Deutscher Fußball-Verband
Deutscher Fußball-Verband | |
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Gründung | 17./18. Mai 1958 |
Auflösung | 20. November 1990 |
FIFA-Beitritt | 1952 |
UEFA-Beitritt | 1954 |
Präsident | Zuletzt Hans-Georg Moldenhauer |
Nationalmannschaften | Männer- Nationalmannschaft, U-21 Olympiaauswahl Frauen- Nationalmannschaft |
Der Deutsche Fußball-Verband (DFV) war der Fußballverband der DDR. Er wurde im Mai 1958 gegründet und im November 1990 aufgelöst. Als Nachfolger wurde der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) gegründet, der nunmehr Dachverband für die Fußballvereine in den 1990 neu geschaffenen Bundesländern Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Sachsen sowie für die Berliner Fußballvereine ist. Vorläufer des DFV war die Sektion Fußball im Deutschen Sportausschuß der DDR, die sich am 3. Juli 1950 konstituierte. Sie wurde bereits 1952 in den Fußball-Weltverband FIFA aufgenommen und gehörte 1954 zu den Gründungsmitgliedern des Europäischen Fußballverbandes UEFA.
Geschichte
Am 3. Juli 1950 konstituierte sich in der DDR unter dem Dach des Deutschen Sportausschusses der „Fachausschuss Fußball“. Erster Vorsitzender wurde Fritz Gödicke. Im Dezember 1950 wurde der FA in „Sektion Fußball“ umbenannt. 1952 erfolgte die Aufnahme in den Fußball-Weltverband (FIFA). Am 15. Juni 1954 gehörte die Sektion Fußball in Basel zu den 29 Gründern der UEFA. Am 17. und 18. Mai 1958 wurde schließlich in Ost-Berlin der Deutsche Fußball-Verband (DFV) gegründet. Zum ersten Präsidenten wurde Kurt Stoph gewählt.
Als größte Erfolge des DFV gelten die Teilnahme der Auswahlmannschaft der DDR an der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 mit dem 1:0-Sieg im Spiel gegen die DFB-Auswahl (dies war das einzige Spiel gegeneinander in der Geschichte beider deutscher Auswahlmannschaften), der Gewinn der olympischen Goldmedaille 1976 in Montréal sowie der Sieg des 1. FC Magdeburg im Europapokal der Pokalsieger 1974.
Die U-21-Auswahl wurde 1978 und 1980 Vize-Europameister. Die Juniorenauswahlmannschaft U-19 wurde 1986 Europameister in Jugoslawien und die U20 wurde 1987 WM-Dritter in Chile. Die Juniorenauswahlmannschaft U-19 wurde 1988 EM-Dritter und die U-20 nahm 1989 am WM-Turnier in Saudi-Arabien teil.
Höchste Spielklasse im Bereich des DFV war die Oberliga. Als landesweiter Pokalwettbewerb wurde der FDGB-Pokal ausgespielt. Die Ewige Tabelle der DDR-Oberliga führt der FC Carl Zeiss Jena an, noch vor dem DDR-Serienmeister BFC Dynamo.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde auf einem Außerordentlichen Verbandstag am 20. November 1990 in Leipzig die Auflösung beschlossen. Zu diesem Zeitpunkt waren unter dem Dach des DFV in 4.412 Vereinen mit 17.000 Mannschaften 390.000 Mitglieder organisiert. Sie fanden Aufnahme im Deutschen Fußball-Bund und dem neu gegründeten Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) im Nordosten Deutschlands.
Präsidenten
- Fritz Gödicke
- Heinz Schöbel
- Kurt Stoph
- Helmut Riedel
- Günter Schneider
- Günter Erbach
- Hans-Georg Moldenhauer
Generalsekretäre
- Erich Jahnsmüller
- Josef Kamm
- Kurt Michalski
- Günter Schneider
- Werner Lempert
- Karl Zimmermann
- Wolfgang Spitzner
- Klaus Petersdorf[1]
Spielbetrieb
1984/85 bis 1991
Ebene | Spielklasse | ||||||||||||||
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1 | DDR-Oberliga 14 Mannschaften Platz 1: DDR-Meister+ Europacup der Landesmeister Platz 13–14: Absteiger | ||||||||||||||
2 | DDR-Liga 2 Staffeln (A/B) zu je 18 Mannschaften Platz 1: Aufsteiger Platz 16–18: Absteiger | ||||||||||||||
3 | 15 Bezirksligen (Rostock, Schwerin, Neubrandenburg, Potsdam, Frankfurt (Oder), Magdeburg, Ost-Berlin, Halle, Erfurt, Gera, Suhl, Dresden, Leipzig, Karl-Marx-Stadt, Cottbus) ↑ 3 Aufstiegsrunden mit den Bezirksmeistern (jeweils zwei qualifizieren sich) |
Literatur
- Lothar Skorning: Fußball in Vergangenheit und Gegenwart; Band 2: Geschichte des Fußballsports in der DDR bis 1976. Sportverlag Berlin, 1978.
- Hanns Leske: Enzyklopädie des DDR-Fußballs. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2007, ISBN 978-3-89533-556-3.
Weblinks
- Video: "Das war gar nicht so einfach" – Fritz Gödicke und der Fußball in der DDR. Institut für den Wissenschaftlichen Film (IWF) 2007, zur Verfügung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek (TIB), doi:10.5446/19126.