Burnet v Chetwood

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Burnett v. Chetwood)
Burnet v. Chetwood, auch: Burnett v. Chetwood
Royal Coat of Arms of the United Kingdom.svg
Court of Chancery
Entschieden am
12. Oktober 1721
Vollständiger Name:
Fundstellen: 35 ER 1008, 2 Mer 441 54
Sachverhalt
Zulässigkeit des Nachdruckes einer Übersetzung nach dem Act of Anne
Vorinstanzen
Entscheidung
Gewährung einer injunction zugunsten des Klägers
Ratio decidendi
Besetzung
Mehrheitsmeinung: Thomas Parker, 1. Earl of Macclesfield LC
Zustimmend:
Dissens:
Angewandte Gesetze/Präzedenzfälle
8 An. c. 19

Burnet v Chetwood (1721) ist der Name eines Gerichtsverfahrens vor dem Court of Chancery aus dem Jahre 1721. Es handelt sich um das erste Verfahren unter Anwendung des Act of Anne.

Sachverhalt

Der englische Theologe Thomas Burnet hatte 1692 das Werk Archeologica Philosophica in lateinischer Sprache veröffentlicht. Nach seinem Tod 1715 unternahm der Verleger William Rufus Chetwood eine englische Übersetzung des Werkes. Der zur Verwaltung des Nachlasses berufene executor George Burnet ging gegen diese Publikation vor dem Court of Chancery vor, mit dem Ziel eine injunction zu erhalten, mit der Begründung „property of the book was vested by 8 An. c. 19.“

Entscheidung des Court of Chancery

Der zur Entscheidung berufene Lordkanzler Macclesfield LC erörterte in seiner Entscheidung, dass eine Übersetzung grundsätzlich nicht als Kopie nach dem Act of Anne zu behandeln sein, soweit „the translator has bestowed his care and pains upon it“. Da die Entscheidungsgrundlage des Court of Chancery jedoch equity sei, müsse berücksichtigt werden, dass dem Gericht auch die Zensur von Büchern („superintendency over all books“) zufalle. Da das vorliegende Buch bedenkliche Ansichten („strange notions“) enthalte, sei die injunction deshalb zu gewähren.

Literatur

  • Ronan Deazley: On the Origin of the Right to Copy: Charting the Movement of Copyright Law in Eighteenth Century Britain (1695-1775). Hart Publishing, Oxford 2004.
  • Ronan Deazley: Rethinking Copyright: History, Theory, Language. Edward Elgar, London 2006, ISBN 1-84542-282-1, S. 115 ff.
  • Mark Rose: Authors and Owners. Harvard University Press, 1993, ISBN 0-674-05309-5, S. 50 ff.
  • David Saunders: Copyright, Obscenity and Literary History. In: Journal of English Literary History. Band 57, 1990, S. 431–444.

Weblinks