Geißelsäule

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Nahaufnahme der Geißelsäule in der Kirche Santa Prassede in Rom
Geißelsäule aus einem Eichenstamm von 1515 in der Schloßkirche Chemnitz

Die Geißelsäule, auch Passionssäule, Martersäule ist eines der Leidenswerkzeuge der Passion Christi.

Geschichte

Die Darstellung des gegeißelten Christus (Christus an der Geißelsäule, auch „Christus an der Säule“) fand im 10. Jahrhundert Eingang in die christliche Ikonographie. Gezeigt wird Christus in der Nacht vor der Kreuzigung gefesselt und an die Geißelsäule gebunden, vielfach von Soldaten mit Geißeln und Ruten geschlagen, damit er am Morgen vor Pilatus in geschwächtem Zustand erscheine. Passionssäulen entstanden Ende des 15. Jh. und vereinigen thematisch Passionssymbole im Zusammenhang mit dem Leiden Christi. Dargestellt werden die Leidenswerkzeuge (arma Christi, „Waffen Christi“) und menschliche Gestalten (z. B. die Soldaten, die Jesus gefangen nahmen). Auf der Säule ist oft ein Hahn dargestellt, der an die Verleugnung Christi durch Petrus erinnern soll.

Eine solche Säule ist in den biblischen Evangelien nicht erwähnt, vielmehr geht sie auf die christliche Überlieferung zurück. So findet sich um 1300 folgende Betrachtung der Passion Christi:

„Dann zogen sich die Ältesten zurück und ließen ihn in einen Kerker bringen, der unter der Erde lag, und dessen Reste heute noch sichtbar sind. Dort wurde er an eine Steinsäule gebunden, von der heute noch ein Stumpf steht, wie ich von einem Mitbruder erfuhr, der ihn sah. Trotzdem ließ man zur größeren Sicherheit einige Bewaffnete zurück, welche ihn die ganze Nacht noch vollends mit Spottreden und Verwünschungen quälten. […] So beschimpften sie ihn, bald der eine, bald der andere, die ganze Nacht durch Worte und Taten […] So stand er aufrecht an die Säule gebunden bis am Morgen.“

Johannes de Caulibus: Meditationes vitae Christi[1]

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Geißelsäule – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kap. 70. Kap. (nach RDK)