De concordantia catholica
Die Schrift De concordantia catholica (lateinisch.: „Über die allumfassende Eintracht“) war das erste große Werk des Nikolaus von Kues, das er 1433 dem Konzil von Basel vorlegte. Es besteht aus drei Einzelbüchern (libri tres). Das erste enthält eine Ekklesiologie, das zweite eine Konzilstheorie, das dritte den Vorschlag für eine Verfassungsreform des Heiligen Römischen Reiches. Buch III geht eine längere Vorrede (prooemium) voraus, in dem er Teile seiner Naturrechtslehre und Staatsphilosophie darlegt. Dieses Werk enthält die bekannteste Staatstheorie des Spätmittelalters. Buch II und III sind ideengeschichtlich auch bedeutsam für den Parlamentarismus und die repräsentative Demokratie.
Für die Reform der Kirche vertritt der Verfasser den Vorrang des Konzils vor dem Papst (Konziliarismus) bei Wahrung der Unabhängigkeit der Institution des Papsttums.[1]
Literatur
- De concordantia catholica, ed. v. Gerhard Kallen (Nicolai de Cusa opera omnia, iussu et auctoritate Academiae Litterarum Heidelbergensis ad codicum fidem edita, Bde. XIV/1-4), Hamburg 1964–68.
- Claudia Lücking-Michel: Konkordanz und Konsens: zur Gesellschaftstheorie in der Schrift „De concordantia catholica“ des Nikolaus von Kues (Bonner dogmatische Studien, Bd. 16), Würzburg 1994.
- Andreas Lukas: Cusanus Rechts- und Staatsdenken in der Vorrede zu Buch III der „Concordantia catholica“. Mit Übersetzung der wichtigen Passagen, Nordhausen 2009. ISBN 978-388-309-523-3
- Henning Ottmann: Der Konziliarismus und die politische Philosophie des Nikolaus von Kues (1401–1464). In: Die Geschichte des politischen Denkens. Teilband 2/2: Das Mittelalter. Stuttgart 2004, ISBN 978-347-601-921-9, S. 298–318.
- Andreas Posch: Die „Concordantia catholica“ des Nikolaus von Kues. Paderborn 1930.
Einzelnachweise
- ↑ De concordantia catholica libri trescues in: Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters der Bayerischen Akademie der Wissenschaften