Christoph Graf Dönhoff
Christoph August Bernhard Graf Dönhoff (geboren 24. Juli 1906 in Friedrichstein, Ostpreußen; gestorben 25. September 1992 auf Schloss Schönstein) war ein deutscher Verbandsvertreter.
Leben
Christoph Graf Dönhoff war eines von acht Kindern des Landhofmeisters August Graf Dönhoff (1845–1920) und der Maria von Lepel (1869–1940). Er wuchs auf dem Familienbesitz Schloss Friedrichstein auf. Die Journalistin Marion Gräfin Dönhoff war seine jüngere Schwester.
Dönhoff besuchte das Wilhelms-Gymnasium in Königsberg und studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bonn und an der Universität Königsberg und machte 1928 das Referendarexamen. Er wurde 1929 bei Herbert Kraus an der Universität Göttingen promoviert. Von 1929 bis 1939 hielt er sich in Südafrika und Britisch-Ostafrika auf. Er war Befürworter der Apartheid, nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde er 1935 Mitglied der NSDAP/AO (# 2595147).[1] Als überzeugter Nationalsozialist war es ab 1940 in Berlin bei der Auslandsorganisation der NSDAP beschäftigt.[2]
Nach der deutschen Eroberung Frankreichs wurde Dönhoff 1942 Leiter des Rechtsamts der NSDAP-Auslandsorganisation in Paris. Er war für die Rückführung deutscher Staatsangehöriger in das Großdeutsche Reich zuständig und arbeitete der Gestapo zu. Dönhoff wurde 1944 als Soldat zur Waffen-SS eingezogen. Dönhoff bewohnte bis 1944 den Familienbesitz Schloss Quittainen in Ostpreußen.
Nach Kriegsende und Kriegsgefangenschaft lebte er bis 1961 zeitweise in Südafrika. Er schrieb als freier Journalist Artikel in der Wochenzeitung Die Zeit, in der seine Schwester leitende Redakteurin und Herausgeberin wurde. Er war Präsident der 1965 wiedergegründeten Deutsch-Südafrikanischen Gesellschaft (DSAG) und Publizist der Afrikapost[3] und unterstützte die Apartheid-Politik. Er war in Deutschland Lobbyist der 1959 gegründeten South Africa Foundation (SAF), einem Interessenverband führender südafrikanischer Unternehmen.
Dönhoff war Lehrbeauftragter für Internationalen Naturschutz an der Universität Hamburg und war Mitglied im Präsidium des Deutschen Naturschutzrings. Von 1966 bis 1973 arbeitete er als Kammerdirektor der Fürstlich Hatzfeldtschen Verwaltung.
Schriften (Auswahl)
- Grundzüge des italienischen Konsularrechts. Lockwitz-Dresden, 1929 Göttingen, R.- u. staatswiss. Diss., 1929
- Graf Christoph Dönhoff, Karl Johannssen: Jagd und Naturschutz in Afrika. Reichsinstitut für ausländische und koloniale Forstwirtschaft. Afrika. Handbuch der praktischen Kolonialwissenschaften. Band VII, 2 (1941 angekündigt)
- Der Schwarz-Weiß-Konflikt in Afrika : Gedanken zu dem gleichnamigen Buch von Prof. Dr. F. Ansprenger. In: Afrika-Post, Heft 2–5, 1972
Literatur
- Dönhoff, Christoph Graf. In: Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 117
- Hans-Werner Frohn (Hrsg.): Zum Umgang mit der NS-Vergangenheit im Naturschutz. Entnazifizierungsverfahren führender deutscher Naturschützer und der Fall Wolfgang Engelhardt. oekom, München 2019, ISBN 978-3-96238-164-6, S. 71–77
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ https://www.zeit.de/2021/19/nationalsozialismus-die-zeit-zeitung-ns-geschichte-75-jahre-zeit/seite-5
- ↑ https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/jahrestag-allein-unter-maennern-die-ehemalige-herausgeberin-der-zeit/1641486.htm
- ↑ Afrikapost : Magazin für Politik, Wirtschaft und Kultur. Hrsg.: Deutsche Afrika Stiftung e.V. Göttingen : Hess 1954–2014 ISSN 0002-0389
Personendaten | |
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NAME | Dönhoff, Christoph Graf |
ALTERNATIVNAMEN | Dönhoff, Christoph August Bernhard Graf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Verbandsvertreter |
GEBURTSDATUM | 24. Juli 1906 |
GEBURTSORT | Kamenka (Kaliningrad, Gurjewsk) |
STERBEDATUM | 25. September 1992 |
STERBEORT | Schloss Schönstein |