Klaus Ringwald

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Christus auf dem Thron am Christ-Church-Gate der Kathedrale von Canterbury

Klaus Ringwald (* 6. August 1939 in Schonach im Schwarzwald; † 29. November 2011 ebenda[1][2]) war ein deutscher Bildhauer.

Leben

Ringwald verbrachte seine Jugend in seinem Geburtsort Schonach. Nach einer Schnitzerlehre in Triberg ging er mit 21 Jahren an die Kunstschule von Ferdinand Demetz in St. Ulrich in Südtirol. Im Anschluss arbeitete er zwei Jahre als Mitarbeiter bei Karl Baur in München und wechselte dann an die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg zu Hans Wimmer.

Seit 1969 war Ringwald als freischaffender Künstler tätig. 1995 wurde ihm der Ehrentitel Professor h.c. verliehen.[3] Er lebte und arbeitete in Schonach im Schwarzwald.

Klaus-Ringwald-Stiftung

Stiftungszweck der Klaus-Ringwald-Stiftung mit Sitz in Schonach ist die Erhaltung, die Pflege und die weitere Verbreitung des künstlerischen Lebenswerks des Stifters Klaus Ringwald als Bildhauer, wobei die Ausstellung der Werke schwerpunktmäßig in Schonach/Schwarzwald erfolgen soll.[4] Die Stiftung ist Besitzerin des Gesamtwerks und sorgt dafür, dass der Bestand zusammenbleibt und als solcher präsentiert wird.

Werk

Marktplatzbrunnen in Hechingen

Klaus Ringwalds künstlerisches Wirken ist geprägt durch den Wandel der Zeit. Sein künstlerisches Lebenswerk gliedert sich in drei Schaffensschwerpunkte: Neben seinen Tiergestalten, die oftmals schalkhaft-witzig wirken und die Komik des Augenblicks festhalten, widmete er sich über Jahre hinweg bildhauerisch dem Porträtieren von deutschen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kirche und weniger bekannten Personen aus seinem persönlichen Umfeld. Dritter Schwerpunkt seines Schaffens sind seine Arbeiten im öffentlichen Raum, die mitunter eine Verbindung aus tierischem und menschlichem Subjekt sind.[5] Neben den Skulpturen für den öffentlichen Raum schuf Ringwald auch Bronzebüsten und Reliefs, unter anderem von Hermann Prey, Dietrich Fischer-Dieskau und Edith Stein.

Für Kontroversen sorgte in den Jahren 1998–2000 der von Ringwald geschaffene Brunnen in der Hechinger Innenstadt, auf dem neben andern historischen Szenen die Vertreibung von Hechinger Juden durch Nationalsozialisten dargestellt ist. Eine der Nazi-Figuren trug deutlich erkennbar die Gesichtszüge des Hechinger SPD-Stadtrats Jürgen Fischer, der zuvor im Gemeinderat als schärfster Gegner des Brunnenprojekts aufgetreten war. Nach zweijährigem Rechtsstreit mussten Fischers Gesichtszüge vom Brunnen abgeschliffen werden.[6]

Werke im öffentlichen Raum

Literatur

  • Klaus Ringwald, Rolf Legler: Menschen gestalten Menschengestalten. Klaus Ringwald. Neue Bronzeporträts. Belser, Stuttgart 2004, ISBN 3763024476
  • Klaus Ringwald, Paul Häussler: Der Marienbrunnen in Waghäusel. Belser, Stuttgart 1990, ISBN 3763019774
  • Bronzeportale am Villinger Münster, Alfons Deissler, Herbert Schade: Bronzeportale am Villinger Münster. Belser, Stuttgart 1985, ISBN 3763019596
  • Klaus Ringwald, Rolf Legler, Kurt Müller: Der Münsterbrunnen in Villingen. Belser, Stuttgart 1992, ISBN 3763020934

Weblinks

Commons: Klaus Ringwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der Künstler Klaus Ringwald stirbt im Alter von 72 Jahren.
  2. Zum Tode von Klaus Ringwald.
  3. Drucksache 13/4185 (Memento des Originals vom 24. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www3.landtag-bw.de (PDF; 182 kB), Landtag von Baden-Württemberg 13. Wahlperiode, vom 24. März 2005
  4. Klaus-Ringwald-Stiftung (Memento des Originals vom 5. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rp.baden-wuerttemberg.de auf der Seite des Regierungspräsidiums Freiburg
  5. Klaus Ringwald: Köpfe und Viecher unserer Zeit@1@2Vorlage:Toter Link/www.schloss-messkirch.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Text in einer Einladung zur Ausstellung in Meßkirch, 2009
  6. Schwäbische Heimat 2001/1, S. 120
  7. Festschrift 250 Jahre Pfarrei St. Wendelinus Graben-Neudorf (1974), S. 74
  8. Festschrift 275 Jahre Pfarrei St. Wendelinus Graben-Neudorf - Die jüngsten 25 Jahre (1999), S. 12, 13, 15, 16
  9. Badische Seiten, mit Foto