Benutzer:Torben Friedrich/Vereinigung für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht (AZ)

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Vereinigung für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht e.V.
(AZ)
Zweck: Arterhaltung durch Zucht
Vorsitz: Karl-Friedrich Scharrelmann
Gründungsdatum: 05. August 1920
Mitgliederzahl: 23.053 (2005)
Sitz: D-71501 Backnang
Website: www.azvogelzucht.de

Die Vereinigung für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht (AZ) e.V., kurz AZ, ist eine Vereinigung von deutschen Vogelzüchtern mit Sitz in Backnang.

Der Verein wurde als "Austauschzentrale der Exotenliebhaber und Züchter. Liebhabervereinigung zur Pflege und Zucht fremdländischer Sing- und Ziervögel" im Jahre 1920 gegründet und hat aktuell schätzungsweise um die 20.000 Mitglieder.[1]

Zweck der AZ ist "die Pflege und Förderung des Vogelschutzes, der Vogelzucht, der Erhaltung bedrohter Arten und die Unterstützung wissenschaftlicher Institutionen."[2] Im Verein zusammengefasst sind Züchter von fremdländischen und einheimischen Vögeln, die nicht unter das Washingtoner Artenschutzabkommen fallen. Der Verein hat ein eigenes Mitteilungsblatt, die sogenannten "AZ-Nachrichten", in dem Fachartikel, Zuchtberichte und Vereinsmeldungen veröffentlicht werden. Die AZ gibt ihren Mitglieder jährlich Fußringe aus, die bei der Nachzucht zu verwenden ist und als amtlich gelten.

Geschichte

Der Verein hat in seiner fast 100-jährigen Geschichte seit Gründung im Jahre 1920 bisher vier verschiedene Namen getragen.

Weimarer Republik

Die AZ wurde am 05. August 1920 von 37 Personen unter dem Namen "Austauschzentrale der Exotenliebhaber und Züchter. Liebhabervereinigung zur Pflege und Zucht fremdländischer Sing- und Ziervögel." gegründet.

Der erste Geschäftsführer wurde Albert Krabbe aus Anklam. Zur Anfangszeit hatte der Verein keinen festen Vorstand, sondern bestand lediglich aus dem Geschäftsführer und sieben Personen für verschiedene Landesteile der Weimarer Republik. Erst 1927 begann die öffentliche Wahrnehmung der umgangssprachlich genannten „Krabbe AZ“. Generalkonsul Carl Hubert Cremer aus Bremen übernahm den Vorsitz (1927-1930) und wurde zum Mäzen der AZ. Die Mitglieder wurden bis 1927 über die Gefiederte Welt informiert, sowie das bis dahin einmal jährlich erscheinende Jahrbuch. Dieses Jahrbuch wurde 1927 durch Cremer abgelöst und durch 4 Jahreshefte mit dem Titel: “Vögel ferner Länder” ersetzt. Zum Herausgeber und Schriftleiter wurde Hans Julius Duncker aus Ballenstedt bestellt. Dieser wurde beauftragt, nicht nur eine Zeitschrift mit Informationswert für den Vogelzüchter herauszugeben, sondern in erster Linie seine Forschung über die Vererbung der Farben, insbesondere des Wellensittichs und des Kanarienvogels zu veröffentlichen.[3].

Deutsches Reich

Mit der Gleichschaltung der Vereine im Deutschen Reich erfolgte am 01. April 1934 die Umbenennung, bzw. Überführung des Vereins in den nationalsozialistischen Reichsverband der Exotenliebhaber und die privaten Halter wurden gedrängt, sich in ihm zusammenzuschließen, genauso, wie es auch von allen anderen Interessensgruppen gefordert wurde.[4] 1936 entstand der „Reichsverband deutscher Vogelpfleger und –züchter“ mit Sitz in Berlin als Dachverband.

Ab Oktober 1937 wurden Vereine zu "Ortsgruppen", Vorsitzende zu "Ortsgruppenleitern", später zu Vereinsführern, ab Januar 1938 zu "Abteilungsleitern" ernannt. Durch den Zweiten Weltkrieg kam die Vogelhaltung und Vereinsorganisation fast vollständig zum erliegen. Im Jahre 1945 wurden alle Vereine durch die Besatzungs-Behörden aufgelöst.

Nachkriegszeit

Nachdem die Besatzungs-Behörden wieder Vereinsbildungen zugelassen hatten, gründete Leopold Keidel im Jahre 1948 die „Austauschzentrale der Exotenliebhaber und –züchter (AZ)“ wieder, die bereits von 1920 bis 1935 existiert hatte. Diese ist als direkter Nachfolger des Vereins zu verstehen und ernannte Albert Krabbe zum ersten Ehrenmitglied in der Nachkriegsgründung.

Bisherige Präsidenten

Organisation

Dachverband

Landesverband

Ortsvereine

Struktur und Zahlen

Mitgliederentwicklung

Die Mitgliederentwicklung des Vereins seit 1920.

In den 70er bis späten 90er Jahren des letzten Jahrhunderts erfuhr die AZ einen starken Mitgliederzuchwachs, so dass sich die Mitgliederzahl in etwa verzehnfachte. Als Gründe dafür gelten die gewachsene Beliebtheit der exotischen Vogelhaltung, welche auch in Jugendmagazinen wie der Micky Maus thematisiert wurde und durch verstärkte Werbemaßnahmen von Marken wie beispielsweise dem Vogelfutterhersteller Trill in den 1980er Jahren ihren Höhepunkt fand. Die interne Stiftung des Consul-Cremer-Preises durch Leopold Kreidel, sowie die aktiven Förderung der Mitgliederwerbung trugen zur positiven Mitgliederentwicklung bei.

Die deutsche Wiedervereinigung im Jahre 1990 brachte keine nennenswerten Zuwächse und durch die nicht geglückte Fusion mit der Vereinigung für Zucht und Erhaltung einheimischer und fremdländischer Vögel entstand ein bundesweiter Mitbewerber mit ähnlichen Vereinszielen.

Den aktuellen Höhepunkt der Mitgliederzahlen erfuhr der Verein im Jahre 1990 mit 24344 Mitgliedern. Die Mitgliederzahlen werden seit 1990 nur noch sporadisch in der Chronik der AZ veröffentlicht und wurden letztmalig im Jahre 2005 mit 23053 Mitglieder beziffert. Seitdem wurden Mitgliederzahlen lediglich auf den Mitgliederversammlungen und in den AZ-Nachrichten bekannt gegeben. Ein Grund für die rückläufigen Mitgliederzahlen ist die Überalterung der Mitglieder, erschwerte gesetzliche Bedingungen für die Erhaltungszucht und ein rückläufiges Interesse in der Haustierhaltung.


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Jahr Mitglieder
1920 37
1922 160
1926 346
1928 271
1954 600
1955 1000
1956 1217
1959 2023
1963 3000
1968 5178
1970 6252
1972 8479
1974 8605
1976 9276
1978 11647
1980 13565
1982 15251
1984 17349
1986 20411
1988 23160
1990 24344
2005 23053
Jahr Mitglieder

Mittelverwendung

Arbeit der AZ

Leitbild

Öffentlichkeitsarbeit

AZ-Nachrichten

Stiftungen und Ehrungen

Consul-Cremer-Preis

Leopold Keidel-Preis

Naturschutzpreis

Nachwuchspreis

Ehrennadel

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Vereinigung für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht (AZ) e.V. Abgerufen am 25. Oktober 2015.
  2. AZ-Satzung in der geänderten Fassung vom 28.03.2010. Abgerufen am 27. Oktober 2015.
  3. Tim R. Birkhead, Karl Schulze-Hagen, Götz Palfner: The Colour of Birds: Hans Duncker, Pioneer Bird Geneticist. In: Journal für Ornithologie. Band 144, 2003, ISSN 0021-8375, S. 253–270.
  4. Die Gefiederte Welt. In: Bände 130-131. 2006, S. 9.

Kategorie:Tierzuchtverein Kategorie:Verein (Deutschland) Kategorie:Organisation (Vogelhaltung) Kategorie:Vogelschutzorganisation Kategorie:Gegründet 1920