Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen
Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) | |
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Zweck: | Forschung |
Vorsitz: | Pierluigi Nicotera (Vorstandsvorsitzender)[1] |
Gründungsdatum: | 3. April 2009 |
Mitgliederzahl: | 10 Standorte |
Mitarbeiterzahl: | 1.100 |
Sitz: | Bonn |
Website: | www.dzne.de |
Datei:RES004 Demenzforschung am DZNE.ogg Datei:RES101 Dementia Care Management.ogg Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e. V. (DZNE) ist eine außeruniversitäre Forschungseinrichtung für Neurodegenerative Erkrankungen.[4] Es ist eines von sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung zur „Bekämpfung“ der wichtigsten Volkskrankheiten eingerichtet wurden. Es gehört zu den 18 Forschungseinrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.
Geschichte
2007 beschloss die Bundesregierung auf einer Klausurtagung die Errichtung des DZNE. 2017 wurde der Neubau auf dem Bonner Venusberg eröffnet.[5] Hierfür trug das Land Nordrhein-Westfalen 77 % der Baukosten, die Bundesregierung die restlichen 23 %.[6] Er ist zugleich Forschungsgebäude, Sitz der Verwaltung und des Vorstands. Gründungsdirektor ist Pierluigi Nicotera.[7]
Standorte
Es gibt zehn Standorte:[8]
- Berlin fokussiert seine Arbeit auf die Übertragungsmechanismen am Synaptischen Spalt und der Netzwerkaktivität
- Bonn ist Verwaltungssitz des DZNE und beschäftigt sich mit Grundlagenforschung, Klinischen Studien und Populationsstudien
- Dresden erforscht, wie sich Alterungsprozesse im Gehirn vermeiden lassen
- Göttingen analysiert, wie die Parkinsonsche Erkrankung entsteht
- Magdeburg untersucht Möglichkeiten, Lernen und Gedächtnis zu verbessern
- München, wo auch Alois Alzheimer seine Wissenschaft betrieb, erforscht die Risikofaktoren von Demenzerkrankungen
- Rostock/Greifswald untersucht die Folgen des demographischen Wandels
- Tübingen in der Neuro-Grundlagenforschung
- Ulm befasst sich mit den seltenen neurodegenerativen Erkrankungen, wie Amyotrophe Lateralsklerose
- Witten hat Versorgungskonzepte für Patienten zum Schwerpunkt
Finanzierung
Das DZNE wird mit 90 % vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und mit 10 % von den jeweiligen DZNE-Sitzländern gefördert. Die Grundfinanzierung beläuft sich auf 81 Millionen Euro pro Jahr.[9]
Preis
Seit 2011 verleiht der Verein mit der Kulturstiftung von Hartwig Piepenbrock alle zwei Jahre den Hartwig Piepenbrock-DZNE Preis für Forschungen auf dem Gebiet der neurodegenerativen Erkrankungen und des Alterns, der mit 60.000 € dotiert ist. Erster Preisträger war Konrad Beyreuther. Im Jahre 2013 wurde die Preissumme einmalig auf 100.000 € angehoben, den Preis teilten sich Adriano Aguzzi und Charles Weissmann[10] für ihre Prionenforschung. 2015 wurde John Hardy für seine Arbeit zu Alzheimer ausgezeichnet[11]. Heiko Braak wurde 2017 für seine grundlegende Forschung zu Parkinson und Alzheimer geehrt[12]. Wegen seiner Arbeit zu den molekularen Mechanismen der Alzheimer-Krankheit erhielt 2019 Christian Haass den Preis.[13]
Weblinks
Quellen
- ↑ Vorstand des DZNE
- ↑ Resonator-Podcast der Helmholtz-Gemeinschaft: Demenzforschung am DZNE (Folge 4, 24. Mai 2013)
- ↑ Resonator-Podcast der Helmholtz-Gemeinschaft: (Dementia) Care Management (Folge 101, 17. Februar 2017)
- ↑ DZNE Über uns
- ↑ Kanzlerin eröffnet Zentrum für Demenz-ForschungWDR vom 15. März 2017
- ↑ Verena Mäusbacher: Raum für Forschung und Wissenschaft General-Anzeiger vom 14. September 2011
- ↑ Birgit Hibbeler: Deutsches Demenzzentrum in Bonn: „Das ist gewaltig, was hier entsteht.“ Deutsches Ärzteblatt 2008; 105 (44): A-2319/B-1982/C-1930
- ↑ Standorte des DZNE
- ↑ Philipp Königs: Den Gründen für Demenz auf der Spur General-Anzeiger vom 3. März 2016
- ↑ Brigitte Osterath: Eiweiße, die krank machen Deutsche Welle vom 24. September 2013
- ↑ Neue Osnabrücker Zeitung: Piepenbrock-DZNE-Preis geht an John Hardy vom 5. August 2015
- ↑ Ärzte Zeitung: Auszeichnung für Forschung zu Parkinson und Alzheimer vom 28. August 2017
- ↑ General-Anzeiger Bonn: Biochemiker erhält Preis für Alzheimer-Forschung vom 1. Oktober 2019