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Kap-herr ist der Name einer deutschen Adelsfamilie, die durch den Großherzog von Hessen-Darmstadt 1868 in den erblichen Freiherrenstand erhoben wurde. Die Freiherren von Kap-herr sind seit dem 17. Jahrhundert in Mecklenburg sesshaft. Die eigentümliche Schreibweise des Namens wurde verwendet, um die falsche Aussprache (Kapher) zu verhindern.
Geschichte
Ein Nachkomme der deutschen Linie, Hermann Christian von Kap-herr, emigrierte im frühen 19. Jahrhundert nach Sankt Petersburg, wo der Bruder seines Vaters, Johan Christian von Kap-herr bereits den Titel „Kaiserlich Russischer Staatsrat“ trug und somit viel Einfluss und hohes Ansehen genoss. Ebenso war Hermann Christians Schicksal, der in Sankt Petersburg zuerst Bankier war und später zum Kaiserlich Russischen Staatsrat, Ritter, Königlich Spanischem Konusul und Erblichen Russischen Ehrenbürger ernannt wurde. Als seine Frau Charlotte Dorothea 1866 verstarb, erwarb er das Schloss Lockwitz in Dresden, zog 1867 nach Dresden und erwarb die Schlösser Bärenklause und Prohlis. Hermann Christian von Kap-herr zu verstarb 1877 in dem von den Semperschülern Kirsten und Kreyhsig erbauten Palais Kap-herr in Dresden. Heute haben sich die Freiherrn von Kap-herr weltweit verstreut, ihr Palais wurde im Feber 1945 zerstört und das Schloss Prohlis fiel 1980 einem Brand zum Opfer und wurde 1985 abgerissen. Erhalten sind hingegen noch das Kap-herr'sche Mausoleum und das Schloss Lockwitz.
Schloss Lockwitz
Seit 1349 ist Schloss Lockwitz der Mittelpunkt des gleichnamigen Ortes. Das Schloss wechselte zwischen 1349 und 1945 erstaunlich oft – 13 mal – seinen Besitzer. 1866 kaufe Carl Johann Freiherr von Kap-herr das 265 Hektar große und mit dem Kirchenpatronat verbundene Rittergut. Er ließ es unverzüglich von Otto Kreyssig und Carl Kirsten vergrößern und neu gestalten. 1929 richtete Carl Johann's Enkel im Speisesaal ein Heimatmuseum ein. Im Herbst 1945 wurde das Schloss mitsamt dem anhängenden Rittergut durch die Bodenreform enteignet und die Familie Kap-herr wurde nach Rügen deportiert, vonwoaus ihnen später die Flucht in den Westen gelang. Seit 1946 wird das enteignete Schloss als staatliche Feuerwehrschule verwendet.
Palais Kap-herr
Das Palais Kap-herr wird in vielen Büchern als der kostbarster Privatbau Dresdens bezeichnet. Neben dem von Gottfried Semper errichteten Palais Oppenheim gehörte es zu den stattlichsten Villen in Dresden. Das Palais wurde von 1872–1874 von einem Schülern Sempers - Bernhard Schreiber - errichtet. Der Bauherr des Palais war Hermann Christian Freiherr von Kap-herr, welcher durch seine Stellung als Kaiserlich Russischer Staatsrat und Bankier in Russland zu großem Reichtum gekommen ist. Der Zweck des mit über 4000 Quadratmeter Nutzfläche verhältnissmäßig monumentalen Palais war hauptsächlich ein representativer. 1945 wurde das Palais bombardiert und brannte völlig aus.
Großmutter und Enkelin
Das hier abgebildete Gemälde der Stammutter der Kap-herr's mit ihrer Enkelin ist ein bekanntes großformatiges Kunstwerk, welches im Albertinum zu Dresden sowie als Reproduktion auf zahlreichen Briefmarken, Postkarten und Wandbildern zu sehen ist. Im Jahre 1863 wurde der Maler Julius Scholz von Hermann Christian von Kap-herr beauftragt, seine Gemahlin Charlotte Dorothea, sowie seine Enkelin zu portraitieren. Aus diesem Auftrag entstand ein Meisterwerk des Künstlers, dem noch mehrere Aufträge der Familie Kap-herr folgen sollten.