Christian Friedrich von Leins

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Porträtfoto von Christian Friedrich von Leins

Christian Friedrich Leins, ab 1872 von Leins (* 22. November 1814 in Stuttgart; † 25. August 1892 ebenda), war ein deutscher Architekt.

Schloss Rosenstein, Lithografie nach einer Zeichnung von C. F. Leins
Stuttgarter Schloßplatz mit Schloßplatzspringbrunnen (1863), Pavillon (1871) und Königsbau (1859)
Grab auf dem Pragfriedhof Stuttgart

Leben

Christian Friedrich von Leins wurde 1814 als Sohn des Steinhauers und Werkmeisters Michael Ludwig Leins (1792–1841) und Christine Leins, geborene Aldinger in Stuttgart geboren. Er besuchte von 1829 bis 1831 die neugegründete Gewerbeschule in Stuttgart und wurde im Anschluss Zimmergeselle bei Conrad Stähle. Von 1837 bis 1840 lebte er in Paris und lernte u. a. bei Henri Labrouste. 1843 machte er Studienreisen nach Bayern und Österreich zu Bauwerken des Mittelalters und der Renaissance. 1846/1847 begleitete er den württembergischen Kronprinzen auf dessen Brautreise nach Italien, um Vorbilder für den geplanten Bau der Villa Berg zu studieren. 1856 heiratete er Marie Schlesinger (1836–1907) in Baden-Baden, mit der er einen Sohn und sechs Töchter bekam[1].

1858 wurde er Professor am späteren Polytechnikum Stuttgart; er stand dort von 1870 bis 1872 sowie von 1878 bis 1880 der dortigen Architekturfachschule vor. Von 1876 bis 1878 war er Rektor des Polytechnikums Stuttgart. Nach Ausgliederung der Kunstgewerbeschule vom Polytechnikum war von Leins von 1881 bis 1892 erster Vorstand der nun selbstständigen Königlichen Kunstgewerbeschule.

1872 wurde Leins mit dem Ritterkreuz erster Klasse des Ordens der württembergischen Krone ausgezeichnet, welches mit dem persönlichen Adelstitel verbunden war.[2] 1879 erhielt er die Krone zum Ritterkreuz. Er starb 1892 in seinem Wohnhaus in der Uhlandstraße 23 in Stuttgart. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Pragfriedhof Stuttgart. Sein Nachlass wird in der Universitätsbibliothek Stuttgart aufbewahrt.

Bauten (Auswahl)

Mitarbeiter

Schriften

  • Kirchthurm zu Eberdingen in Württemberg. In: Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule und Haus, Bd. 1 (1859), Heft 6, 15. März 1859, S. 46–48 (Digitalisat).
  • Beitrag zur Kenntniss der vaterländischen Kirchenbauten. In: Denkschrift zur Feier der Einweihung des neuen Gebäudes der Königl. Polytechnischen Schule, Stuttgart 1864 (Digitalisat).
  • Architekturbild der Universitätsstadt Tübingen und ihrer Umgebung, Stuttgart 1877 (Digitalisat).
  • Die Hoflager und Landsitze des württembergischen Regentenhauses, Stuttgart: Greiner & Pfeiffer 1889 (Digitalisat).

Literatur

  • Baudirector Dr. v. Leins †. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 1892, S. 383–384 (Digitalisat).
  • Max BachLeins, Christian Friedrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 51, Duncker & Humblot, Leipzig 1906, S. 625–627.
  • Winfried NerdingerLeins, Christian Friedrich von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 147 (Digitalisat).
  • Eva-Maria Seng: Der evangelische Kirchenbau im 19. Jahrhundert. Die Eisenacher Bewegung und der Architekt Christian Friedrich von Leins. Tübingen 1995, ISBN 3-8030-1914-1. (Mit umfangreicher Biografie und einem Werkverzeichnis der Kirchenbauten von Leins).
  • E. J. Zeller: Stuttgart’s Privat-Gebäude von 1806 bis 1844. In einer Auswahl gegeben von Baumeister E. J. Zeller. Stuttgart 1845–1846, Zweites Heft, Tafel 7–8.

Anmerkungen

  1. Digitale Bibliothek - Münchener Digitalisierungszentrum. Abgerufen am 14. Februar 2022.
  2. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Württemberg 1877. S. 29.

Weblinks

Commons: Christian Friedrich Leins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien