Benutzer:Prog/ ATI-Radeon-Treiber
Treiber für ATI Radeon-Grafikkarten steuern die Interaktion zwischen der Grafikkarte und dem laufendem Betriebssystem. Dabei veröffentlicht AMD (ehem. ATI) sowohl für Windows- als auch für Linux-Systeme Treiber.
Windows
Der Treiber der ATI Radeon-Grafikkarten für PCs mit dem Betriebssystem Windows hat seit der Einführung der Radeon 8500 die Marketing-Bezeichnung "Catalyst". Neben dem eigentlichen Treiber enthält das Paket die Anwendung Control Center mit diversen Konfigurationsmöglichkeiten u. a. für die 3D-Darstellung und den TV-Ausgang. Das Catalyst-Treiberpaket unterstützt alle aktuellen Radeon-Karten und wird in der Regel monatlich aktualisiert. Die Versionsnummer der Catalyst-Treiber hat die Form "JJ.MM", wobei JJ das Jahr der Veröffentlichung ist und mit MM der Monat der Veröffentlichung angegeben wird.
Für die verschiedenen Windows-Versionen ist jeweils ein passendes Catalyst-Treiberpaket erforderlich. Der aktuelle Treiber Catalyst 8.4, erschienen am 16. April 2008, ist offiziell verfügbar für:
- Windows XP (alle Versionen)
- Windows Vista (alle Versionen)
Alternativ gibt es speziell für Computerspieler (engl. "gamer") auch nicht-offizielle Treiber wie z. B. den Omega-Treiber oder die DNA-Treiber. Diese basieren auf den offiziellen Treibern, beinhalten aber in der Regel zusätzliche Einstellmöglichkeiten und Modifikationen.
Die letzte (bekannte) Ausgabe, die noch die Betriebssysteme Windows 98, 98 SE und ME unterstützt, ist Catalyst 6.2[1] vom 2006-02-09 für die Radeon 9800, 9700, 9600, 9500, 9200, 9100, 9000, 8500, 7500, 7200, 7000 und Xpress 200 Serien (inkl. All-in-Wonder-Varianten davon). Darüber hinaus unterstützt diese Suite (als Beta-Treiber) auch die folgenden Grafikchips: Radeon X850, X800, X600, X550 und X300 Serien. (Auch wenn offiziell kein Beta-Support existiert und die automatische Installation eine Fehlermeldung ausgibt, die Grafikkarte würde nicht unterstützt, so können obige Treiber bei halb-manueller Installation auch noch für die ATI All-in-Wonder X800XL PCIe DVB-T/PAL 256 MB (100-714502) unter Windows 98 SE benutzt werden. Zumindest der Betrieb als 3D-Grafikkarte (ATI2DRAG.DRV + ATI2VXAG.VXD: 4.15.1.9165) ist möglich, Hydravision 3.25.0006 funktioniert. Vermutlich lösbare Probleme gibt es mit den Treibern 'ATI WDM TV Tuner' (6.14.10.6240) und 'ATI RemoteWonder Plus' (3.0.0.180), sowie den automatischen Installationsprogrammen, die häufig abstürzen.) Seit 2004-01-01 sind die Treiber für Windows 98, 98 SE und ME nicht mehr Microsoft-WHQL-zertifiziert, da Microsoft keine neuen Zertifizierungswünsche für diese Betriebssysteme mehr annimmt. Die letzte Ausgabe, die noch über die WHQL-Zertifizierung verfügt ist Catalyst 3.10/11/12 von Ende 2003.
Mit Catalyst-Version 5.7 ist die Unterstützung für die Chipsätze IGP 320 - 340 und IXP 150 - 250 herausgefallen, so daß Besitzer solcher Grafikkarten auf ältere Ausgaben zurückgreifen müssen.
Linux
Für Linux-Systeme stehen zumindest zwei[2] Treiber (genauer sind es Module für den X-Server) zur Verfügung: Die X.Org Foundation pflegt und erweitert den Open-Source-Treiber radeon des X.Org-Servers. ATI bietet den regelmäßig aktualisierten, proprietären Treiber fglrx an.
fglrx (AMD)
AMD (ehem. ATI) hat ein eigenes Team, das den Treiber fglrx weiterentwickelt. Unterstützt werden die Radeon-GPUs ab der 8000-Serie. Seit Ende 2004 wird ca. jeden Monat eine neue Version veröffentlicht. Im Vergleich zu den Catalyst-Paketen für Windows ist der Funktionsumfang geringer. Dabei kann es vorkommen, dass neue Grafikkarten erst mit Verspätung unterstützt werden, so wurden die seit Oktober 2005 erhältlichen R5xx Chips der X1-Serie erst mit dem Treiber 8.24.8 vom April 2006 unterstützt.
Das Installationspaket kann sowohl den Treiber direkt installieren als auch für verschiedene Linux-Distributionen (u.a. Ubuntu, Debian, Redhat, SuSE) Pakete erstellen, die sich in das Paketverwaltungssystem des Betriebssystems einbinden.
radeon (X.org)
Der Treiber aus X.org 6.8 vom Dezember 2005 unterstützt die Radeon-Chips unterhalb des R300 vollständig (2D- und 3D-Funktionen), bei neueren Chips wird nur der 2D-Betrieb unterstützt. In der aktuellen Version 6.9/7.0[3] werden auch die 3D-Funktionen der R3xx und R4xx GPUs unterstützt. Diese Funktionalität basiert wegen fehlender Informationen des Herstellers auf Reverse-Engineering und wird von den Entwicklern als experimentell eingestuft.
Während ATI Technologies früher für die Entwickler des DRI-Projekts Informationen bereitgestellt hat, wurden eine Zeit lang überhaupt keine Informationen herausgegeben: X.org- und Kernelentwickler erhielten selbst für die 2D-Funktionen der R5xx-Chips keine Unterstützung durch den Hersteller.[4] Anfang September 2007 gab es jedoch einen Kurswechel von Seiten AMDs, verstärkt die Entwicklung freier Treiber für die Grafikkarten der Radeon-Reihe zu fördern [1]. So erschienen dann Mitte September 2007 erste Versionen eine freien Treibers für R500 und R600 Karten [2].
| Version | Datum | Neuerungen |
| 6.8 | 09.09.2004 | ? |
| 6.9/7.0 | 21.12.2005 | Volle 3D-Unterstützung für Radeon R3xx und R4xx
Unterstützung für PCI-Express [5] |
| 7.1 | 22.05.2006 | ? |
Anmerkungen und Quellen
- ↑ http://ati.amd.com/support/drivers/de/98me/radeonaiw-98me.html
- ↑ In XFree86 sind ebenfalls Treiber bzw. X-Server für Radeon-Chips enthalten. Der genaue Funktionsumfang fehlt in diesem Artikel noch. Entsprechende Informationen gerne ergänzen.
- ↑ X.org 6.9 und 7.0 wurden gleichzeitig veröffentlicht und sind funktionsgleich, haben aber eine unterschiedliche Architektur: 6.9 ist ein monolithisches System, bei dem alle Komponenten stark miteinander verknüpft sind. 7.0 ist modular aufgebaut und erlaubt zukünftig eine unabhängige Weiterentwicklung der Einzelkomponenten.
- ↑ Thorsten Leemhuis: Verwaschene Aussichten. Aktuelle Grafikchips von ATI, Intel und Nvidia unter Linux. in c't 12/2006 S. 222-227. Die Aussage zu ATIs eingestellter Unterstützung für Open-Source-Entwickler findet sich auf S. 223 unten links.
- ↑ X.org: 'X11R6.9 Release Notes'. 21.12.2005 [Zugriff am 31.05.2006]
