Chōshi-Bahn
Chōshi-Bahn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Bauarbeiten nahe Moto-Chōshi ( 本銚子 ), im Dezember 1913 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 6,4 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1067 mm (Kapspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Chōshi-Bahn (jap.
, Chōshi Denki Tetsudōsen) erstreckt sich in der Stadt Chōshi zwischen dem Stadtzentrum und dem Ortsteil Tokawa (
) und ist die einzige Linie der japanischen Bahngesellschaft Chōshi Denki Tetsudō K.K. (
). Die eingleisige Strecke, in Kapspur ist 6,4 km lang mit zehn Haltepunkten. Der Endbahnhof Chōshi (
, -eki) liegt neben der gleichnamigen Station der Staatsbahn JR East an der Sōbu-Hauptlinie.
Geschichte
Ursprünglich gebaut wurde eine 5,9 km lange Linie mit vier Stationen bis Inubō (
, -eki) im Dezember 1913 als Chōshi-Ausflugsbahn (
, Chōshi Yūran Tetsudō). Die Gleise legten Armeeangehörige in nur elf Tagen. An Lokomotiven kamen zwei dampfgetriebene, von der Staatsbahn gebraucht gekaufte, Loks zum Einsatz, die die englische Firma Nasmyth, Gaskell and Company gebaut hatte. Dazu erwarb man vier Waggons. Der ungewöhnliche Baustil einiger Bahnhöfe erklärt sich aus der Geschichte der Strecke aus Ausflugsbahn. Bereits Ende November 1917 wurde der Betrieb wieder eingestellt. Die Bahnhöfe blieben bestehen, man entfernte jedoch die Gleise und nutzte deren Bett für eine Buslinie.
1922–1948
Die im Oktober 1922 neu gegründete Chōshi Tetsudō K.K. (
) nahm den Bahnbetrieb der nun bis Tokawa verlängerten Strecke zunächst mit benzinbetriebenen Loks im Juli 1923 auf sechs Bahnhöfen wieder auf. Die Loks erwiesen sich als unzuverlässig. Man elektrifizierte die Linie 1925 mit 600 V Gleichstrom und kaufte gebraucht drei E-Loks. Am 20. Juli 1945 durch Luftangriffe beschädigt musste man den Verkehr bis Dezember einstellen, danach war ein eingeschränkter Betrieb mit von JNR geborgten Dampfloks möglich, bis im April 1946 der elektrische Betrieb wieder begann.
Nachkriegszeit
Die Betreibergesellschaft nannte man im August 1948 in Chōshi Denki Tetsudō (
) um. Die Fahrgastzahlen nahmen von 1955 mit knapp 1¾ Millionen auf 1980 etwas unter 1½ Mio. ab. Das folgende Jahrzehnt sah einen Einbruch um fast 40 % unter die Millionengrenze nach 1990. Der bisherige Tiefpunkt war das Jahr 2005 mit nur noch 654000 Fahrgästen. Der Durchschnitt der letzten Jahre lag um 750.000. Im Bahnhof Tokawa zählte man im Finanzjahr 2010 ø 209 Zusteiger täglich.
Bis 1984 transportierte man auch Fracht, allerdings war der Großteil dieses Umsatzes schon 1956 weggebrochen, nachdem der Hauptkunde, die Yamasa-Sojasaucenfabrik ein privates Gleis direkt zur staatlichen Strecke hatte legen lassen. Die 1963 geplante Stilllegung wurde nach Bürgerprotesten nicht durchgeführt, der Betrieb wird seitdem subventioniert. Außerdem produziert und verkauft die Betreibergesellschaft Reisplätzchen (Sembei) und Süßwaren. Der Umsatz aus diesen Produkten ist heute zweimal so hoch wie der aus den Fahrgeldern.
Zu Beginn des Finanzjahres 1995 stellte man bei den Zügen auf Ein-Mann-Betrieb um, die meisten Haltepunkte sind, für Japan ungewöhnlich, ohne Ausgangskontrolleure. Unterschlagungen des Firmenpräsidenten brachten den Betrieb 1998 erneut an den Rande des Ruins.[1]
Strecke
Die Gleise sind heute auf eine Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h ausgelegt, die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit beträgt 25 km/h. Fahrplanmäßig ist man zwischen beiden Endstationen zwanzig Minuten unterwegs. 2013 wurde die Taktung von tagsüber zwei auf ein Zugpaar pro Stunde verringert.
Die Werkstätten befinden sich in Nakanochō (
) bei Streckenkilometer 0,5. Die einzige Ausweichstelle liegt im Bahnhof Kasagami-Kurohae (
; Streckenkilometer 2,7). Nishi-Ashikajima (
; km 3,2) ist die einzige nach dem Krieg gebaute Station, sie wurde 1970 eröffnet. Ein populäres Ausflugsziel ist der Leuchtturm bei Kap Inubō (
, -saki; km 5,5). Der Rahmen des alten Zugs DeHa 501 (Bj. 1939, angekauft 1972) wurde dort bis 2012 als Bahnhofsimbiss genutzt.
Fahrzeuge
Unter Bahnenthusiasten ist die Strecke beliebt, da andernorts nicht mehr zu findende Fahrzeuge im Einsatz sind. Auch gibt man noch Edmondsonsche Fahrkarten aus. So blieben z. B. die 1942 als MoHa 50 gebauten Züge DeHa 701 bis 2010 im Dienst. Ein 1985 aus einem umgebauten Güterwaggon (Baujahr 1969) geschaffene offene Ausflugswaggon Yu 101 wurde aus Sicherheitsgründen 2004 aus dem Verkehr gezogen. Der Fuhrpark 2012 bestand aus einem 1960 für die 1000er-Serie der Tōkyō Metro gebauten (stillgelegt im Februar 2015) sowie zwei gebraucht von der Iyotetsu (
) gekauften Zügen. Diese waren ursprünglich als Teil der Serie 2010 für die Keiō Dentetsu im Jahre 1962 hergestellt worden.
Literatur
- Terada Hirokazu: データブック日本の私鉄. Neko Publishing, Tokyo 2002, ISBN 4-87366-874-3 (japanisch).
- Artikel im Japan Railfan Magazine (鉄道ファン, Tetsudō Fan), u. a.:銚子電鉄の電車たちを訪ねて, Nr. 584, S. 92–96 undザ・客車 一般形と事業車の現状2, Nr. 614, S. 109
Einzelnachweise
- ↑ Local Railway Supported by Rail-fans (4. August 2012)
Weblinks
- Betreibergesellschaft (nur jap.)
- Bilder Type Deha1000 (jap., Shift-JIS)
- 銚子電気鉄道について (ausführliche Geschichte der Fahrzeuge)