Iodchlorid

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Strukturformel
Strukturformel
Allgemeines
Name Iodchlorid
Andere Namen
  • Iodmonochlorid
  • Chloriod
Summenformel ICl
Kurzbeschreibung

rotbraunes Öl bzw. rubinrote nadelförmige Kristalle[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7790-99-0
EG-Nummer 232-236-7
ECHA-InfoCard 100.029.306
PubChem 24640
ChemSpider 23042
Eigenschaften
Molare Masse 162,36 g·mol−1
Aggregatzustand
  • fest (α-Form)
  • flüssig (β-Form)
Dichte

3,1 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt
  • 13,8 °C (β-Form)[3]
  • 27,38 °C (α-Form)[3]
Siedepunkt

94,4 °C (Zersetzung)[3]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314​‐​335
P: 280​‐​301+330+331​‐​305+351+338​‐​308+310 [2]
Thermodynamische Eigenschaften
ΔHf0

−23,8 kJ/mol[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Iodchlorid (auch Iodmonochlorid) ist eine Interhalogenverbindung, die aus den Elementen Iod und Chlor besteht. Es wurde 1814 von Humphry Davy sowie unabhängig auch von Gay-Lussac entdeckt.

Gewinnung und Darstellung

Iodchlorid lässt sich aus den Elementen oder durch Kochen von Iod in Königswasser herstellen.[1]

Eigenschaften

Iodchlorid zersetzt sich in Wasser zu Chlorwasserstoff, Iodsäure und Iod.[1] Die feste α-Form riecht stechend und ist wenig hygroskopisch, sie bildet rubinrote Nadeln. Die metastabile β-Form liegt in Form von braunroten, rhombischen Tafeln vor.[3]

Verwendung

Iodchlorid lässt sich zur Iodierung[4] verwenden. Mit einer essigsauren Iodchlorid-Lösung lässt sich außerdem die Iodzahl bestimmen (Wijs-Methode).[1]

Sicherheitshinweise

Iodchlorid ist allgemein ätzend, die Dämpfe/Aerosole verursachen Husten, Atemnot und Schleimhautreizungen. Die niedrigste bekannte letale Dosis beträgt oral bei Ratten 50 mg/kg Körpergewicht, beziehungsweise 500 mg/kg bei der Aufnahme durch die Haut.[5]

Einzelnachweise

  1. a b c d Eintrag zu Iodchloride. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 4. Juni 2015.
  2. a b c Eintrag zu Iodchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 17. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  3. a b c d e f A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995, ISBN 3-11-012641-9, S. 465.
  4. V. H. Wallingford and Paul A. Krueger: 5-Iodoanthranilic Acid In: Organic Syntheses. 19, 1939, S. 52, doi:10.15227/orgsyn.019.0052; Coll. Vol. 2, 1943, S. 349 (PDF).
  5. Datenblatt Iodchlorid bei Merck, abgerufen am 19. Januar 2011.