Jean-Baptiste Besard

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Jean-Baptiste Besard.

Jean-Baptiste Besard, seltener Jean Baptiste Besarde, latinisiert Ioannes Baptista Besardus (* um 1567 in Besançon oder Jussey[1]; † um 1625 in Süddeutschland, möglicherweise in Augsburg), war ein französischer Jurist, Lautenist und bedeutender Komponist seiner Zeit.

Leben

Jean-Baptiste Besar war der Sohn eines Kaufmanns aus Besançon und erwarb 1587 an der Universität von Dole den akademischen Grad eines Dr. jur., war aber auch an Musik, Physik, Medizin und Alchimie interessiert.

In Rom erhielt Jean-Baptiste Besard Lautenunterricht bei Lorenzo Tracetti, alias Lorenzino, suonatore di liuto. Er beschäftigte sich neben vielen anderen Studien mit der Sammlung und Komposition von Werken für dieses Instrument. Da er ab 1600 nahezu ständig auf Reisen war, vorwiegend in Italien und Deutschland, zeigen seine Sammlungen ein sehr weit gefächertes Bild der Lautenmusik dieser Zeit.

So enthält seine im Jahr 1603 veröffentlichte Sammlung Thesaurus Harmonicus 403 Lautenstücke, einige mit Gesang; 21 Komponisten sind vertreten, darunter John Dowland, Elias Mertel und Besard selber, und fast alle musikalischen Formen der Zeit kommen vor. Viele Stücke wurden in spätere Sammlungen übernommen. 1617 erschien die etwas kleinere Sammlung Novus Partus (61 Stücke, darunter Ensemblestücke mit Tiorbino). Beide Sammlungen sind hinsichtlich ihres Umfanges, der Universalität des Kunstgeschmacks, ihres Einflusses und ihres geschichtlichen Zusammenhanges bedeutend.

Besards ausführliche Anweisung zum Lautenspiel im Thesaurus (überarbeitet auch im Novus Partus) befasst sich besonders mit Fingersätzen und wurde später ins Englische übersetzt (Robert Dowland, Varietie of Lute-lessons, London 1610: »Wherento is annexed certaine observations belonging to Lute- playing by Jon Baptiste Besardus of Visconti«).

Werke

  • Thesaurus harmonicus divini Laurencini Romani ... additus est operis extremitati de modo in testudine studendi libellus, gedruckt bei Gerardus Greuenbruch in Köln 1603. OCLC 844043487
    • daraus Adalbert Quadt: Lautenmusik aus der Renaissance, nach Tabulaturen hrsg. von Adalbert Quadt. Band 1 ff. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1967 ff.; 4. Auflage ebenda 1968, Band 2, S. 14, 26, 32, 39, 43 und 46–48.
  • Isagoge in artem testudinariam. Das ist: Gründtlicher Underricht uber das künstliche Saitenspil der Lauten. Durch Ioh. Bapt. Besardum von Bisantz auß Burgund, Steffan Michelspacher (Druck: David Francken), Augsburg 1617.
    • Abdruck in: Gitarre & Laute, Band 3, 1981, Heft 4, Heft 5, Heft 6, S. 45–48, und Band 4, 1982, Heft 1, S. 43–49.
  • Novus Partus sive Concertationes Musicae. Venedig und Augsburg 1617.
  • Antrum philosophicum. Köln (Gerardus Greuenbruch) 1617.

Literatur

  • Peter Päffgen: J. B. Besards Isagoge. In: Gitarre & Laute Band 3, Heft 4, 1981, S. 24–33.
  • André Souris und Monique Rollin: Œvre pour luth seul de Jean Baptiste Bésard. Centre national de la recherche scientifique, Paris 1969.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. André Souris und Monique Rollin: Œvre pour luth seul de Jean Baptiste Bésard. CNRS, Paris 1969, S. XI