DR-Baureihe 23

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DR-Baureihe 23
Nummerierung: 23 001–002
ab 1970: 35 2001
Anzahl: 2 wurden gebaut
Hersteller: Schichau AG Elbing
Baujahr(e): 1941
Ausmusterung: 1975
Achsformel: 1'C1'
Bauart: 1'C1' h2
Gattung: P 35.18
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 22.940 mm
Leermasse: 80,1 t
Dienstmasse: 88,3 t
Dienstmasse mit Tender: 148,2 t
Reibungsmasse: 53,9 t
Radsatzfahrmasse: 18,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h
Indizierte Leistung: 1.500 PSi / 1103 kW
Anfahrzugkraft: ≈ 147 kN
Kuppelraddurchmesser: 1.750 mm
Treibraddurchmesser: 1.750 mm
Laufraddurchmesser vorn: 1.000 mm
Laufraddurchmesser hinten: 1.250 mm
Zylinderanzahl: 2
Zylinderdurchmesser: 550 mm
Kolbenhub: 660 mm
Kesselüberdruck: 16 bar
Anzahl der Heizrohre: 113
Anzahl der Rauchrohre: 35
Heizrohrlänge: 5.200 mm
Rostfläche: 3,89 m²
Strahlungsheizfläche: 15,90 m²
Rohrheizfläche: 161,70 m²
Überhitzerfläche: 63,60 m²
Verdampfungsheizfläche: 177,60 m²
Tender: 2'2' T 26
Wasservorrat: 26,0 m³
Brennstoffvorrat: 8,0 t Kohle
Zugheizung: Dampf

Die Baureihe 23 der Deutschen Reichsbahn war eine leichte Personenzug-Dampflokomotive (Einheitslok). Sie war als Ersatz für die Preußische P 8 vorgesehen. Im Interesse breiter Austauschmöglichkeiten im Werkstättendienst erhielt die Lok den gleichen Kessel wie die parallel entwickelte Baureihe 50 und wie diese den neu entwickelten Tender 2'2' T 26 mit einer Vorderwand, die dem Personal bei Rückwärtsfahrt Schutz bot.

Geschichte

Der Entwurf der Lokomotiv-Gattung erfolgte durch das Vereinheitlichungsbüro, nachdem man von abweichenden Konzeptionen zur Erzielung höherer möglicher Heizflächenbelastungen, wie sie die Hauptverwaltung der Reichsbahn umsetzen wollte, zum Beispiel mit Verbrennungskammerkessel oder langer, schmaler Feuerbüchse im Stile Garbes, dann in Hinblick auf den Vereinheitlichungsgedanken doch wieder Abstand genommen hatte. 1941 wurden zwei Baumusterlokomotiven von den Schichau-Werken in Elbing gebaut und ausgeliefert. Geplant war die Beschaffung von 800 Lokomotiven; bedingt durch den Zweiten Weltkrieg konnte die Serienproduktion jedoch nicht aufgenommen werden.

Nach dem Krieg verblieben die beiden Lokomotiven mit den Betriebsnummern 23 001 und 23 002 bei der Deutschen Reichsbahn und wurden in Berlin, Brandenburg an der Havel, Jüterbog und Halle stationiert. Die 23 001 erhielt 1961 einen für die Baureihe 50 entwickelten Reko-Kessel mit Verbrennungskammer. 1970 erhielt diese Lokomotive die EDV-Nummer 35 2001-2.

Die 23 002 sollte ebenfalls rekonstruiert werden, sie wurde jedoch 1967 wegen Schäden am Rahmen und den Rädern ausgemustert und zerlegt. Die 35 2001 wurde 1975 in Cottbus verschrottet, da es für sie kein sinnvolles Einsatzgebiet mehr gab.

Die Konstruktion der Lokomotiven diente nach dem Krieg als Grundlage für die ebenfalls als Baureihe 23 eingeordneten Neubaulokomotive der DR, der DR-Baureihe 23.10. Die DB-Neubaulokomotive der DB-Baureihe 23 lehnte sich hingegen an einen nicht verwirklichten Entwurf der BMAG für die DR-Baureihe 23 an.

Konstruktive Merkmale

Die beiden Lokomotiven verfügten über einen Barrenrahmen mit 100 mm Wangenstärke. Der vordere Laufradsatz bildete zusammen mit dem Kuppelradsatz ein Krauss-Helmholtz-Gestell. Die übrigen Kuppelradsätze waren fest im Rahmen gelagert; der hintere Laufradsatz als Adamsachse ausgeführt.

Der genietete Kessel mit geschweißter stählerner Feuerbüchse konnte über eine Dampfstrahlpumpe oder eine Kolbenspeisepumpe mit Oberflächenvorwärmer gespeist werden. Wie bei allen Einheitslokomotiven war der Regler als Nassdampf-Ventilregler Bauart Wagner ausgeführt.

Das Zweizylinder-Heißdampftriebwerk mit einfacher Dampfdehnung und Heusinger-Steuerung wirkte auf den zweiten Kuppelradsatz; als Druckausgleicher waren Karl-Schulz-Schieber verbaut.

Der Tender 2'2' T 26 der beiden Lokomotiven war baugleich mit demjenigen der Baureihe 50.

Literatur

  • Manfred Weisbrod, Hans Müller, Wolfgang Petznick: Dampflokarchiv, Band 1. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1976, S. 180 ff.
  • Eisenbahn Kurier Baureihe 35.10

Weblinks