Dumnissus
Dumnissus, keltisch Dumno, war eine keltische, vorrömische Siedlung, die unter Caesars Oberbefehl in die römische Provinz erfasst wurde und aufgrund der Nähe zur Militärstraße (Ausoniusstraße) auf dem Hunsrück zwischen Trier und Bingen am Rhein zu einem Handels- und Militärstandort aufgebaut wurde. Der Name leitet sich vom keltischen Wort dubno-/dumno „tief, hoch“ ab.[1] Dies bezieht sich auf die hohe Lage von Denzen (400 m ü. NHN.[2])
Aus der keltischen Siedlung Dumno ging der heute zu Kirchberg gehörende Stadtteil Denzen hervor, nachdem 445 n. Chr. die römische Herrschaft im Hunsrück versiegt und von den Alemannen und Franken lange Zeit später erneut bevölkert wurde.
Um das Jahr 1310, nach neueren Erkenntnissen des Landeshauptarchiv Koblenz wohl 1330–1335, wird Denzen unter dem Namen Densin im Sponheimischen Gefälleregister der Grafschaft Sponheim erwähnt.[3][4][5]
Am 10. Februar 1928 wurde Denzen, das ehemalige Dumnissus, gegen den Widerstand der Denzer Bevölkerung in die westlich liegende Stadt Kirchberg eingemeindet.
Quellen
Erstmals erwähnt wurde Dumnissus im Jahre 368 n. Chr. durch den römischen Dichter und Pädagogen Decimius Magnus Ausonius in seinem Werk Mosella. Dort wird Dumnissus und seine Umgebung wie folgt beschrieben: Eine einsame Straße, weite siedlungsleere Wälder und als erste menschliche Siedlung seit Bingen das „wasserlose Dumnissus, wo rings die Fluren dürsten“. Die Peutingerische Tafel, Tabula Peutingeriana, zeigt ebenfalls das damalige „Dumno“ und dessen Entfernungen sehr präzise. So wird die Wegstrecke von Bingen bis Kirchberg in 16 Leugen (36 Kilometer) angegeben, welche sehr genau der Länge von heutigen 37 Kilometern nahekommen.
Literatur
- Alfred Bauer, Hans Dunger: Das römische Kirchberg (= Schriftreihe zur Geschichte der Stadt Kirchberg 1). Kirchberg 1999, S. 20f.
- Willi Wagner (Schriftleitung), Alfred Bauer, Peter Casper, Hans Dunger: 1000 Jahre Denzen: 995–1995. Stadt Kirchberg, Kirchberg (Hunsrück) 1995, DNB 949001074
- Hans-Helmut Wegner: Kirchberg. In: Heinz Cüppers (Hrsg.): Die Römer in Rheinland-Pfalz. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 978-3-933203-60-1 (= Theiss, Stuttgart, 1990, ISBN 3-8062-0308-3), S. 415–415.
Einzelnachweise
- ↑ Bauer/Dunger: Das römische Kirchberg, S. 19.
- ↑ Karte von Denzen beim Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz, abgerufen am 21. November 2015.
- ↑ Landeshauptarchiv Koblenz Bestand 33 Nummer 15036. Abgerufen am 15. September 2021.
- ↑ Zinsen und Gefälle des Grafen von Sponheim um Kastellaun (PDF; 3,14 MB). Abgerufen am 10. Februar 2022.
- ↑ Abschrift des Zinsen- und Gefälleregisters des Grafen von Sponheim um Kastellaun (PDF; 1,4 MB). Abgerufen am 11. Februar 2022.
Koordinaten: 49° 56′ 55,2″ N, 7° 24′ 53,9″ O