DR 99 1301
DR 99 1301 | |
---|---|
Nummerierung: | 99 1301 |
Anzahl: | 1 |
Hersteller: | Reichsbahnausbesserungswerk Linz |
Baujahr(e): | 1940 (Umbau) |
Achsformel: | 1'D1' n2t |
Spurweite: | 760 mm (Bosnische Spur) |
Länge über Kupplung: | 9480 mm |
Fester Radstand: | 2350 mm |
Gesamtradstand: | 7010 mm |
Kleinster bef. Halbmesser: | 50 m |
Dienstmasse: | 33,4 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 45 km/h |
Treibraddurchmesser: | 840 mm |
Laufraddurchmesser: | 510 mm |
Steuerungsart: | Heusinger |
Zylinderanzahl: | 2 |
Zylinderdurchmesser: | 380 mm |
Kolbenhub: | 420 mm |
Kesselüberdruck: | 13 bar |
Rostfläche: | 1,18 m² |
Strahlungsheizfläche: | 5,20 m² |
Rohrheizfläche: | 75,20 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 80,40 m² |
Die DR 99 1301 war eine schmalspurige Tenderlokomotive der Deutschen Reichsbahn, die 1940 als Einzelstück durch einen Umbau entstanden war. Spenderlokomotive war die Lokomotive U 48.001 der Tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD), die im November 1938 im Zuge der Besetzung des Sudetenlandes in den Bestand der Deutschen Reichsbahn gekommen war.
Geschichte
Ursprünglich war die Lokomotive im Jahr 1911 von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik in Winterthur mit der Fabriknummer 2207 an das Kupferbergwerk im serbischen Bor geliefert worden, wo sie die Betriebsnummer 3 erhielt.[1] Gleichartige Lokomotiven beschafften später auch die Serbischen Staatsbahnen. Von den Jugoslawischen Staatsbahnen (JDŽ) wurden sie später als Reihe 82 bezeichnet.[2]
Im Ersten Weltkrieg von der k. u. k. Heeresbahn beschlagnahmt, verblieb die Lokomotive nach dem Krieg auf dem Gebiet der neu gegründeten Tschechoslowakei. Die Tschechoslowakische Armee verkaufte sie 1930 an die ČSD. Beheimatet wurde der Einzelgänger im südböhmischen Jindřichův Hradec (Schmalspurbahnen Jindřichův Hradec–Obrataň und Jindřichův Hradec–Nová Bystřice). Als Reservelokomotive kam das Fahrzeug allerdings nur zum Einsatz, wenn eine der Stammlokomotiven der Reihe U 47.0 wegen eines Schadens ausgefallen war.
Als das Fahrzeug im November 1938 in den Bestand der Deutschen Reichsbahn kam, war sie vermutlich abgestellt. In der Zeit zwischen Mai 1939 und Januar 1940 war die Lokomotive im Reichsbahnausbesserungswerk Linz, wo sie grundlegend umgebaut wurde. Zur Verringerung der hohen Achsfahrmasse von 8,4 Tonnen erhielt sie vorn und hinten je eine Laufachse, die in Bisselgestellen gelagert waren. Neben der Verlängerung des Rahmens war damit auch eine Erhöhung der Gesamtmasse um zwei Tonnen verbunden.
Nach dem Umbau kam sie zunächst auf der Zweigstrecke der Mariazellerbahn (Ober-Grafendorf–Gresten) zum Einsatz. Am 8. März 1943 wurde sie an die Forstverwaltung Lemberg (heute: Lwiw, Ukraine) abgegeben. Ihr weiterer Verbleib ist unbekannt.
Siehe auch
Literatur
- Karel Just: Parní lokomotivy na úzkorozchodných tratích ČSD. Vydavatelství dopravní literatury Ing. Luděk Čada, Litoměřice, 2001 ISBN 80-902706-5-4; 95–97
- Jindřich Bek, Zdeněk Bek: Encyklopedie železnice - Parní lokomotivy ČSD [3]. Nakladatelství corona, Praha, 2000 ISBN 80-86116-20-4; 204–205
- Josef Motyčka: Encyklopedie železnice - Parní lokomotivy ČSD [5]. Nakladatelství corona, Praha, 2001 ISBN 80-86116-23-9; S. 76