Bonnie Lynn Bassler
Bonnie Lynn Bassler (* 1962) ist eine US-amerikanische Mikrobiologin, die als Wegbereiterin eines neuen, bedeutenden Forschungszweigs der Mikrobiologie, der bakteriellen interzellularen Signalkommunikation gilt.
Leben
Ursprünglich wollte Bassler Tierärztin werden, aber die obligatorischen Tierversuche waren ihr zuwider. Daher wandte sie sich an der UC Davis der Molekularbiologie zu, wollte als Forscherin die Krebsmedizin zu ihrem Arbeitsgebiet wählen. Dann entdeckte sie die Kommunikationswege zwischen Bakterien. Bevor es ihr tatsächlich gelang, den Beweis zu erbringen, dass diverse Bakterienarten sich trotz der hohen energetischen Biosynthesekosten lebhaft über molekulare Signale koordinieren, galt die heute überkommene Lehrmeinung, dass Bakterien dazu gar nicht in der Lage seien. Der Forscherkollege Nealson, so berichtete 2003 der Wissenschaftsjournalist Steve Silberman in Wired, sei mehrfach mit seinen Ergebnissen zu Vibrio fischeri durch das Peer Review der mikrobiologischen Fachzeitschriften als „Phantast“ abgewiesen worden.
Im Jahr 1990, Bassler hatte gerade ihre Promotion, bekam sie einen Forschungsauftrag unter dem Genetiker Michael R. Silverman am Agouron Institute im kalifornischen La Jolla. Sie war maßgeblich beteiligt an der Aufdeckung und Erschließung der molekularen Kommunikationsmechanismen zwischen Bakterien, in der englischsprachigen Welt als quorum sensing bezeichnet. Seit 1994 lehrt sie als Professorin an der Princeton University und leitet ein renommiertes Forschungslabor.
Bassler ist Herausgeberin der renommierten Zeitschrift Annual Review of Genetics. Seit 2022 zählt der Medienkonzern Clarivate sie aufgrund der Zahl der Zitationen zu den Favoriten auf einen Nobelpreis (Clarivate Citation Laureates).[1]
Auszeichnungen (Auswahl)
- 2002 MacArthur Fellowship
- 2004 Fellow der American Association for the Advancement of Science[2]
- 2006 Eli Lilly and Company Research Award
- 2006 Aufnahme in die National Academy of Sciences
- 2007 Aufnahme in die American Academy of Arts and Sciences[3]
- 2009 Wiley Prize in Biomedical Sciences
- 2011 Richard Lounsbery Award
- 2012 UNESCO-L’Oréal-Preis
- 2012 Mitglied der American Philosophical Society[4]
- 2015 Shaw Prize (gemeinsam mit E. Peter Greenberg)[5]
- 2016 Max-Planck-Forschungspreis
- 2016 Pearl Meister Greengard Prize
- 2018 Dickson Prize in Medicine
- 2018 Ernst Schering Preis
- 2020 Genetics Society of America Medal
- 2020 Gruber-Preis für Genetiker
- 2021 Paul-Ehrlich-und-Ludwig-Darmstaedter-Preis
- 2022 Wolf-Preis in Chemie[6]
Weblinks
- Homepage von Bassler an der Universität Princeton (Bassler Foto inkl.)
- Wissenschaftsjournalismus-Artikel über B.L. Bassler (Wired Archive, Issue 11.04 - April 2003)
- Basslers Forschungsbericht "Interspecies communication in bacteria" (mit Michael J. Federle, in: J. Clin. Invest. 112:1291-1299 (2003))
- Basslers Forschungsarbeit "Mob Psychology" (mit S. Winans, in: Journal of Bacteriology, February 2002, p. 873-883)
- Basslers Forschungsarbeit "The languages of bacteria" (GENES & DEVELOPMENT 15. Juni 2001)
- Bonnie Bassler auf TED - Discovering bacteria's amazing communication system
Einzelnachweise
- ↑ Clarivate Reveals Citation Laureates 2022 – Annual List of Researchers of Nobel Class. In: Clarivate. Abgerufen am 21. September 2022 (englisch).
- ↑ Fellows der AAAS: B. Bassler. American Association for the Advancement of Science, archiviert vom Original am 5. Februar 2018; abgerufen am 5. Februar 2018.
- ↑ Book of Members 1780–present, Chapter B. (PDF; 1,1 MB) In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 29. Mai 2018 (englisch).
- ↑ Member History: Bonnie L. Bassler. American Philosophical Society, abgerufen am 23. April 2018 (englisch, mit Kurzbiographie).
- ↑ Shaw Prize 2015 – Life Sciences and Medicine
- ↑ Wolf-Preis 2022
Personendaten | |
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NAME | Bassler, Bonnie Lynn |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanische Mikrobiologin |
GEBURTSDATUM | 1962 |