Boris Hybner

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Boris Hybner mit einer roten Mütze, sitzend, im Jahr 2009
Boris Hybner 2009

Boris Hybner (* 5. August 1941 in Vyškov; † 2. April 2016 in Prag)[1] war ein tschechischer Pantomime, Schauspieler, Dramaturg, Regisseur, Bühnenautor und Pädagoge. Zusammen mit seinem Partner Ctibor Turba gehörte Boris Hybner zu den bedeutenden Repräsentanten der modernen tschechischen Pantomime.

Leben

Nach seinem Abitur fing Hybner an, in einer Chemiefabrik in Litvínov zu arbeiten, und studierte daneben an der landwirtschaftlichen Mittelschule und am Pädagogischen Institut in Zlín (damals Gottwaldov), wo er das Ensemble „Reflektor“ gründete. Hybner stand den sogenannten Beatniks und der Beat Generation nahe, orientierte sich an Jack Kerouac und Allen Ginsberg (den er bei dessen Besuch in Prag 1965 getroffen haben soll), las Alfred Jarry, Dadaisten, Surrealisten.[2] Auch machte er (wie viele seiner Vorbilder) Erfahrungen mit LSD, das von 1962 bis 1974 unter dem Markennamen Lysergamid von der Pharmafirma Spofa in der ČSSR hergestellt wurde.[3]

Auf das Jahr 1964 datiert sein erster Auftritt als Mime im Theater Divadlo Na zábradlí in Prag. 1966 gründete Hybner, ebenfalls in Prag, zusammen mit Ctibor Turba das Ensemble Pantomima Alfreda Jarryho, mit dem er auf dem 1. Pantomime-Festival in Litvínov den ersten Preis gewann. Seine Pantomimetätigkeit setzte er 1978 mit der Gründung des Ensembles Gag fort, das er 1990 in Prag neu belebte.[4][5][6]

In den 1980er Jahren erreichte er große Erfolge mit der Trilogie Zahrada jménem Hollywood (Garten genannt Hollywood) in den Niederlanden, die er später als Fernsehfassung Gagman bearbeitete und wofür er beim Rose d’Or in Montreux einen Preis erhielt. Später leitete er die Abteilung für nonverbales Theater an der Musik- und Tanzfakultät der Akademie der musischen Künste in Prag, wo er seit 2008 eine Professur hatte.[4][5]

Inszenierungen (Auswahl)

  • Harakiri
  • Idiot
  • Na konci zahrady jménem Hollywood
  • Concerto Grosso
  • Mim session
  • Gagman

Filmografie (Auswahl)

  • 1968: Údolie vecných karaván (gelistet als B. Hübner)
  • 1969: Bludiště moci
  • 1970: Harakiri
  • 1979: Der Katzenprinz (Kocicí princ; gelistet als Boris Hübner)
  • 1980: Julek
  • 1983: Jára Cimrman ležící, spící
  • 1983: Kuschelnester (Pelíšky)
  • 1987: Gagman (Fernsehserie, Drehbuch und Story)
  • 2006: Poslední vlak
  • 2009: Peklo s princeznou
  • 2016: Prístav (Fernsehserie, 20 Folgen)

Weblinks

  • Boris Hybner, Material von ČSFD, Tschechisch-slowakische Filmdatenbank, online auf: csfd.cz/..., Filmografie, Inszenierungen, Regie usw.

Einzelnachweise

  1. Zemřel český mim, herec a pedagog Boris Hybner. In: lidovky.cz. MAFRA, a.s., 2. April 2016, abgerufen am 2. April 2016 (tschechisch).
  2. František Pokorný: Pantomima Alfreda Jarryho, in: Divadlo 1969/20, S. 50, zit. nach: Karolina Plicková, Pantomima Alfreda Jarryho (Diplomarbeit an der Karlsuniversität Prag, Philosophische Fakultät), S. 31 f, online auf: is.cuni.cz/...
  3. Pavla Křemena: LSD made in ČSSR, Doku des tschechischen Fernsehens von 2015.
  4. a b Boris Hybner, Lebenslauf auf Česko-Slovenská filmová databáze (ČSFD, Tschechisch-slowakische Filmdatenbank), online auf: csfd.cz/...
  5. a b Pantomima spáchala Harakiri, in: divadelni noviny 21/2009, online auf: host.divadlo.cz/... (Memento vom 2. Februar 2015 im Internet Archive)
  6. Karolina Plicková, Pantomima Alfreda Jarryho (Diplomarbeit an der Karlsuniversität Prag, Philosophische Fakultät), online auf: is.cuni.cz/...