Sumpfhirsch

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Sumpfhirsch

Sumpfhirsch

Systematik
ohne Rang: Stirnwaffenträger (Pecora)
Familie: Hirsche (Cervidae)
Unterfamilie: Trughirsche (Capreolinae)
Tribus: Eigentliche Trughirsche (Odocoileini)
Gattung: Blastocerus
Art: Sumpfhirsch
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Blastocerus
Wagner, 1844
Wissenschaftlicher Name der Art
Blastocerus dichotomus
(Illiger, 1815)
Verbreitungsgebiet des Sumpfhirschen

Der Sumpfhirsch (Blastocerus dichotomus) ist ein in Südamerika an Flussufern verbreiteter Hirsch.

Merkmale

Mit einer Kopfrumpflänge von 153 bis 195 Zentimeter, einer Schulterhöhe von 110 bis 127 Zentimetern und einem Gewicht von 80 bis 150 Kilogramm ist der Sumpfhirsch der größte Hirsch Südamerikas. Das Fell ist zur Paarungszeit kräftig rotbraun, zu anderen Zeiten etwas blasser. Die Beine sind dunkelbraun bis schwarz gefärbt. Das Geweih ist dichotom verzweigt und weist pro Stange jeweils vier Enden auf. Als Anpassung an das Leben auf sumpfigem Grund sind die Hufe stark verbreitert. Die Ohren sind wie bei den entfernt verwandten Weißwedelhirschen Nordamerikas stark vergrößert.

Verbreitung

Das Habitat des Sumpfhirsches sind Fluss- und Seeufer mit dichtem Schilfbewuchs sowie Feuchtsavannen mit häufigen Überschwemmungen. Solche Lebensräume finden sich im nördlichen Argentinien, in Paraguay, Bolivien, Peru sowie im südöstlichen Brasilien. Im amazonischen Regenwald gibt es keine Sumpfhirsche.

Die größten Vorkommen gibt es heute in den Einzugsgebieten der Flüsse Río Paraguay und Paraná. Drei Viertel der Population leben im Pantanal.

Lebensweise

Sumpfhirsche sind dämmerungsaktiv und leben als Einzelgänger oder in kleinen Gruppen von maximal fünf Tieren. Im Gegensatz zu anderen Hirschen wurde bei dieser Art nie beobachtet, dass Männchen um ein Weibchen kämpfen. Generell scheinen männliche Sumpfhirsche ein sehr geringes Aggressionspotenzial untereinander zu haben. Die Nahrung besteht aus Wasserpflanzen aller Art, unter anderem Seerosen und Schilf.

Bedrohung und Schutz

Durch unkontrollierte Jagd ist der Sumpfhirsch selten geworden. In manchen Gebieten seines Verbreitungsgebiets wie in Uruguay und den küstennahen Regionen Brasiliens ist er möglicherweise ganz ausgerottet worden. Die IUCN stuft den Sumpfhirsch als gefährdet ein.

Literatur

  • Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. The Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.

Weblinks

Commons: Sumpfhirsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien