Komitee zum Schutz von Journalisten

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von CPJ)
Komitee zum Schutz von Journalisten
Rechtsform 501(c) Corporation[1]
Gründung 1981
Gründer Michael Massing, Laurie Nadel[2]
Sitz New York City
Motto Defending Journalists Worldwide
Schwerpunkt Pressefreiheit
Aktionsraum weltweit
Personen Kathleen Carroll (Vorsitzende),
Joel Simon (Geschäftsführer)
Website cpj.org

Das Komitee zum Schutz von Journalisten (englisch Committee to Protect Journalists, CPJ) ist eine in den Vereinigten Staaten ansässige Nichtregierungsorganisation, die sich weltweit für Pressefreiheit und die Menschenrechte von Journalisten einsetzt.[1]

Geschichte

Gegründet wurde das Komitee im Jahr 1981 durch einen Nachrichtenredakteur vom Columbia Broadcasting System und den Chefredakteur vom Columbia Journalism Review.[2] Anlass war die Verhaftung eines Reporters aus Paraguay.[3] Zu den frühen Mitgliedern zählten Walter Cronkite (CBS), Anthony Lewis und Dan Rather (CBS).[4]

Das CPJ finanziert sich aus Spenden von Privatleuten, Unternehmen und Stiftungen, akzeptiert jedoch keine Zuwendungen von Regierungen.[5] Im Jahr 2010 gab die Organisation insgesamt rund 3,6 Millionen US-Dollar aus.[6]

In seinem Sitz in New York City gibt es Spezialisten für die fünf Regionen Europa und Zentralasien, Asien, Naher Osten und Nordafrika, Afrika und Amerika. Es gibt außerdem Vertretungen beispielsweise in Washington, D. C. und Bangkok. Auf seiner Webseite veröffentlicht es aktuell und regelmäßig Nachrichten und Berichte zu Verstößen gegen die Pressefreiheit weltweit. Dazu kommen Sonderpublikationen wie On Assignment. A Guide to Reporting in Dangerous Situations (deutsch etwa: Im Einsatz. Ein Leitfaden zum Berichten in gefährlichen Situationen) und die Halbjahreszeitschrift Dangerous Assignments (deutsch etwa: Gefährliche Einsätze). Seit dem Jahr 1986 gibt das CPJ jährlich die Publikation Attacks on the Press („Angriffe auf die Presse“) heraus, ursprünglich mit Heftklammern zusammengehaltene Blätter, inzwischen ein Buch und seit dem Jahr 2013 mit neuem Konzept und neuem Untertitel.[7] Ihr zufolge sind über Menschenrechte und Korruption berichtende Lokaljournalisten besonders gefährdet.[8]

Seit dem Jahr 1991 verleiht das CPJ jährlich die International Press Freedom Awards.[9] Damit werden Journalisten und Menschenrechtsaktivisten für ihre Verdienste um die Pressefreiheit geehrt, immer wieder auch solche in Haft wie Ocak Işık Yurtçu und Shi Tao.

Seit 1992 führt das CPJ eine Liste während der Berufsausübung getöteter Journalisten.[10] Im Herbst 2013 kündigte das CPJ seinen ersten umfassenden Bericht über die Vereinigten Staaten an.[11] Dieser Bericht kritisierte scharf, durch die Regierung von Barack Obama bestehe statt Pressefreiheit ein Klima der Angst.[12]

Im Jahr 2006 erhielten die Reporter ohne Grenzen, das International Press Institute und das CPJ einen Emmy.[13]

Dem CPJ gehören Journalisten wie Christiane Amanpour, Tom Brokaw und Arianna Huffington an. Im Jahr 2011 wurde Sandra Mims Rowe zur Vorsitzenden ernannt.[14]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Return of Organization Exempt From Income Tax. (PDF; 6,39 MB) (Nicht mehr online verfügbar.) CPJ, archiviert vom Original am 5. Oktober 2013; abgerufen am 5. Oktober 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cpj.org
  2. a b Joel Simon: Walter Cronkite's press freedom legacy. CPJ, 17. Juli 2009, abgerufen am 5. Oktober 2013.
  3. Thirty years on, CPJ gathers lessons and looks forward. CPJ, 1. März 2011, abgerufen am 5. Oktober 2013.
  4. Michael Massing: Tony Lewis gave CPJ authority, devotion over decades. CPJ, 25. März 2013, abgerufen am 5. Oktober 2013.
  5. About CPJ: Frequently Asked Questions. Webseite von CPJ, abgerufen am 5. Oktober 2013 (englisch).
  6. Annual Report 2011 (PDF; 4,7 MB), Jahresbericht des CPJ, abgerufen am 5. Oktober 2013 (englisch).
  7. Attacks on the Press: Journalism on the World´s Front Lines. 2013 Edition. John Wiley & Sons, 2013, ISBN 978-1-118-55055-7, S. xi (Auszug in der Google-Buchsuche [abgerufen am 5. Oktober 2013]).
  8. Press Conference on Report of Committee to Protect Journalists. Vereinte Nationen, 14. Februar 2013, abgerufen am 5. Oktober 2013.
  9. Attacks on the Press in 2010: A Worldwide Survey by the Committee to Protect Journalists. 2011, ISBN 978-0-944823-30-9, S. 410 (Online [PDF; 5,6 MB; abgerufen am 5. Oktober 2013]).
  10. Methodology. (Nicht mehr online verfügbar.) CPJ, archiviert vom Original am 3. Oktober 2013; abgerufen am 5. Oktober 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cpj.org
  11. CPJ examines press freedom under Obama. CPJ, 30. September 2013, abgerufen am 10. Oktober 2013.
  12. US-Pressefreiheit: Journalisten beklagen Klima der Angst unter Obama. Der Spiegel, 10. Oktober 2013, abgerufen am 10. Oktober 2013.
  13. National Television Academy to honor Fighters for World Press Freedom. (Nicht mehr online verfügbar.) National Academy Of Television Arts and Sciences, 16. August 2006, archiviert vom Original am 5. Oktober 2013; abgerufen am 5. Oktober 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.emmyonline.tv
  14. Sandra Mims Rowe, Edith Kinney Gaylord Visiting Professor in Journalism Ethics. Arizona State University, abgerufen am 5. Oktober 2013.