Companhia Paulista de Trens Metropolitanos
Die Companhia Paulista de Trens Metropolitanos (CPTM) ist ein 1992 gegründete Gesellschaft zum Betrieb der Vorortbahnen in der Metropolregion São Paulo, die dem Secretaria de Estado dos Transportes Metropolitanos untersteht. Zurzeit befinden sich zwei weitere Linien in Planung. Die CPTM ergänzt das bestehende U-Bahn-Netz und die diversen Busnetze.
Geschichte
Die Geschichte der Eisenbahn im Bundesstaat São Paulo geht auf das Jahr 1867 zurück, in dem die erste Bahnverbindung, die Strecke Santos – São Paulo – Jundiaí durch die Bahngesellschaft São Paulo Railway (SPR) in der damaligen Provinz São Paulo des Kaiserreichs Brasilien hergestellt wurde. Diese Strecke durchquerte die Hochebene von São Paulo und führt dann durch das Küstengebirge hinunter in den Hafen von Santos.
1957 wurden die Bahngesellschaften und Bahnstrecken in der staatlichen Eisenbahngesellschaft Rede Ferroviária Federal (RFFSA) zusammengeführt.
Die Ferrovia São Paulo e Rio de Janeiro wurde in 1870 fertiggestellt, eine Eisenbahn, die São Paulo mit den Städten im Flusstal des Paraíba verband und heute Teil der Linha 11 – Coral der CPTM ist. Um 1890 herum wurde diese Strecke der Gesellschaft Estrada de Ferro Central do Brasil (EFCB) zugeteilt und 1926 konstruierte die EFCB eine Variante, die fortan Poá genannt wurde und heute die Linha 12 – Safira der CPTM darstellt. Auf der anderen südlichen Seite bestand die Estrada de Ferro Sorocabana, die 1875 gebaut wurde und São Paulo mit Sorocaba verband und heute in der CPTM teilweise der Linha 8 – Diamante entspricht.
1937 baute die Estrada de Ferro Sorocabana auch Anschlüsse, die die Städte Mairinque und Santos verbanden, mit dem Ziel, eine Alternative zwischen Hochland und Küste zu schaffen, die bis dahin Monopol bei der SPR lag. Später wurde dann noch der Anschluss über Jurubatuba nach Santos gebaut, der von dem Bahnhof Imperatriz Leopoldina losging und bis zur Station Evangelista de Souza an der Strecke Mairinque–Santos führte. Diese Streckenführung entspricht heute der Linha 9 - Esmeralda der CPTM.
Alle Schienenstrecken im Bundesstaat São Paulo wurden 1971 verstaatlicht und in der Gesellschaft Ferrovia Paulista SA (FEPASA) zusammengeführt. Die FEPASA ihrerseits gründete die Tochtergesellschaft FEPASA DRM, die für die Verwaltung der Vorortpassierstrecken verantwortlich war. In den 1970er Jahren wurde für diesen Bereich die Gesellschaft Empresa Brasileira de Transporte Urbano (EBTU) verantwortlich und ging 1984 in die Companhia Brasileira de Trens Urbanos (CBTU) auf, die dann 1992 in CPTM umbenannt wurde.
Die Güterverkehrsstrecken der FEPASA wurden ab 1996 durch die Rede Ferroviária Federal (RFFSA) privatisiert, indem die einzelnen Streckenbereiche für die Konzession versteigert wurden und später auch die RFFSA aufgelöst wurde.
Heute wird die CPTM von ca. 1,9 Millionen Passagieren regelmäßig benutzt. Der schlechte Zustand des Schienennetzes veranlasste die Regierung des Bundesstaates dazu, eine Modernisierung durchzuführen, die zwischen 1995 und 2004 ca. 1½ Milliarden US-Dollar gekostet hat. Um eine Vereinheitlichung der Transportmittel des Bundesstaates vorzunehmen, wurde die CPTM 2008 der Metrô de São Paulo unterstellt.
Management, Betrieb und Wartung der Linien 8 und 9 gingen Ende Januar 2022 für die Dauer von 30 Jahren auf das Privatunternehmen Viamobilidade über, das im April 2021 die entsprechende Konzession ersteigert hatte.[1]
Linien
Die Nummerierung der Linien beginnt bei sieben, da die Nummern eins bis sechs der Metrô São Paulo zugeordnet sind.
Linien | Endstationen | Länge (km) | Anzahl der Stationen |
---|---|---|---|
7 | Luz ↔ Jundiaí | 60,5 | 17 |
8 | Júlio Prestes ↔ Amador Bueno | 41,7 | 24 |
9 | Osasco ↔ Grajaú | 31,8 | 18 |
10 | Luz ↔ Rio Grande da Serra | 37,2 | 14 |
11 | Luz ↔ Estudantes | 50,8 | 16 |
12 | Brás ↔ Calmon Viana | 38,8 | 13 |
13 | Engenheiro Goulart ↔ Aeroporto-Guarulhos | 12,2 | 3 |
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ ViaMobilidade takes over São Paulo suburban lines 8 and 9, railwaygazette.com, 1. Februar 2022, abgerufen am 4. Februar 2022