Ahmed Deedat

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Ahmed Hoosen (Hussein) Deedat[1][2] (geb. 1. Juli 1918 in Surat, Bombay, Britisch-Indien[3]; gest. 8. August 2005 in Verulam, eThekwini, Südafrika) war ein muslimischer Schriftsteller und Redner.[4] Er wurde vor allem dank seiner zahlreichen öffentlichen interreligiösen Debatten mit evangelikalen Christen wie auch durch Vorträge, die durch das Internet zugänglich sind, bekannt. Seine Themen sind der Islam, das Christentum und die Bibel.

Deedat war Gründer der IPCI, einer internationalen islamischen Organisation von Missionaren, und Verleger von Broschüren über den Islam und das Christentum.

Leben

Anfänge

Mit neun Jahren verließ er Indien, um seinem nach Südafrika emigrierten Vater, Hoosen Cassim Deedat, zu folgen – kurz darauf starb seine Mutter. In Südafrika überwand er während der Schulzeit die neue sprachliche Barriere. Seine Schulausbildung erlebte er an der Carlisle High School in Durban und an der Indian Higher Grade School. Später erlangte er eine Ausbildung am M.L. Sultan Technical College in Durban.[5] Aus finanziellen Gründen brach seine Schulausbildung ab und er begann im Alter von 16 Jahren zu arbeiten.[6]

1936 traf er während der Arbeit als Möbelverkäufer eine Gruppe von Missionaren in einem christlichen Seminar an der Küste von Natal, die sich bemühten, Menschen muslimische Glaubens zu bekehren. Sie behaupteten, der Prophet Mohammed habe den Islam „durch das Schwert“ verbreitet.[7] Deedat entwickelte daraufhin ein zunehmendes Interesse an den Weltreligionen. Beeindruckt wurde er durch die Lektüre des Buches „Izhar ul-Haqq“ von Rahmatallāh al-Kairānawī, das die Bemühungen früherer christlicher Missionare in Indien beschreibt. Deedat kaufte sich eine Bibel und begann, mit noch auszubildenden Missionaren Diskussionen zu führen, deren Fragen er vorher nicht hatte beantworten können. Er studierte den Islam bei einem muslimischen Konvertiten namens Fairfax. Fairfax unterrichtete ihn über die Bibel und unterwies ihn, wie man Christen den Islam lehren müsse.[7]

Erste Missionarstätigkeiten

Seinen ersten Vortrag „Muhammad: Messenger of Peace“ hielt er 1942 im Kino „Avalon Cinema“[8] in Durban vor 15 Personen. Langsam gewann Deedat mehr Aufmerksamkeit und wurde eingeladen, Vorträge zu halten, hauptsächlich in südafrikanischen Städten wie Johannesburg und Kapstadt.

IPCI

1957 gründete Deedat zusammen mit Goolam Hoosein Vanker und Taahir Rasool die Organisation „IPCI-Islamic Propagation Centre International“,[9] mit dem Ziel, eine Vielzahl von Büchern über den Islam zu drucken und anzubieten, Zielgruppe waren vor allem Konvertierte. Er hielt Vorträge über die Bibel und Da'wah, das „Einladen von Menschen zum Islam“ wurde zum wichtigsten Faktor in seiner Lebensführung.

Deedat begann nun international zu predigen, u. a. in Großbritannien, in der Schweiz, in Saudi-Arabien, Ägypten, Pakistan, den USA, Schweden, Dänemark, Australien und Kanada.

Die letzten Jahre

Am 3. Mai 1996 erlitt Deedat einen Schlaganfall, der ihn teilweise lähmte, so dass er nicht mehr sprechen und schlucken konnte. Man brachte ihn in das King Faisal Specialist Hospital in Riad, wo er lernte, über eine Reihe von Augenbewegungen zu kommunizieren. Seine letzten neun Lebensjahre verbrachte er in der Obhut seiner Frau Hawa Deedat in Verulam, einem Stadtteil der Metropolgemeinde eThekwini in Südafrika.

Auszeichnungen

Schrifttum

  • Was Christ crucified?: Based on Bible. Ansari Publications, Karachi, 1965
  • What the Bible says about Muhummed. Islamic Propagation Centre, Birmingham, 1976
  • Resurrection or resuscitation? Islamic Propagation Centre International, Birmingham, 1978
  • Who moved the stone? Islamic Propagation Centre International, Birmingham, 1988
  • What was the sign of Jonah. Kanoo Group, Durban, 2000.[5]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Islamic Propagation Centre International: Our founder. www.ipci.co.za (englisch)
  2. Solomon Academic Trust, Centre for Muslim-Christian Studies: Ahmed Deedat. auf www.cmcsoxford.org.uk (englisch)
  3. Ahmed Deedat Islamic Research Foundation. Abgerufen am 29. Juli 2009.
  4. Fatima Asmal: Ahmed Deedat – How It All Began. Islamic Voice, September 2005, auf www.islamicvoice.com (englisch)
  5. a b Sheila Keeble (Hrsg.) S. P. P. Kutumela, A. Booley: The Black Who’s Who of Southern Africa Today. African Business Publ., Johannesburg 1979, 1. Aufl., S. 110
  6. Asim Khan: The life of Shaikh Ahmed Deedat. Meldung vom 21. Januar 2006, auf www.aljazeera.com (englisch)
  7. a b Goolam Vahed: Obituary: Ahmed Hoosen Deedat (1918-2005). auf www.cci.uct.ac.za (englisch)
  8. Demystifying Islam and Debating Christianity, Imran Garda, 2006
  9. Islamic Propagation Centre International (Memento vom 10. September 2001 im Internet Archive)