Benutzer:Ruebeling/U-Wert
Nutzung des U-Wertes zum Abschätzen der Minderung des Jahresheizbedarfs einzelner Bauteile
Der U-Wert kennzeichnet die Wärmedämmeigenschaft eines Bauteils unter normierten Randbedingungen und ist damit ein Maß für dessen „Wärmedurchlässigkeit“.
Über den U-Wert eines bekannten Bauteils und den U-Wert nach einer wärmetechnischen Verbesserungsmaßnahme an diesem Bauteil kann man die mögliche Einsparung von Jahres-Heizkosten abschätzen. Dazu muss man die Differenz der beiden U-Werte, die Bauteiloberfläche, die Heiztage (HT) am Standort des Bauwerks und die mittlere Außenlufttemperatur an den Heiztagen ermitteln.[1]
Die Anzahl der Heiztage HT beschreibt die Zahl der Tage im Jahr, an denen die Heizgrenze (eigentlich richtiger: Heizgrenztemperatur) unterschritten wird (d.h. dass die mittlere Tagesaußentemperatur unter der Heizgrenztemperatur liegt). In Deutschland werden die Heiztage nach VDI 2067 auf eine Heizgrenze von 15°C als Mittelwert einer jahrzehntelangen Periode bezogen.
Beispiel: Mittlere Außenlufttemperatur für Karlsruhe in der Heizperiode: 6,3°C; Heizgrenze: 15°C; 255 Heiztage; 20°C mittlere Raumtemperatur
Temperaturdifferenz Δθ an den Heiztagen: 20 – 6,3 = 13,7 K
Wärmemenge Q [W] = U [W/(m²K)]·A [m²]·Δθ [K] (Transmissionswärmeverlust durch das Bauteil)
Der Jahresheizbedarf [kWh] = Q·Δt = U·A·13,7·24·255/1000 ≈ 83,8·U·A·[kWh]
In die Größengleichung ist: U in [W/(m²K)] und A in [m²] einzusetzen.
Beispiel: 30 cm Hohlblockmauerwerk (ρ = 1,2 kg/dm³) U1 = 1,33 W/(m²K) im Bestand
Sanierung mit 12 cm WDVS; λ = 0,035 W/(m·K) führt zu einem U2 = 0,24 W/(m²K)
Differenz der beiden U-Werte: ΔU = 1,33 – 0,24 = 1,09 W/(m²K)
Minderung des Jahresheizbedarfs für 15 m² Außenwand im Bereich Karlsruhe: 83,8 · 1,09 · 15,0 ≈ 1370 kWh/a
Einzelnachweise
- ↑ Sanitär-Heizung-Klima-Informationen: Kennwerte Außentemperatur. In: http://www.bosy-online.de/Impressum.htm. Bruno Bosy, abgerufen am 10. November 2020 (deutsch).