Berufsverband für Beratung, Pädagogik & Psychotherapie
Der Berufsverband für Beratung, Pädagogik & Psychotherapie e. V. (BVPPT) ist sowohl die berufsständische Vertretung der Counselor als auch der einzige multiprofessionelle und methodenübergreifende Fachverband für Beratung/Counseling mit Sitz in Eschweiler (Nordrhein-Westfalen).
Geschichte, Aufgaben und Ziele
Der Verband wurde 1986 von etwa 20 Beratern gegründet. Bis zum Jahr 1999 firmierte der Verband unter dem Namen Berufsverband der Pädagogischen Psychotherapeuten. Mit Verabschiedung des Psychotherapeutengesetzes in Deutschland wurde ab dem Jahr 2000 die Bezeichnung Berufsverband für Beratung, Pädagogik & Psychotherapie e. V. gewählt.
Der Verband dient dem professionellen Berater/Counselor als Interessenvertretung in qualitativen, inhaltlichen und berufspolitischen Belangen.
Die Mitglieder arbeiten mit Mitteln pädagogisch orientierter/therapeutisch-bildender und beratender Struktur- und Persönlichkeitsentwicklung. Als Grundlage dienen die Humanistische Psychologie und das systemische Denken.
Der Verband ist Gründungsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Beratung (DGfB) und Mitglied des Nationalen Forums Beratung in Bildung, Beruf und Beschäftigung e. V. (nfb).
Verbandsstruktur
Der Verband vertritt über 500 Mitglieder und hat seine Geschäftsstelle seit 1986 in Eschweiler. Er schließt auf der Grundlage seiner Richtlinien mit Weiterbildungsinstituten und Hochschulen Kooperationspartnerschaften ab.
Aktuell sind dies folgende Partner:
- IHP – Institut Für Humanistische Psychologie e.V.
- DITAT – Deutsches Institut Für Tiefenpsychologische Tanztherapie und Ausdruckstherapie e.V
- Kölner Schule für Kunsttherapie e.V.
- Institut für Ganzheitliches Leben
- IPL – Institut Für Psychosynthese und Logotherapie
- Institut Für Pädagogisch-therapeutische Beratung/Counseling des Polvereins zur Förderung von prozessorientiertem Leben e. V.
- ISIS – Institut Für Systemische Lösungen In Der Schule
- Adler-Dreikurs-Institut
- Gut Merteshof – Institut für Integrale Begegnung
- Integralis Seminare und Beratung GmbH
- Akademie für psychosoziale Lebensberatung, APL
- Fachhochschule Münster University of Applied Sciences Dekanat, Fb Sozialwesen
Mit dem Abschluss der Weiterbildung wird das Zertifikat: Counselor grad., BVPPT Fachrichtung NN vergeben.
Folgende Fachrichtungen werden aktuell anerkannt:
- Arbeit mit emotionalen Prozessen in Verbindung mit Themenzentrierter Interaktion
- Atemtherapie
- Bioenergetik
- Coaching
- Familiensupervision
- Familientherapie
- Gesprächstherapie
- Gestalt Therapie & Pädagogik
- Gestaltungstherapie
- Hypnotherapie
- Individualpsychologie
- Integrale Begegnungstherapie
- Kinderspieltherapie
- Kunsttherapie
- Logotherapie
- Musiktherapie
- Neurolinguistisches Programmieren
- Organisationsentwicklung
- Orientierungsanalyse
- Psychodrama
- Psychosynthese
- Supervision
- Systemische Therapie
- Tanz, Bewegungs- & Ausdruckstherapie
- Themenzentrierte Interaktion
- Transaktionsanalyse
- Integrale Begegnungstherapie
- Psychosoziale Beratung, Lebens- und Sozialberatung Österreich
- Integralis-Methode
- Beratung Mediation Coaching
Der Fachverband Personenberatung und Personenbetreuung der Wirtschaftskammer Österreich und der BVPPT haben einen Vertrag über die gegenseitige Anerkennung der Ausbildung.
Für die Ländervertretung BVPPT Luxemburg sind die Ansprechpartner Christel Klapper und Christophe Ludovicy. Die Ansprechpartner für die Ländervertretung Österreich sind Renata Dorner, Renate Burgholzer, Viktor Andreas Koch
Voraussetzungen für die Mitgliedschaft
Voraussetzung für die Aufnahme ist der erfolgreiche Abschluss einer mehrjährigen berufsbegleitenden Weiterbildung auf der Basis der Humanistischen Psychologie oder systemischer Konzepte oder das abgeschlossene Studium bei einer kooperierenden Hochschule. Wer bei einem der kooperierenden Weiterbildungspartner zertifiziert ist, kann auf Antrag als Mitglied des BVPPT anerkannt werden. Die Anerkennung als Counselor/ Pädagogisch – therapeutische/r Berater*in, grad. (BVPPT) wird erreicht durch die Teilnahme an einem Graduierungsprozess. Die Anerkennung als Counselor durch den Verband wird von der Wirtschaftskammer Österreich anerkannt, um dort als Lebensberater gewerblich tätig werden zu dürfen. Umgekehrt können zertifizierte österreichische Lebensberater Mitglied im Verband werden und damit den Titel Counselor grad. BVVPT erwerben.
Organe
Oberstes Organ ist die Mitgliederversammlung. Diese wählt alle drei Jahre den Vorstand. Zurzeit gehören dem ehrenamtlichen Vorstand fünf Personen an:
- Dagmar Lumma, Vorsitzende
- Christina Pollmann, Vorsitzende
- Kirsten Böttger, Beisitzerin
- Angela Keil, Beisitzerin
- Judith Möllmann, Beisitzerin
Qualität in der Beratung
- Standards
Seit seiner Gründung im Jahr 1986 setzt sich der BVPPT für die Sicherung und die Entwicklung der Qualität von Beratung ein. Dazu hat der Verband in Zusammenarbeit mit seinen Kooperationspartnern umfangreiche Weiterbildungsstandards entwickelt, die den Standards der Deutschen Gesellschaft für Beratung (DGfB) entsprechen und in ihrem Umfang weit darüber hinaus gehen.
- Ethik
Der BVPPT hat ebenfalls von Beginn an ethische Richtlinien für seine Mitglieder entwickelt. Sie sollen ebenfalls der Qualität von Beratung dienen.
- Schlichtungsstelle
Der BVPPT hat eine Schlichtungsstelle eingerichtet, die ebenfalls der Qualitätssicherung dient. Sie kann von Kunden/Klienten ebenso wie von den Mitgliedern kostenlos in Anspruch genommen werden.
- Qualitätsverfahren
Verbandsmitglieder haben die Möglichkeit, ihre Arbeit in einem Qualitätsverfahren freiwillig zu reflektieren.
Verbandszeitschrift
Der BVPPT ist Herausgeber einer Verbandszeitschrift. Die Zeitschrift erscheint seit Gründung des Verbandes, von 1986 bis 1993 (Nr. 1–10) unter dem Namen Info, von 1994 bis 1998 (Nr. 11–17) unter dem Namen Pädagogische PsychoTherapie, seit 1999 unter dem Namen CounselingJournal. Sie erscheint zweimal jährlich als Print- und Onlineversion.
Jahrestagungen
Der Verband veranstaltet jährliche Tagungen für seine Mitglieder und für Gäste:
- 1. Jahrestagung Supervisionsmodelle 1988, Jörg Fengler, Köln
- 2. Jahrestagung Gestalt oder systemische Therapie – Zwei Konzepte in der Diskussion, 1989, Klaus Lumma, Eschweiler
- 3. Jahrestagung Humanistische Psychologie in Organisationen, 1990, Gerhard Fatzer, Grüningen CH
- 4. Jahrestagung Konfliktfähigkeit und Gesundheit, 1991, Fanita English, USA
- 5. Jahrestagung Leben auf verschiedenen Bühnen – Psychodrama/Soziodrama im therapeutischen Prozess – Wir als Therapeuten in der Gesellschaft, 1992, Josef Kramer, Köln
- 6. Jahrestagung Sexualität – eine Herausforderung in der psychosozialen und psychotherapeutischen Arbeit, 1993, Steffen Fliegel, Beate Martin, Bochum
- 7. Jahrestagung Perspektiven Konstruktivismus in Beratung, Therapie und Sozialarbeit, 1994 Manfred Spindler, Kempten
- 8. Jahrestagung Skript und Lebensstil in therapeutischen Beziehungen, 1995, Tom & Delphine Frazier, USA
- 9. Jahrestagung Kunsttherapie – Ein psychodynamischer und systemischer Ansatz, 1996, Gisela Schmeer, München
- 10. Jahrestagung Sechs Facetten lebendigen Lernen, vom Zusammenspiel im Orchester der Pädagogischen Psychotherapie, 1997, durchgeführt von den Vertretern der kooperierenden Institute
- 11. Jahrestagung Familienkonstellationen, Systemische Therapie für Einzelpersonen, Paare und Familien, 1998, Otto Brink, Grassellenbach
- 12. Jahrestagung Klang – Trace – Stimme, eine Tagung mit Selbsterfahrungsaspekten, methodischer und theoretischer Einbindung sowie Fallbeispielen aus der Arbeit mit körperorientierter Musiktherapie, 1999, Sabine Rittner, Heidelberg
- 13. Jahrestagung 2000 ... und abertausend Geschichten, Märchen und Mythen in Beratung, Therapie und Weiterbildung mit Workshops und Vorträgen der Vertreter der kooperierenden Institute: IHP, DITAT, WIRTH, IGL, IPL, Kölner Schule für Kunsttherapie: Heinke Pauls, Julianna Heiland, Ursula Graf, Dorothée Bieling, Heinz Sondermann, Uwe Labatzki, Konrad Heiland, Wilhelm Overdick, Peter Rech, Klaus Lumma
- 14. Jahrestagung Die Geschichte wiederholt sich immer wieder, Wege aus dem Teufelskreis generationsübergreifender Muster, 2001, Klaus Lumma, Sandra Lahme
- 15. Jahrestagung Reflektierende Positionen – Eine Form für Prozess-Steuerung in der Psychotherapie, 2002, Arist von Schlippe, Osnabrück
- 16. Jahrestagung Nach Traumatisierung ist alles anders! Wunden und Narben der Gewalt, 2003, Judith Rothen, Rotterdam
- 17. Jahrestagung Rituale im Counseling, 2004, Mathias Zimmermann, Petra Schlicke, Köln
- 18. Jahrestagung Interkulturelle Therapie und Beratung, 2005, Mohammed El Hachimi, Bergisch Gladbach
- 19. Jahrestagung Visuelles Lernen und Erkennen in der Gruppe und in der Einzelberatung 2006, Gisela Schmeer, München, Assistenz: Brigitte Michels, Mettmann
- 20. Jahrestagung Es lernt der Mensch so lang er lebt, 2007, Jörg Fengler, Uni Köln, Fabienne Becker-Stoll, Staatsinstitut für Frühpädagogik (IFP), München, G. Teuchert-Noodt, Uni Bielefeld
- 21. Jahrestagung Hypnotische Strategien in Counseling, 2008, Peter Herrmann, Köln
- 22. Jahrestagung Körpersprache, das wirkliche Spiel, 2009, Karl Metzler, Freiburg
- 23. Jahrestagung Himmel und Erde – Lebendiges Lernen mit Musik und Bewegung, 2010, Rolf Grillo, Freiburg
- 24. Jahrestagung Wege aus der Wüste – was in Verlustkrisen hilft, 2011, Roland Kachler
- 25. Jahrestagung Wie kommen die Werte in die Welt – Counseling-Co-Kreationen, 2012, Jörg Fengler, G. Teuchert-Noodt, Konrad Heiland, Klaus Lumma
- 26. Jahrestagung Beziehungskrisen und Entwicklungschancen, 2013 Einführung in die systemisch-integrative Arbeit mit Paaren, Hans Jellouscheck
- 27. Jahrestagung Körpersprache und nonverbale Kommunikation im beruflichen Kontext, 2014, Ulrich Sollmann
- 28. Jahrestagung Encouraging, die Kunst der Ermutigung – Menschen, die ermutigt werden wachsen! 2015, Regula Hagenhoff, Christina Pollmann
- 29. Jahrestagung Integrale Sexualtherapie – Kompetenzen für die Praxis, 2016, Stephan Moschner, Mirjam Spitzer
- 30. Jahrestagung Heimat – Aspekte in Beratung und Therapie – Counseling in Beziehung zu Raum und Zeit, 2017
- 31. Jahrestagung „Das Geheimnis Resonanz“ Ein ganzheitliches Konzept für Beziehung und Menschlichkeit, Dr. Gundl Kutschera, Wien und Claudia Lichtenberg, Geisenheim, 2018