Generationen und ihrer Angehörigen ist in der Region überliefert, da sie auch landesweit anerkannte intellektuelle und wissenschaftliche Leistungen vollbrachten und bemerkenswerte Aktivitäten entfalteten. Auch heute gibt es noch einige Würtenberger-Familien in der Region, die jedoch eine gemeinsame Abstammung oder Verwandtschaft – soweit bekannt – nicht nachvollziehen können. == Herkunft und Chronologie == === Die Linie der Küßnacher Würtenberger === „Das aus Küßnach stammende Geschlecht der Würtenberger war bäuerlich […] verwurzelt.“ Doch zwang die [[Realteilung|badische Erbschaftsregelung]], die den Besitz gleichmäßig unter die Söhne verteilte, in vielen Fällen zum Ausweichen in andere Ortschaften, Regionen und später auch zum Auswandern. Der noch heute älteste mit mehr als Namen und Geburtsdatum bekannte Küßnacher ‚Stammvater‘ ist Xaver Würtenberger (1801–1871) mit seiner Frau Magdalena geb. Klein (1809–1889). Ihr Sohn [[Karl Friedrich Würtenberger]] wurde am 12. Dezember 1838 in Zürich geboren. Er machte eine Lehre als Kaufmann, arbeitete im Bankwesen in mehreren europäischen Ländern und ließ sich mit seiner Frau Anna Henriette (* 1850) im zaristischen Rußland in St. Petersburg nieder. Er verlor nie den Kontakt zur Heimat, schrieb Romane und das Epos ''Elsbeth von Küssaburg'' und kehrte 1900 wieder nach Küßnach zurück. Auf den Sohn des Ehepaares, Karl August Würtenberger (geb. in St. Petersburg am 2. April 1868 – verst. in Küßnach 1957), geht die Pflege des Andenkens an seinen Vater und die Grundlage zur Gründung einer Heimatstube in Küßnach zurück. Karl Augusts Ehefrau Daisy – eine geborene Engländerin – konnte 1962 „noch der Einweihung der Heimatstube in Küßnach beiwohnen, die zum Gedächtnis ihres Schwiegervaters und der Dettighofener Würtenberger eingerichtet wurde.“<ref>Hubert Matt-Willmatt/Klaus Isele (Hrsg.): ''Die Würtenberger'', Edition Klaus Isele, Eggingen 1986, S. 205 ff.</ref> Hauptartikel: [[Karl Friedrich Würtenberger]] '''Küßnacher Ahnentafel'''<br /> * 1505 [kauft] Heine Trüllinger und Theißmann Würtenberger von Küßnach den Alkenhof.<ref>Brigitte Matt-Willmatt in: Matt-Willmatt/Isele: ''Die Würtenberger.'', 1986, S. 268. Dort auch alle weiteren Angaben im Abschnitt ''Küßnacher Ahnentafel''.</ref> * Um 1800: Anton (* 1758) ∞ (1792) Theresia Würtenberger (* 1759) als Bauern auf dem Alkenhof<ref Group="Anm">[[Küßnach#Historische Einwohnerschaft|Alkenhof]] = früher Halkheimer Hof, bis in das 16. Jahrhundert eigene Gemarkung mit Zwing und Bann und Herrengut, das an Hofmayer verliehen wurde, (dann Gemarkung Küßnach).</ref> erwähnt. Danach auch Sohn Xaver Würtenberger ∞ Magdalena Klein als Alkenhofbauern benannt. * Die Geburt überlebende Kinder von Anton & Theresia Würtenberger: neben Xaver noch Anna Maria (* 1792) und Theresia (* 1796). * Kinder von Xaver und Magdalena Würtenberger: Neben [[Karl Friedrich Würtenberger|Karl-Friedrich]] noch Robert (* 1841), Anna (1844–1882) und Maria († 1862). * Sohn Karl-August ∞ Daisy Boden (1878–2.2.1967). === Die Linie der Dettighofer Würtenberger === '''Familie Xaver Würtenberger und Söhne'''<br /> Wahrscheinlich gab es schon im 18. Jahrhundert enge Verbindungen der Würtenberger-Familie nach Dettighofen. So ist vom ersten, heute noch bekannten Würtenberger – Joseph Würtenberger (1757–1834) – überliefert, dass er „an langen Winterabenden [..] Sagen, Bräuche und Geschichten der engeren [[Dettighofen|Dettighofener Heimat]] auf(schrieb)“. Diese Aufzeichnungen blieben jedoch nicht erhalten, „denn sein Sohn Benedikt (1792 - 1871) zerstörte diese alten Chroniken.“ {{Zitat|Seine Liebe galt, neben dem bäuerlichen Broterwerb, der Herstellung von mechanischen Uhren aller Art, und er sah es nicht gern, wenn die beiden Söhne Franz Joseph (1818 - 1889) und Thomas (1836 - 1903) sich lesend, statt arbeitend, die Zeit vertrieben. Franz Joseph übernahm die elterliche Landwirtschaft, Thomas hingegen konnte studieren.|Matt-Willmatt/Isele (Hrsg.): ''Die Würtenberger'', Eggingen 1986, S. 9.}} Dennoch konnten die Brüder ein starkes Interesse an der Geologie entwickeln, „das bei beiden zu wissenschaftlich anerkannten Veröffentlichungen führte.“ [[Thomas Würtenberger (Geologe)|Thomas Würtenberger]] arbeitete nach dem Studium als Geometer im badischen Staatsdienst und übernahm später in Emishofen bei Konstanz eine Ziegelei. '''Familie Franz Joseph Würtenberger und Kinder'''<br /> [[Franz Joseph Würtenberger]] war Vater von acht Kindern<ref Group="Anm">In der Ahnentafel sind fünf Kinder aufgeführt (Siehe unten).</ref> – unter ihnen auch Alexander Würtenberger (19.9.1854–5.7.1933) – und hatte hart für den Lebensunterhalt der Familie zu kämpfen. Er verkaufte schließlich seine 17.000 Exemplare zählende mineralogische Sammlung an den badischen Staat, wozu er entmutigt schrieb: „Mit dem Wenigen, welches mir jetzt für meine Sammlung angeboten wurde, bin ich nicht im Stande, meine Lage gründlich zu verbessern.“ Der Autor der Familienchronik ''Die Würtenberger'', Hans Matt-Willmatt, ist der Auffassung, dass für den bekanntesten Würtenberger, Alexander, ... {{Zitat|... das Leiden und teilweise Scheiterns seines Vaters prägend für sein eigenes Leben war. Denn er suchte diesen Gegensatz zwischen dem wissenschaftlichen Bildungsansatz und dem bäuerlichen Leben zu begreifen.|Matt-Willmatt: ''Die Würtenberger'', 1986, S. 9 f.}} '''Alexander Würtenberger'''<br /> Alexander besuchte die (Grund-)Schule in Dettighofen, wechselte zu einer schweizerischen Schule in Wyl und entschloss sich danach zu einer Gärtnerlehre. Ihm war beim Durchstreifen der Natur die Schönheit der wilden Rosen aufgefallen und er hatte „die Idee, deren Kultivierung ins Auge zu fassen, um damit eine neue Verdienstquelle zu schaffen.“ Später erweiterte er dies auch auf den Beerenobstanbau. „Schon um 1900 weist Dettighofen 2,4 Hektar seiner Gemarkung als Rosenanbaufläche aus, die nahe Schweiz [vor allem Zürich] sowie mehrere europäische Länder erwiesen sich als Hauptabsatzgebiete. […] Alexander Würtenberger hat auch gärtnerisch einen Erfolg zu verzeichnen: es gelang ihm die Zucht einer schwarzroten Rose, die großes Aufsehen hervorrief.“<ref>Klaus Isele in: Matt-Willmatt/Isele: ''Die Würtenberger'', S. 10.</ref> Erst im Zusammenhang der europäischen Wirtschaftskrise der 1920er Jahre kommt es zum fast völligen Erliegen der Rosenzucht. Dauerhaft bekannt wurde und blieb Alexander Würtenberger durch sein dichterisches Schaffen – mit zahlreichen Veröffentlichungen im Alb-Bote und im Verlag Zimmermann, Waldshut – und die Gründung und langjährige Leitung „einer Bibliothek, – einer Volksbücherei, einer Einrichtung, die sich als Dorfgemeinschaftshaus verstehen ließ“ in Dettighofen, die auf die Spende eines nach Amerika ausgewanderten und dort mit einer Erdöl-Gesellschaft reich gewordenen Dettighofeners – [[Georg Wittmer]] – zurückging. Durch die [[Dettighofen#Wittmer-Bibliothek|Wittmer-Stiftung]] wurde ein eigenes Gebäude errichtet und zu Ausstattung und Unterhalt wurde und wird seit 1900 bis heute ein jährlicher Dollarbetrag überwiesen. Im Programm standen von Anbeginn bis lange in die Nachkriegszeit landwirtschaftliche und auch technische Vorträge und es wurden Kurse abgehalten. Die Bibliothek ist auch heute noch geöffnet. Alexander Würtenberger betätigte sich auch als Historiker, zahlreiche Fundplätze von der Frühgeschichte bis in die Römerzeit im Klettgau gehen auf seine Forschungen und auch Grabungen zurück. Er war verheiratet mit Emma Mayer. Hauptartikel: [[Alexander Würtenberger]] '''Leopold Würtenberger'''<br /> Leopold Würtenberger (1846–1886) war ein Bruder von Alexander Würtenberger. Er begleitete den Vater auf seinen geologischen Exkursionen und besuchte nach der Sekundarschule in der Schweiz das Polytechnikum in Karlsruhe. Wegen fehlender finanzieller Mittel konnte er sein Studium nicht abschließen und wechselte auch auf verschiedene Arbeitsstellen. Er qualifizierte sich jedoch eigenständig weiter, korrespondierte mit [[Charles Darwin]] (schrieb auch Bittbriefe) und [[Ernst Haeckel]]. Seine Dissertation konnte er jedoch aus finanziellen Gründen nicht mehr zum Erwerb des Doktortitels einreichen. Seine geologischen Werke und Karten wurden anerkannt – auch eine geologisch-landwirtschaftliche Reliefkarte des Klettgau –, eine Stammtafel der [[Jura (Geologie)|Jura]]-[[Ammoniten]] und seine geologische Erklärung des [[Rheinfall|Rheinfalls]] bei Schaffhausen ist im Wesentlichen noch heute gültig. Er starb 1886 in Karlsruhe. Hauptartikel: [[Leopold Würtenberger]] '''Familie Heinrich Würtenberger und Kinder'''<br /> [[Heinrich Würtenberger]] (geb. 16. Oktober 1852 in Dettighofen, verst. 16. Juli 1926 in Obertsroth) war ebenfalls ein Bruder von Alexander Würtenberger. Er ist weit weniger bekannt, obwohl – so Klaus Isele – er „der große und gewandte Geschichtenerzähler unter den drei schreibenden Würtenberger war, der aufmerksame Chronist des bäuerlichen Lebens.“<ref>Matt-Willmatt/Isele (Hrsg.): ''Die Würtenberger'', Eggingen 1986, S. 135.</ref> Der Name seiner Frau scheint nicht mehr bekannt, über zwei Photos sind die Namen von dreien der vier Töchter festgehalten: Gunhilde, Lisi (Luise) und Johanna; dazu kam Tochter Gertrud und die Söhne Rudolf und Waldemar. In Waldshut absolvierte Heinrich die „Landwirtschaftliche Winterschule“ und erhielt nebenbei eine Ausbildung zum Gärtner. Er „fand eine Anstellung auf dem Großherzoglichen Schloßgut Eberstein im hinteren Murgtal oberhalb von Gernsbach“ und wurde schon mit „25 Jahren vom Großherzog Friedrich I. als Verwalter des Schlosses eingesetzt.“ Er engagierte sich im „Landwirtschaftswesen“ und wirkte aktiv in Fachgremien bis hin zum „Deutschen Landwirtschaftsrat“. Dies ergänzte er mit zahlreichen Publikationen und einer umfangreichen Vortragstätigkeit. 1897 veröffentlichte Heinrich Würtenberger mit 45 Jahren seine ersten Erzählungen „Für die Bauernstube“ und schließlich Geschichten im Kalender „Der Landwirt“. Während er (1902) zum „Großherzoglichen Ökonomierat“ ernannt wird, findet er nun seine eigentliche Passion in der Dichtung, in den Geschichten, „die authentische Zustandsbeschreibungen des bäuerlichen Lebens (sind); sie machen die soziale Wirklichkeit der Landbevölkerung sichtbar und schildern ohne großes Pathos die Freuden und Leiden der Bauern.“ (Isele, S. 138). Er bleibt bei den „Kalendergeschichten“ im alemannischen Dialekt – unter anderen ein Lebensbild des Schwarzwälder Künstlers [[Hans Thoma]] –, nach 1920 kommen Bücher hinzu: „1926 erschien das letzte Buch des zu Unrecht vergessenen Dichters: ‚Buregschichte us em alemannischen Land‘. […] Am 16. Juli 1926 starb der verdiente und geschätzte Mann im Alter von 74 Jahren und wurde auf dem Obertsroter Friedhof beigesetzt.“<ref>Zitate im Abschnitt: Beitrag von Klaus Isele in: Matt-Willmatt/Isele (Hrsg.): ''Die Würtenberger'', Eggingen 1986, S. 135–144.</ref> '''Dettighofer Ahnentafel'''<br /> * Vogt Josephus Würtenberger (1757–1835) ∞ Magdalena Fischer (1765–1840).<ref>Brigitte Matt-Willmatt in: Matt-Willmatt/Isele: ''Die Würtenberger.'', 1986, S. 266. Dort auch alle weiteren Angaben im Abschnitt ''Dettighofer Ahnentafel''.</ref> * Sohn: Benedikt Würtenberger (1792–1871) ∞ Magdalena Simmler (1793–1871). * Kinder: Magdalena, Notburga ∞ Christian Ruf, Franz Xaver (1825-1829), Maria ∞ Cyprian Holzscheiter, [[Thomas Würtenberger (Geologe)|Thomas]] (1836–1903) und * Sohn: [[Franz Joseph Würtenberger]] (1818–1889) ∞ Maria Anna Indlekofer (1827–1892). * Kinder: [[Heinrich Würtenberger]] (s.o.), [[Alexander Würtenberger|Alexander]] ∞ Emma Mayer (1853–1928), [[Leopold Würtenberger|Leopold]], Anna ∞ Edmund Häring, Luise ∞ Jean Roos. * Tochter von Alexander und Emma Würtenberger: Maria (1888–1965) ∞ Theodor Zollmann (1885–1958). * Tochter: Maude Zollmann ∞ Christoph von Bauer. == Gegenwart == Familien oder Personen mit den Namen Würtenberger, Würthenberger in der Region sind bekannt in Eschbach, Oberlauchringen, Jestetten und in Küssaberg. In Dettighofen scheint der Name nicht mehr existent. == Anmerkungen == <references group="Anm" /> == Literatur == * Hubert Matt-Willmatt/Klaus Isele (Hrsg.): ''Die Würtenberger. Drei Dichter aus dem Klettgau. Mit Photos und Gemälden von Ernst Würtenberger.'', Edition Klaus Isele, Eggingen 1986. ISBN 3-925016-16-3. Zu den Werken der Würtenberger: Siehe die jeweiligen Biographien. == Einzelnachweise == <references /> [Kategorie:Deutsche Familie]] [Kategorie:Familienname]] [Kategorie:Geschichte (Landkreis Waldshut)]] '''Karl Friedrich Würtenberger''' (* [[12. Dezember]] [[1838]] in [[Zürich]], [[Schweiz]]; † [[3. Juli]] [[1911]] in [[Küßnach]]) war Kaufmann, Ehrenmitglied der russischen Akademie in [[St. Petersburg]] und Heimatschriftsteller. == Familie == Karl Friedrich Würtenberger stammte aus einem Küßnacher Geschlecht. Er kam als Sohn des Xaver Würtenberger und seiner Frau Magdalena geb. Klein zur Welt. Nach seiner Schulzeit begann er eine Kaufmannslehre und spezialisierte sich daraufhin für das Bankgewerbe. Über die Herkunft seiner Frau Anna sowie ihr Todesdatum ist [derzeit] nichts bekannt. Sein Haus in Küßnach, das er 1901 nach seiner Rückkehr aus Rußland bezog, nannte er „Annaruh“. {{Zitat|Sein Sohn Karl August Würtenberger, der am 2. 4. 1868 in Petersburg zur Welt kam, schlug ebenfalls die Laufbahn des Geschäftsmannes ein und gelangte zu leitenden Stellungen in Rußland; nach Ausbruch des erstes Weltkrieges in Schweden und ab 1923 in Deutschland, in Hamburg und Bamberg. 1936 ließ er sich im elterlichen Haus in Küßnach nieder und pflegte bis zu seinem Tode 1957 das Andenken seines Vaters. Seine Frau Daisy, eine geborene Engländerin […], überlebte ihren Mann um 10 Jahre.|Hubert Matt-Willmatt und Klaus Isele (Hrsg.): ''Die Würtenberger. Drei Dichter aus dem Klettgau.'' Edition Klaus Isele, Eggingen 1986, S. 208. ISBN 3-925016-16-3.}} == Russland == Mehrere europäische Länder waren Stationen der beruflichen Laufbahn Karl Friedrich Würtenbergers, bis er sich zusammen mit Frau Anna im zaristischen Russland, zuerst in Moskau, niederließ. Bald darauf zog das Ehepaar nach St. Petersburg – dort arbeitete Würtenberger in der „Buch-, Staatspapier- und Rubeldruckerei als persönlicher Hauptsekretär des Geheimrats von Winberg.“ „Um 1850 machte sich Karl Friedrich Würtenberger, der sich der Landessitte angepaßt Karl Teodorowitsch nannte, als Herausgeber der ersten deutschsprachigen Zeitung Rußlands einen Namen.“<ref>Hubert Matt-Willmatt und Klaus Isele (Hrsg.): ''Die Würtenberger. Drei Dichter aus dem Klettgau.'' Edition Klaus Isele, Eggingen 1986, S. 205.</ref> === Besuche in Küßnach === Hin und wieder „weilte [er] zu Besuchen in Küßnach. Ein Eintrag besonderer Art im Gemeindebuch von Küßnach lautet: ‚Am 15. September 1876 hat Karl Teodorowitsch Würtenberger aus St. Petersburg dieses Buch seiner Ahnen mit vielem Interesse durchgeblättert.‘“ === Ehrenbürger von St. Petersburg === Laut [[Emil Müller-Ettikon]] „ging [er] ein und aus beim Zarenhof, wurde Ehrenmitglied der russischen Akademie“ und laut Alb-Bote im Januar 1876 wurde „ihm vom russischen Zaren in Anerkennung seiner ausgezeichneten und treuen Verdienste das Ehrenbürgerrecht (von St. Petersburg) verliehen.“<ref>Zitate aus E. Müller-Ettikon: ''Kurzer Überblick über die Geschichte Küssabergs.'' Waldshut 1981, S. 133 und Alb-Bote in: Hubert Matt-Willmatt/K. Isele: ''Die Würtenberger.'' 1986, S. 205.</ref> === Schwyzerclub === Mit dem ebenfalls in St. Petersburg lebenden aus Zurzach stammenden Maler Karl Arnold Baldinger (1850–1911) gründete Würtenberger „mit alemannischen gleichgesinnten Freunden“ den ''Schwyzerclub'', der sich mit Geschichten, Gedichten und Liedern der Erinnerung an die Heimat widmete. Aus diesem Kreis heraus soll auch die Idee stammen, ein Küssaburg-Epos zu dichten, das Würtenberger 1889 – „vom Malerfreund Baldinger reich illustriert“ – in St. Petersburg drucken lies. Es wurde auch in der Heimat durch Vorträge von Samuel Pletscher im September 1889 und einer Besprechung im Alb-Bote (15. September 1889) bekannt. „Aufgrund der politischen Auseinandersetzungen im zusammenbrechenden zaristischen System und infolge von Zerwürfnissen mußte Würtenberger 1901 Rußland verlassen.“<ref>H. Matt-Willmatt/Klaus Isele: ''Die Würtenberger.'' 1986, S. 206.</ref> == Rückkehr nach Küßnach == Karl Friedrich Würtenberger richtete sich „in dem von den Eltern erworbenen Fachwerkhaus gegenüber der Mühle für seinen Lebensabend ein.“ Küßnach ernannte den heimgekehrten Sohn der Gemeinde zum Ehrenbürger. Er verstarb am 3. Juli 1911 und wurde in [[Hohentengen am Hochrhein|Hohentengen]] beerdigt. == Nachleben / Heimatstube == Am 8. Juli 1962 eröffnete die Gemeinde Küßnach im Gasthaus zum Küssaberg die ''Heimatstube Küßnach''.<ref>In Küßnach wurde die zehnte Heimatstube der Region eingerichtet, neben Waldshut, Tiengen, Weilheim, Untereggingen, Stühlingen, Ühlingen, Riedern am Wald, Buch und Hohenfels. (Matt-Willmatt/Isele, 1986, S. 211).</ref> „Die Anregung zur Schaffung dieser Gedenkstätte gab der verstorbene Malermeister August Haberstock, [[Dangstetten]]. Die Gestaltung übernahmen gemeinsam Oberlehrer Walter Richter, [[Kadelburg (Küssaberg)|Kadelburg]] und der Landesverein ‚Badische Heimat‘.“ In seiner Festansprache dankte Hans Matt-Willmatt den Wirtsleuten Paul Bürck und Frau Elsbeth, geborene Maier, zur Einrichtung der Heimatstube und würdigte Karl Friedrich Würtenberger und weitere Dichter, Maler und Fotografen aus der näheren Heimat. Die Gaststube und ein Nebenzimmer waren mit Porträts, Gemälden, Fotografien und Dokumenten geschmückt. Zur Einweihung hieß Bürgermeister Scheuble zahlreiche Gäste willkommen, vor allen Frau Daisy Würtenberger, die 84jährige verwitwete Schwiegertochter von Karl Friedrich Würtenberger. Den festlichen Ablauf der Veranstaltung beschrieb Hans Matt-Willmatt in einem ausführlichen, in der hier angegebenen Literatur ungekürzt abgedruckten Bericht im Alb-Bote am 11. Juli 1962, in dem auch die teilnehmenden, den Tag gestaltenden Vereine und die zahlreichen Gäste und Ehrengäste aus der deutschen und Schweizer Region namentlich aufgeführt werden. Auch die ausgestellten Werke sind dort bezeichnet.<ref>H. Matt-Willmatt/Klaus Isele: ''Die Würtenberger.'' 1986, S. 208–212.</ref> == Literatur == '''Werke'''<br /> * ''Festschrift zum 25jährigen Direktorsjubiläum Baron von Winbergs.'' Bebildert durch K. A. Baldinger, St. Petersburg, 1887. * Drama ''Elsbeth v. Küssaberg/Küssenberg'' Petersburg 1889, Alb-Bote 1962. * Drama ''Das Gotteli von St. Agnesien.'' * Drama ''De Bläsibuur – Ein Drama aus dem Dorfleben.'' * Roman ''Verirrt und verloren.'' * Gedichte ''Ostern'' in: Waldshuter Erzähler, Alb-Bote 24. März 1883. * Gedichte ''Ein Lied vom Wein am Küssenberg.'' in: Rundschau (Schaffhausen), 1. Jahrg., o.J., S. 126. '''Sekundärliteratur'''<br /> * Hubert Matt-Willmatt und Klaus Isele (Hrsg.): ''Die Würtenberger. Drei Dichter aus dem Klettgau.'' Edition Klaus Isele, Eggingen 1986. ISBN 3-925016-16-3 * Zahlreiche Zeitungsartikel in: Alb-Bote und Südkurier, 1889–1981. Aufgeführt in: Matt-Willmatt/Isele, 1986, S. 263. == Einzelnachweise == <references /> {SORTIERUNG:Wurtenberger, Karl Friedrich}} [Kategorie:Autor]] [Kategorie:Heimatdichtung]] [Kategorie:Badische Kultur]] [Kategorie:Literatur (Deutsch)]] [Kategorie:Küßnach]] [Kategorie:Ehrenbürger von Sankt Petersburg]] [Kategorie:Deutscher]] [Kategorie:Geboren 1838]] [Kategorie:Gestorben 1911]] [Kategorie:Mann]] {Personendaten |NAME=Würtenberger, Karl Friedrich |ALTERNATIVNAMEN=Württenberger |KURZBESCHREIBUNG=deutscher Heimatdichter |GEBURTSDATUM=12. Dezember 1838 |GEBURTSORT=[[Zürich]] |STERBEDATUM=3. Juli 1911 |STERBEORT=[[Küßnach]] }} __________________________________________________________________________________________________________ Kurzfassung Küßnach:

Vita Karl Friedrich Würtenberger