Benutzer:Hannshermann/Nachfrage-Präferenz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Nachfrage-Präferenz-Kurve macht Aussagen bezüglich des Kaufverhaltens von Haushalten. Darunter können auch Einzelpersonen verstanden werden. Die Nachfrage-Präferenz-Kurve kann in Analogie auch auf den Erwerb von Dienstleistungen Anwendung finden.

Die Nachfrage der Haushalte nach Gütern kann entweder durch Produkte der Massenfertigung oder durch Produkte der Individualfertigung befriedigt werden. Erzeugnisse der Massenfertigung sind kapitalintensiv und beschäftigungsschwach. Erzeugnisse der Individualfertigung sind hingegen beschäftigungsintensiv aber kapitalschwach.

Beim Nachfrageverhalten der Haushalte ist eine Mischung von beiden Erzeugnisarten zu erwarten. Die jeweiligen Kaufanteile sind Ergebnis einer durch den Haushalt festgelegten Nachfrage-Präferenz, die im Zeitverlauf durch unterschiedliche Einflüsse wechseln kann. Sogar extreme Positionen sind denkbar, wenn beispielsweise ein Haushalt nur individuelle Erzeugnisse nachfragt oder ein anderer nur Massenprodukte kauft.

Die Darstellung verdeutlicht das System der Nachfrage-Präferenz-Kurve (NPK):


Datei:Foto



Auf der linken Senkrechten wird der Anteil der Massenfertigung zwischen hundert (unten) und null (oben) Prozent abgetragen; auf der rechten Senkrechten der Anteil der Individualfertigung entsprechend umgekehrt, zwischen null und hundert Prozent. Die Nachfrage-Präferenz-Kurve verbindet die Eckpunkte diagonal durch eine Gerade. Die Bewertung der Nachfrage erfolgt üblicherweise in Geldeinheiten.

Für jeden Haushalt lässt sich seine Nachfrage-Präferenz auf dieser Geraden eindeutig festlegen. In der Darstellung lautet die Nachfrage-Präferenz NP(60/40). Dies bedeutet, dass 60 Prozent der Güter aus Massenfertigung nachgefragt werden und 40 Prozent aus Individualfertigung. Eine Verschiebung der Nachfrage-Präferenz (NP) nach rechts zur Individualfertigung hin bedeutet unter den oben gemachten Annahmen eine Steigerung der Beschäftigung bei relativer Abnahme des Einsatzes von Kapital; eine Verschiebung zur Massenfertigung hin eine Verringerung der Beschäftigung bei relativer Zunahme des Kapitaleinsatzes.

Diese Aussage kann analog vom Einzelhaushalt auf alle Haushalte einer Volkswirtschaft übertragen werden, wodurch die NPK eine gesamtwirtschaftliche Bedeutung erhält. Ziel der Arbeitsmarktpolitik kann es daher sein, durch eine Verschiebung der volkswirtschaftlichen Nachfrage-Präferenz zur Individualfertigung hin die Beschäftigung in dieser Volkswirtschaft zu erhöhen. Gleichfalls kann die Nachfrage-Präferenz einer Volkswirtschaft Aussagen über das Faktoreinsatzverhältnis von Kapital und Arbeit insgesamt treffen.


Literatur

  • Rauert, Hanns Thomas: Wachstum oder Wohlstand. Düsseldorf 2011. ISBN-13: 978-3000346132.
  • Rauert, Hanns Thomas: Die unerkannte Geldentwertung oder der Verlust der Werthaltigkeit. Düsseldorf 2012.


Kategorie:Wirtschaftswissenschaft Kategorie:Volkswirtschaft Kategorie:Kaufverhalten