Benutzer:Gubeko/Zrínyí (Oper)
Operndaten | |
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Titel: | Zrínyí |
Form: | Historisch-dramatisches Tongemälde in fünf Aufzügen |
Originalsprache: | Original in Deutsch, Uraufführung auf Ungarisch |
Musik: | Anton von Adelburg |
Libretto: | Anton von Adelburg |
Literarische Vorlage: | Theodor Körner |
Uraufführung: | 23. Datum 1868 |
Ort der Uraufführung: | Nationaltheater Pest |
Spieldauer: | ca. … Stunden |
Ort und Zeit der Handlung: | Belgrad und Szigetvár, Die Monate Juli, August und die erste Woche im September 1566, der fünfte Aufzug spielt am 8. September 1566 |
Personen | |
Zrínyí ist ein historisch-dramatisches Tongemälde in fünf Aufzügen des Komponisten August von Adelburg. Es spielt vor dem historischen Hintergrund der Belagerung von Szigetvár zu Zeiten der Türkenkriege. Namensgebend für die Oper ist ihr Titelheld Nikola Šubić Zrinski, der Anführer der ungarischen Verteidiger. Die Uraufführung in ungarischer Sprache fand am 23. Juni 1868 im Nationaltheater Pest statt. Das ursprünglich in deutscher Sprache stammt Komponisten. Die ungarische Übersetzung stammt von Kornél Ábrányi. Die literarische Vorlage bildet das Drama Zriny von Theodor Körner aus dem Jahr 1812.
Handlung
Historisch-dramatisches Tongemälde in 5 Aufzügen OCLC 707097781
Die Uraufführung in ungarischer Sprache fand am 23. Juni 1868 am königlich ungarischen Nationaltheater in Pest statt. Die Leitung hatte Kapellmeister Huber. Es sangen Frl. Pauli (Helene), Károly Kőszeghy (Soliman), Herr Singer (Zrínyí), Herr Ellinger (Löring), Bodorfi (Alapi), Kothis (Zrínyís Gattin)
Das Libretto von August von Adelburg selbst geschrieben wurde zunächst im Mai 1867 in der Ästhetischen Rundschau abgedruckt. Die literische Vorlage bildet das Drama Zriny von Theodor Körner aus dem Jahr 1812. Von Adelburgs Frau beauftragte Kornél Ábrányi mit einer ungarischen Übersetzung. Später wurde es auch in Stuttgart bei den Gebrüdern Mäntler gedruckt. Im Fremdenblatt vom 26. Juni wurde von einem vollständigen Erfolg gesprochen. Auch die Wiener Zeitung vom 27. Juni schrieb von einem bedeutenden Erfolg und rühmte Ideenreichtum, Charakteristik und nationale Färbung. Neues Fremdenblatt merkte am 2. Juli an: Alles in diesem Werke ist darauf angelegt ein, auf seine historischen Helden stolzes Ungarnherz höher schlagen zu lassen. Ob ein Publikum anderer Nationalität sich in demselben Masse für Adelburg’s Oper erhitzen würde, ist sehr die Frage. Bis Februar 1869 war Zrínyí im Pester Nationaltheater schon siebenmal vor vollem Haus mit grossem Erfolg aufgeführt worden, und von Adelburg wurde von der Kritik als renommierter Komponist bezeichnet. Die gesamte Kritik, die deutsche sowohl, wie auch die ungarische sprach sich über das dramatische Werk äusserst lobend aus. Die Presse aus Brünn bezeichnete es als Perle des Repertoires. Zrínyí stand auch im Herbst 1870 wieder auf dem Spielplan des Pester Nationaltheaters. Am 4. Oktober 1870 fand die erste Vorstellung der Saison statt und fand die günstigste Aufnahme. Etwas besonderes war das von Adelburg die ganze Oper nicht in einem Nationalstil gehalten hatte, sondern da er Erfahrungen in der ungarischen und osmanischen Musikwelt hatte, für jede Szene den entsprechenden Lokalkolorit verwendete.
Inhalt: Der erste Akt spielt zunächst in einem Lager des türkischen Sultans Soliman nahe Belgrad. Es beginnt mit einem Janitscharenchor, Gesang und Tanz der Zigeuner, Gebet des Muezzin. Soliman widerspricht seinen Beratern. Statt zunächst das deutsche Lager anzugreifen, will er nach Szigetvár ziehen und die Burg Zrínyís belagern. Er nimmt Abschied von seinem Harem und führt das Heer nach Szigetvár. Im zweiten Akt gesteht in einem Duett zwischen Zrínyís Frau Eva und ihrer Tochter Ilona, die Tochter ihre zu Juranics, einem Soldaten Zrínyís. Zrínyí will Frau und Tochter in Sicherheit aus der Festung schicken, doch beide entscheiden sich bei ihm zu bleiben. Juranics tritt ein und berichtet, dass die türkische Armee die Drau überschritten habe und schnell voranrückt. Erbittet darum den Feind überraschen zu dürfen. Die Reaktion Ilonas verrät allen ihre Gefühle für Juranics. Dieser hält um Ilonas Hand an, erhält Zrínyís Segen und verlässt die Festung um das türkische Heer zu überraschen. Im dritten Akt bereitet sich die Ungarn auf die Belagerung vor. Die Soldaten ziehen ihren Mut aus einem Gesang über Frauen und Wein.Unter Zrínyís Führung schwören sie bis zum letzten Blutstropfen zu kämpfen. Nach einer Szene Ilonas, die ihre Gefühle, Hoffnungen und Ängste beschreibt kehrt der siegreiche Juranics zurück und entwickelt sich zwischen beiden ein Liebesduett. Im vierten Akt erwartet Soliman die Nachricht des Sieges, aber stattdessen treffen die vor den Ungarn geflohenen türkischen Soldaten im Lager ein. Der ungarische Soldat Alapi wurde gefangengenommen, weigert sich aber seine Kameraden zu verraten. Er begeht Selbstmord mit einem Scimitar und verflucht die Türken mit seinen letzten Worten. Der Grosswesir verlässt das Lager um Friedensverhandlungen zu beginnen. Daraufhin stirbt der verzweifelte Soliman. Seine Odalisken verkennen die Situation, denken er schläft und singen ihm süsse Melodien. Im fünften Akt wird die Lage für Zrínyí aussichtslos. Er entscheidet einen Ausbruch zu machen. Der Grosswesir erscheint und verkündet die Gefangennahe Zrínyís Sohn, doch dieser weigert sich zu verhandeln. Sie hissen die schwarze Flagge des Todes und stecken ihre Gebäude in Brand. Ilona wandelt mit einer brennenden Kerze zwischen den Pulverfässern umher. Juranics kommt um Abschied zu nehmen. Schliesslich öffnet sich das Tor und die kleine Gruppe ungarischer Soldaten zieht gegen das riesige Heer der Türken. In dem Moment wenn Zrínyí mit seinen Gefährten fällt, entzündet Ilona die Pulverfässer und die Festung explodiert. Die verklärten Helden entschweben mit dem Rauch zum Himmel.
Vom Theater in Zagreb war eine Aufführung dieser Oper abgelehnt worden; sie erwies sich auch als wenig bühnenwirksam. Eine weitere Oper Adelburgs aus der Zeit um 1860 kam offenbar nie zur Aufführung.