Bruchhausen (Ettlingen)

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Bruchhausen
Stadt Ettlingen
Koordinaten: 48° 55′ 35″ N, 8° 22′ 6″ O
Höhe: 118 m ü. NN
Fläche: 4,12 km²
Einwohner: 4979 (31. Dez. 2019)
Bevölkerungsdichte: 1.208 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1974
Postleitzahl: 76275
Vorwahl: 07243

Bruchhausen ist mit 5065 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2011[1]) der größte Stadtteil von Ettlingen im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg. Es liegt rund zwei Kilometer südlich der Kernstadt.

Geschichte

Der Name deutet auf die geographische Lage hin: „Bruchhäuser“ waren im Mittelalter einige Häuser, die im Bruch, also im Sumpfgebiet standen. Die Sümpfe sind heute trockengelegt. Dennoch sind die Bruchhausener in den Nachbargemeinden immer noch als „Froschbacher“ bekannt. Seit dem Jahr 2002 ziert ein großer steinerner Frosch den Kreisverkehr am nördlichen Ortseingang.

Bis in die 1950er Jahre war Bruchhausen ein kleines, hauptsächlich landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Am 1. Oktober 1974 wurde Bruchhausen in die Stadt Ettlingen eingegliedert.[2] Heute hat es sich dank zahlreicher Baugebiete und gutem Anschluss an öffentliche Verkehrsmittel zu einer Art Vorort von Karlsruhe entwickelt. Ein kleines Gewerbegebiet vor Ort sorgt für einige Arbeitsplätze.

Kurioses

Im Jahr 1952 wurde mit einem großen Festakt "800 Jahre Bruchhausen" gefeiert, da Bruchhausens älteste urkundliche Erwähnung damals aus dem Jahr 1152 datierte. Kurz vor der Jahrtausendwende wurde dann gerade noch rechtzeitig eine urkundliche Erwähnung von 1102 entdeckt (erwähnt ist die "Villa Luitfridswilri"[3]), so dass 2002 "900 Jahre Bruchhausen" gefeiert werden konnte. Damit gibt es in Bruchhausen Bürger, die sowohl die 800- als auch die 900-Jahr-Feier ihres Ortes miterlebt haben.

Politik

Stadtoberhäupter

Bürgermeister:[4]

  • 1923 – 1939: Theodor Heinzler (Zentrum, nach der Machtergreifung parteilos, von der Kreisleitung wegen angeblicher Dienstunfähigkeit abgesetzt)
  • 1939 – 1940: Alfred Müller (NSDAP, von der Kreisleitung ernannt, an die Front einberufen)
  • 1940 – 1943: Theodor Becker (NSDAP, von der Kreisleitung ernannt, an die Front einberufen)
  • 1943 – 1945: Theodor Müller (NSDAP, von der Kreisleitung ernannt, von der Militärregierung abgesetzt)
  • 1945 – 1948: Otto Brendel (CDU, von der Militärregierung ernannt)
  • 1948 – 1949: Fritz Michel (CDU, von der Militärregierung wegen SA-Mitgliedschaft abgesetzt)
  • 1949 – 1958: Otto Speck (CDU)
  • 1958 – 1974: Franz Kühn (CDU)

Ortsvorsteher:

  • 1974 – 1984: Franz Kühn (CDU)
  • 1984 – 19. März 2014: Helmut Haas (CDU, aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten)
  • 19. März 2014 – 10. Juli 2014: Kurt Mai (SPD, kommissarisch)
  • seit 10. Juli 2014: Wolfgang Noller (CDU)

Gemeindepartnerschaften

Seit 1962 besteht eine Gemeindepartnerschaft mit Fère-Champenoise im Département Marne, Frankreich.

Infrastruktur

Kindergärten

  • St. Michael: Katholischer Kindergarten mit fünf altersgemischten Gruppen und zwei Krippengruppen
  • Pinkepank: Freier Kindergarten mit einer Gruppe
  • St. Josef: Katholischer Kindergarten mit drei Krippengruppen und einer Kindergartengruppe

Kirchen

  • Pfarrei St. Josef der Katholischen Seelsorgeeinheit Ettlingen Land
  • Evangelische Luthergemeinde

Schule

Geschwister-Scholl-Schule: Grundschule (bis 2011 auch Hauptschule mit Werkrealschule). Weiterführende Schulen befinden sich in Ettlingen.

Verkehr

Bruchhausen hat über seinen außerhalb gelegenen Haltepunkt Bruchhausen (b Ettlingen) Anbindung an die Rheintalbahn (Nahverkehr zum IC/ICE Knotenpunkt Karlsruhe). Diese erfolgt über die auf den DB-Gleisen fahrende Stadtbahn-Linie Karlsruhe/Rastatt/Baden-Baden der Stadtbahn Karlsruhe. Daneben besteht auch Anbindung an die Stadtbahn-Linie Hochstetten/Karlsruhe/Bad Herrenalb über die Bus-Linie Ettlingen/Bruchhausen/Malsch, die im 20-Minuten-Takt verkehrt.

Seit Anfang der 2000er-Jahre gibt es Pläne für eine Stadtbahn-Linie, die durch das Zentrum von Bruchhausen verkehren soll. Im April 2006 wurde mit dem Beginn des Planfeststellungsverfahrens der nächste Schritt für die Stadtbahn gemacht.

Die Autobahn (A5 Frankfurt-Karlsruhe-Basel und A8 Karlsruhe-Stuttgart-München) ist über die nahen Auffahrten in Ettlingen in wenigen Minuten zu erreichen.

Versorgung

Bruchhausen verfügt im Gegensatz zu anderen Stadtteilen von Ettlingen über einige Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf, unter anderem mehrere Supermärkte, Bäcker, Metzger und eine Tankstelle.

Freizeit

Baden

Neben der Lage lockt Bruchhausen vor allem durch sein Freizeitangebot. Hauptattraktion im Sommer ist der Badesee Buchtzig, ein Baggersee, der nach der Einstellung des Förderbetriebs zu einem vollwertigen Freizeitbad mit Umkleidekabinen, Gastronomie, großer Liegewiese und großem Sandstrand ausgebaut worden ist.

Veranstaltungen

Zahlreiche Veranstaltungen finden in der Franz-Kühn-Halle statt, einige Vereine haben aber auch eigene Räumlichkeiten neben oder auf der Rückseite der Franz-Kühn-Halle. Oft finden auch Dorffeste, wie z. B. das alljährliche Fußballfest, in einem Festzelt vor der Halle statt.

Jugendangebote

Neben der Jugendarbeit der örtlichen Sport-, Musik- und Gesangvereine, gibt es auch einen Skaterplatz und einen Bolzplatz, sowie ein Basketballfeld mit zwei Körben.

Vereine

Durch regelmäßige Auftritte in der Region bekannt sind die Musikvereine Gesangverein Edelweiß Bruchhausen, Harmonika-Club Bruchhausen und Musikverein Bruchhausen 1911.

Unter den Sportvereinen errang der TV 05 Bruchhausen deutsche Meistertitel und einen 3. Platz bei einer Turner-Europameisterschaft. Der FV Alemannia 1919 Bruchhausen spielte in der Fußball-Amateurliga Mittelbaden, damals der dritthöchsten Spielklasse. Der SC 88 Bruchhausen errang deutsche Meistertitel in Leichtathletikdisziplinen.

Weblinks

Commons: Bruchhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.ettlingen.de/,Lde/startseite/Die+Stadt/Bruchhausen.html
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 482.
  3. http://www.ettlingen.de/,Lde/startseite/Die+Stadt/Ortschronik+Bruchhausen.html
  4. Anke Safa: So war es in Bruchhausen, Kapitel 3.3: Die Bürgermeister, S. 56 ff (erschienen im Verlag Regionalkultur Ubstadt-Weiher, ISBN 3-89735-127-7)