Berberitzengewächse

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Berberitzengewächse

Thunberg-Berberitze (Berberis thunbergii)

Systematik
Abteilung: Gefäßpflanzen (Tracheophyta)
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Ordnung: Hahnenfußartige (Ranunculales)
Familie: Berberitzengewächse
Wissenschaftlicher Name
Berberidaceae
Juss.
Schildförmiges Fußblatt (Podophyllum peltatum)
Himmelsbambus (Nandina domestica)

Die Berberitzengewächse (Berberidaceae), auch Sauerdorngewächse genannt, sind eine Familie in der Ordnung der Hahnenfußartigen (Ranunculales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida).

Beschreibung

Es gibt krautige und verholzende Taxa, allerdings sind die meisten Arten Sträucher. Einige Arten sind Xerophyten in den asiatischen Wüsten.

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und meistens dreizählig. Die Staubbeutel öffnen sich oft mit zwei Klappen. In jeder Blüte gibt es nur ein oberständiges Fruchtblatt, das meist viele Samenanlagen enthält.

Als Früchte werden Balgfrüchte oder Beeren, selten Nüsschen gebildet, die einen bis 50 Samen enthalten.

Verbreitung

Die meisten Arten gibt es im östlichen Asien und im östlichen Nordamerika. Ihre Hauptverbreitung liegt in den nördlichen gemäßigten Breiten. Einige Arten haben ihre Heimat in Südamerika und in Nordafrika. Viele Gattungen haben ein disjunktes Areal.

Systematik

Die Familie Berberidaceae wurde 1789 durch Antoine Laurent de Jussieu in Genera plantarum, S. 286[1] aufgestellt.[2] Synonyme für Berberidaceae Juss. sind: Diphylleiaceae Schultz Sch., Leonticaceae Airy Shaw, Nandinaceae Horan., Podophyllaceae DC. nom. cons., Ranzaniaceae Takht.[3]

Die Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae) wird in zwei Unterfamilien gegliedert und enthält 14 bis 17 Gattungen mit etwa 700 Arten:[3]

  • Berberidoideae: Es gibt 13 bis 16 Gattungen mit 650 bis 700 Arten:
    • Achlys DC.: Sie besitzt ein disjunktes Areal mit nur zwei bis drei Arten: eine Art in Japan und eine oder zwei Arten in Nordamerika.
    • Berberitzen (Berberis L.): Sie enthält etwa 400 bis 600 Arten.
    • Bongardia C.A.Mey.: Sie enthält nur eine Art:
      • Bongardia chrysogonum (L.) Griseb. (Syn.: Bongardia margalla R.R.Stewart ex Qureshi & Chaudhri): Sie ist vom östlichen Mittelmeerraum bis zum westlichen Pakistan verbreitet.
    • Caulophyllum Michx.: Sie besitzt ein disjunktes Areal mit nur drei Arten: eine in Japan und zwei im östlichen Nordamerika, darunter:
      • Indianerwiege oder Indianische Blaubeere (Caulophyllum thalictroides (L.) Michx.): Sie ist in Nordamerika verbreitet.
    • Diphylleia Michx.: Sie besitzt ein disjunktes Areal mit nur drei Arten: zwei im östlichen Asien und eine im östlichen Nordamerika:
      • Schirmblatt (Diphylleia cymosa Michx.): Sie ist in den USA beheimatet.
    • Dysosma Woodson: Mit sieben bis zehn Arten in China, davon eine auch im nördlichen Vietnam.
    • Elfenblumen (Epimedium L.), auch Sockenblumen genannt: Die 50 bis 60 Arten sind in China, Japan, Korea, im westlichen Himalaya, Südeuropa und Nordafrika beheimatet.
    • Gymnospermium Spach: Die sechs bis acht Arten kommen auf der Nordhalbkugel vor.
    • Jeffersonia Barton: Sie enthält nur eine Art:
    • Löwentrapp (Leontice L.): Die etwa zehn Arten kommen auf der Nordhalbkugel vor.
    • Mahonien (Mahonia Nutt.): Manchmal in Berberis L.: Sie enthält 60 bis 70 Arten.
    • Plagiorhegma Maxim.: Sie enthält nur eine Art:
      • Plagiorhegma dubia Maxim. (Syn.: Jeffersonia dubia (Maxim.) Benth. & Hook. f. ex Baker & Moore, Jeffersonia manchuriensis Hance): Sie ist in China, Korea und Russland beheimatet.
    • Fußblätter (Podophyllum L.): Die früher sechs bis heute etwa zwölf Arten sind hauptsächlich im östlichen Asien beheimatet; nur eine Art stammt aus dem östlichen (atlantischen) Nordamerika.
    • Sinopodophyllum T.S.Ying: Mit der einzigen Art:
    • Ranzania T.Itô: Sie enthält nur eine Art:
    • Vancouveria C.Morren & Decne.: Die nur drei Arten sind in den nordwestlichen USA beheimatet.
  • Nandinoideae: Es ist ein monotypisches Taxon:
    • Nandina Thunb.: Sie enthält nur eine Art:
      • Himmelsbambus (Nandina domestica Thunb.): Es ist ein Strauch aus Ostasien.

Quellen

  • Die Familie der Berberidaceae bei der APWebsite. (Abschnitt Beschreibung und Systematik)
  • Junsheng Ying, David E. Boufford & Anthony R. Brach: Berberidaceae, S. 714–783 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 19 - Cucurbitaceae through Valerianaceae, with Annonaceae and Berberidaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und Saint Louis, 28. Februar 2011. ISBN 978-1-935641-04-9. (Abschnitt Beschreibung und Systematik mit Bestimmungsschlüssel der in China vorkommenden Arten)
  • R. David Whetstone, T. A. Atkinson & Daniel D. Spaulding: Berberidaceae: - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 3 - Magnoliidae and Hamamelidae, Oxford University Press, New York und Oxford, 17. Juli 1997, ISBN 0-19-511246-6. (Abschnitt Beschreibung)
  • S. M. H. Jafri: Familienbeschreibung der Berberidaceae in der Flora of Pakistan. (engl.)
  • Y.-D. Kim, S.-H. Kim, C.-H. Kim & R.K. Jansen: Phylogeny of Berberidaceae based on sequences of the chloroplast gene ndhF, In: Biochemical Systematics and Ecology, Volume 32, Issue 3, 2004, S. 291–301. doi:10.1016/j.bse.2003.08.002
  • Y.-D. Kim, S.-H. Kim & L.R. Landrum: Taxonomic and phytogeographic implications from ITS phylogeny in Berberis (Berberidaceae), In: Journal of Plant Research, Volume 117, 2004, S. 175–182. doi:10.1007/s10265-004-0145-7

Einzelnachweise

  1. Erstveröffentlichung eingescannt bei biodiversitylibrary.org.
  2. Eintrag bei Tropicos.
  3. a b Berberidaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.

Weblinks

Commons: Berberitzengewächse (Berberidaceae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien