Adalbert Pasdirek-Coreno

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Adalbert Pasdirek-Coreno (* 10. Dezember 1869 in Neutitschein; † nach 1931) war ein österreichischer Architekt, Kunsthandwerker und Stadtbaumeister in Graz.[1]

Leben

Er war der Bruder des Malers Ladislaus Hans Pasdirek und besuchte das k.k. Staatsgymnasium in Brünn. Ab 1888 studierte er an der Akademie der bildenden Künste Wien und eröffnete 1898 ein Architekturbüro in Brünn. Im Jahr 1900 wurde Adalbert Pasdirek-Coreno zum Lehrer an der Fachschule für Holzbearbeitung in Bozen ernannt.[2] Ab 1903/04 wohnte er in Graz und baute hier zahlreiche Villen.

Bauten

Seine frühen Arbeiten in Graz sind vermutlich noch von Otto Wagner beeinflusst.

Als einer der ersten Architekten baute er in der Habsburger Monarchie Villen mit Flachdächern, z. B. die Villa Hellenaion in Graz und die Villa Lug ins Land in Laßnitzhöhe (Steiermark).[3]

Achleitner konzediert ihm, dass er mit seinen mediterran wirkenden, kubisch aufgebauten Häusern mit Dachterrassen die Weichen Richtung Moderne stellte.[4]

Beispiele

  • Staatsgewerbeschule in Komotau – Chomutov, Školní 1060/50 (1902, 1927 durch Umbau und Erhöhung um Obergeschoss und Dachgeschoss stark verändert)[5]
  • Villa Goldmann in Komotau – Chomutov, Čelakovského 1090/22 (früher Schillerstraße) (1903)
  • Villa Pramberger in Graz, Hilmteichstraße 22 (1905)[6][7] (seit 2018 unter Denkmalschutz)
  • Villa Lug ins Land in Laßnitzhöhe, Hauptstraße 122 (1905)[8] (unter Denkmalschutz)
  • Villa Ofner mit Oktogon in Graz, Krottendorfer Straße 66 (um 1905)[9][10]
  • Ehem. Villa Hellenaion (auch Villa Manowarda) in Graz, Stiftingtalstraße (1905)[11] (durch spätere Umbauten völlig überformt)
  • Villa Sini in Graz, Dr.-Karl-Lueger-Straße 26 (1906)[12]
  • Wohnhaus Walda in Graz, Ehlergasse 5 (1907)[13]
  • Villa Reimann in Graz, Hilmteichstraße 7 (1907)[14] (seit 2018 unter Denkmalschutz)
  • Villa in Graz, Stiftingtalstraße 67 (1908)[15][10]
  • Villa Scheucher in Graz, Roßmanngasse 10 (1909)[16]
  • Doppelwohnhaus in Graz, Roßmanngasse 8 (1910)[17]
  • Villa Selene in Graz, Fosselgasse 3 (1913)[18][10]

Literatur

Antje Senarclens de Grancy: Allgemeines Künstlerlexikon – Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker. Berlin-Boston, 2016, Band 94, S. 385

Weblinks

Commons: Adalbert Pasdirek-Coreno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Antje Senarclens de Grancy: Villa Luginsland in Laßnitzhöhe (abgerufen am 15. August 2022)
  2. Bote für Tirol und Vorarlberg. 1900, Nr. 92, 23. April (abgerufen am 15. August 2022)
  3. Aufbruch in die Moderne? Paul Schad-Rossa und die Kunst in Graz, November 2014, S. 89, siehe PDF-Datei
  4. Friedrich Achleitner: Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert. Band II, Residenz Verlag, Salzburg und Wien, 1983, S. 129
  5. Staatsgewerbeschule Komotau (abgerufen am 15. August 2022)
  6. Villa Pramberger in Graz (abgerufen am 15. August 2022)
  7. Villa Graz, Hilmteichstr. 22 (abgerufen am 15. August 2022)
  8. Architektur - 60 Jahre Moderne (abgerufen am 15. August 2022)
  9. Villa Graz, Krottendorfer Str. 66 (abgerufen am 15. August 2022)
  10. a b c Schutzkataster Graz (abgerufen am 15. August 2022)
  11. Karl Albrecht Kubinzky: Es gab eine besondere Villa im Stiftingtal, März 2022, S. 13, siehe in HLK Steiermark - C256 bzw. PDF-Datei
  12. Villa Sini in Graz (abgerufen am 15. August 2022)
  13. Wohnhaus in Graz, Ehlergasse 5 (abgerufen am 15. August 2022)
  14. Villa Reimann Graz, Hilmteichstraße 7 (abgerufen am 15. August 2022)
  15. Villa Graz, Stiftingtalstr. 67 (abgerufen am 15. August 2022)
  16. Villa Scheucher in Graz, Roßmanngasse 10 (abgerufen am 15. August 2022)
  17. Sezessionistische Wohnanlage Graz, Roßmanngasse 8 (abgerufen am 15. August 2022)
  18. Villa Graz, Fosselgasse 3 (abgerufen am 15. August 2022)