Der Tote in der Badewanne

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Der Tote in der Badewanne (Neuübersetzung u.d.T.: Ein Toter zu wenig 1971) ist ein 1952 auf deutsch beim Scherz Verlag erschienener Kriminalroman von Dorothy L. Sayers. Das englische Original erschien unter dem Titel Whose Body? im Jahre 1923. Es ist der erste Roman, in dem der Amateurdetektiv Lord Peter Wimsey ermittelt.

Handlung

In der Badewanne des Lord Peter bekannten Architekten Thipps wird eine Leiche gefunden, die nur mit einem Kneifer bekleidet ist. Lord Peter ermittelt, ungeachtet der bereits laufenden Untersuchung durch den unfähigen Inspektor Sugg, gemeinsam mit seinem Freund, Inspektor Charles Parker, in dem Fall. Er bringt die Leiche des Unbekannten mit dem gleichzeitig verschwundenen reichen Geschäftsmann Reuben Levy in Verbindung und ist davon überzeugt, dass die beiden Fälle zusammenhängen. Die Spur führt über einige teils sehr skurrile Umwege (der Besitzer des Kneifers z. B. ist ein hochangesehener älterer Provinzanwalt) zu dem nahe bei Thipps' Wohnung gelegenen Krankenhaus und der Leiche, die der Neurologe Sir Julian Freke seinen Studenten zum Sezieren gab.[1]

Charaktere

Viele der wiederkehrenden Charaktere der Wimsey-Reihe werden in diesem Roman eingeführt.

  • Lord Peter Death Bredon Wimsey: Der Bruder des Herzogs von Denver ist finanziell unabhängig und besitzt eine elegante, teuer ausgestattete Junggesellenwohnung in 110a Piccadilly, London. Seine Hobbys sind das Sammeln von seltenen Buchausgaben und das Lösen von Kriminalfällen. Lord Peter war als Student in Oxford ein überragend guter Kricketspieler.
  • Mervyn Bunter: Der Diener von Lord Peter, sein Sergeant im Ersten Weltkrieg. Er hilft bei der Lösung von Kriminalfällen, besonders durch das Fotografieren von Beweismaterial.
  • Charles Parker: Inspektor bei Scotland Yard. Später Wimseys Schwager. Er übernimmt die „Routinearbeiten“ mit den Hilfsmitteln, über die die Polizei verfügen kann.
  • Der Ehrenwerte Frederick (Freddy) Arbuthnot: Freund von Lord Peter. Er spekuliert sehr erfolgreich an der Börse.

Rezeption

„Die Romane um Lord Peter Wimsey spielen in der Zeit ab 1920 bis Mitte der Dreißiger Jahre und spiegeln die damalige gesellschaftliche Ordnung wieder, allerdings mit einem teilweise bissigen Humor. Hier tut sich speziell die Mutter von Lord Peter hervor, die eher unkonventionell agiert und ihm des Öfteren den Rücken freihält, wenn Angehörige der ‚höheren Gesellschaft‘ sein Hobby kritisieren.“

„Der Roman ist kein Thriller; spannend ist er trotzdem, da der Leser zwar auf den Täter im Laufe der Story hingewiesen wird, aber eben nicht weiß, wie er überführt werden könnte. Fazit: Ein Erstlingswerk mit einer sehr speziellen Detektivfigur, macht bereits Appetit auf mehr!“[2]

Adaption

Der Westdeutsche Rundfunk produzierte den Roman unter dem Titel Der unerwünschte Gast 1962 unter der Regie von Erik Ode mit Hansjörg Felmy als Lord Peter als Hörspiel.[3] Nach der gleichen Hörspielbearbeitung von Charles Hutton produzierte der Saarländische Rundfunk 1965 unter der Regie von Klaus Groth ein textgleiches Hörspiel mit Charles Wirths als Lord Peter.[4]

Buch

  • Dorothy L. Sayers: Ein Toter zuwenig (Der Tote in der Badewanne), Scherz Verlag 1952
  • Dorothy L. Sayers: Ein Toter zu wenig, Wunderlich Verlag 1971

Einzelnachweise

  1. Ein Toter zuwenig (Der Tote in der Badewanne) bei krimi-couch.de, abgerufen am 6. November 2016.
  2. Monika Röhrig: Dorothy L. Sayers | Der Tote in der Badewanne bei krimirezensionen.wordpress.com, abgerufen am 6. November 2016.
  3. „Der unerwünschte Gast“ (1962) in der ARD-Hörspieldatenbank.
  4. „Der unerwünschte Gast“ (1965) in der ARD-Hörspieldatenbank.