Benutzer:Lisa Maria Müller/Arbeitsseite (KU 2018)
Dieser Artikel befasst sich mit den Werten der Kunstvermittlung und Kuntgestaltung, welche im Rahmen der Workshops der KinderUni Kunst 2018 vermittelt wurden. Empirische Daten wurden dafür bei den Workshops Lebendige Märchen und Trick und Ab! gesammelt.
Kunstvermittlung
Kunst ist ein Phänomen, welches sehr stark von den damit verbunden Emotionen abhängig ist. Es kann nicht wirklich definiert oder gedeutet werden, jedoch ist es in der menschlichen Gesellschaft schon seit hunderten von Jahren verankert. Jedoch kann man sie als Höchstentwicklung des menschlichen kreativen Potentials sehen, welches für den Menschen als die Versinnlichung seines intellektuellen, emotionalen und sozialen Vermögens gilt. Eine wichtige Komponente für Kunst, ist die Kultur in der sie vertrieben wird. Die Kultur bildet den gesellschaftlichen Rahmen und agiert als Deutungsmuster für die beteiligten Personen in dem jeweiligen Kulturkreis. Sie dient als Metakonstrukt um die vorhandene Welt als ihre zu erkennen und um in ihr handeln zu können.[1]
Primär verfolgt die Kunstvermittlung zwei Ziele, einerseits ist ein Status von Emanzipation wünschenswert, andererseits das Ziel zur Disziplinierung. Eine hitzige Diskussion findet momentan darüber statt, wer Kunst vermitteln, interpretieren und zeigen darf, dazu finden sich zahlreiche unterschiedliche Positionen. Damit einhergehend sind der vorab vorausgesetzte Bildungsstatus, sowie zu berücksichtigende bereits bestehende Wissensbestände, die es zu rezipieren und reproduzieren gilt. In der Soziologie hat Pierre Bourdieu bereits Ende der 1970er-Jahre „Kunst“ insofern definiert, dass sie vor allem als Mittel der sozialen Distinktion dient und eine als Abgrenzungsfunktion bezüglich Milieuzugehörigkeit verwendet wird. Dies hat er in seiner Studie „Die feinen Unterschiede“ erläutert, darin wird der auf denn Unterschied zwischen dem „Eigenen“ und dem „Anderen/Fremden“ Bezug genommen, die persönliche und soziale Definition eines selbst spielt dabei eine große Rolle.[2]
Wichtig ist jedoch dass unter Kunstvermittlung nicht nur das Wissen über kulturelle Projekte liefert, sondern auch den politischen und gesellschaftlichen Kontext und dessen Hintergründe reflektiert.[3]
Nach Rolf M. Urrisk ist Kultur „die Art und Weise eines Zusammenlebens“, welches zeitlich örtlich ungebunden ist. Sie ist ständig im Wandel, passt sich jedoch dem Zeitgeist an, das wird widergespiegelt in Denkmälern, Kunst, Musik und Handwerken. Aus der Identität der Gesellschaft einsteht dadurch ein kulturelles Erbe (Andrea Böhm).
Analoge und Digitale Medien:
Analoge Medien bezeichnen haptische Medien, alles was man angreifen und direkt in den Händen halten kann, zB.: Zeitungen, Bücher, ausgedruckte Fotos. Sie sind das Gegenstück zu digitalen Medien, welche vor allem seit der Digitalisierung seit Mitte des 20. Jahrhunderts, die analogen Medien mehr und mehr ablösen.
Unter digitalen Medien versteht man elektronische Medien, die mit digitalen Codes arbeiten, zum Beispiel alles was online verbreitet wird. So kann jedoch auch die Website einer Zeitung, welche im Printbereich ein analoges Medium ist, auch ein digitales Medium sein. Essentiell für digitale Medien ist die Verwendung von technischen Geräten, welche beide Parteien, sowohl der Sender als auch der Empfänger, benützen müssen. Weiters werden auch technische Geräte zur Digitalisierung, Berechnung, Aufzeichnung, Speicherung, Verarbeitung, Distribution und Darstellung von digitalen Inhalten, den digitalen Medien zugeschrieben.
KinderUni Kunst:
Die KinderUni Kunst ist ein Projekt welches Kindern, im Alter zwischen 6 und 14 Jahren, Kunst vermitteln soll. Dies geschieht unter dem Motto „Fantasie, Neugierde und Experiment“. Es existiert seit 2004 und findet jährlich in der ersten Ferienwoche der Wiener Sommerferien statt. Dabei haben Kinder die Möglichkeit selbst aus über hundert Workshops auszuwählen, die Schwerpunkte variieren von Architektur, Fotografie, Design bis hin zu Theater und bildenden Künsten. Ziel ist, dass die Kinder nicht nur etwas neues lernen, sondern das Gelernte vor allem in ihrer eigenen Kunst wiederverwenden und selbst aktiv werden.
Die KinderUni Kunst ist ein Kooperationsprojekt aus mehreren Akademien (darunter: Universität für angewandte Kunst Wien, Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Akademie der bildenden Künste Wien), Museen, Firmen und politischen Projekten, und steht unter der Leitung von Frau Silke Vollenhofer-Zimmel, Leiterin der Universität für angewandte Kunst Wien.
Ein wichtiger Teil für die Organisatoren der Kreativwoche ist, dass die KinderUni Kunst gratis ist und somit für Kinder aller Art zugänglich. Es soll niemand auf Grund seiner finanziellen Situation ausgeschlossen werden. Das breite Spektrum an Workshops, welches in Themenbereiche und teilweise in Altersstufen eingeteilt ist, soll dafür sorgen, dass jeder das machen kann was ihn interessiert und niemand über- bzw. unterfordert ist.
- ↑ Silke Vollenhofer-Zimmel: Reise in die Welt der Sinne. De Gruyter, Berlin, Boston 2016, ISBN 978-3-11-047953-9 (doi.org [abgerufen am 25. September 2018]).
- ↑ Silke Vollenhofer-Zimmel: Reise in die Welt der Sinne. De Gruyter, Berlin, Boston 2016, ISBN 978-3-11-047953-9 (doi.org [abgerufen am 25. September 2018]).
- ↑ Neue Bildformen in der Kunstpädagogik und Kunstvermittlung. In: Bildkompetenz. transcript Verlag, Bielefeld, ISBN 978-3-8394-2190-1 (doi.org [abgerufen am 25. September 2018]).