Zeta (Südosteuropa)
Zeta (nach dem gleichnamigen Fluss) bzw. bis Ende des 10. Jahrhunderts Diokletien oder Dioklitien (griechisch Διοκλεία Diokleia, lateinisch D(i)oclea, slawisch
) war ein mittelalterliches südslawisches Fürstentum. Es wurde erstmals im 11. Jahrhundert erwähnt und existierte bis zur Eroberung durch die Osmanen im 15. Jahrhundert.
Geografie
Die Zeta umfasste den größten Teil des heutigen Montenegro sowie zeitweise auch den Norden des heutigen Albanien. Man unterschied die Ober-Zeta (das Gebirgsmassiv nördlich von Podgorica) von der Nieder-Zeta (die Meeresküste und das Gebiet um den Skutarisee).
Geschichte
Zeta war im 10. Jahrhundert ein Fürstentum (Duklja bzw. Dioklitien) unter der Herrschaft der Dynastie Vojisavljević. Ab 1077 war es ein Königreich unter Konstantin Bodin, im 12. Jahrhundert wieder ein Fürstentum unter den Nemanjiden. Zunächst unter bulgarischem, dann unter byzantinischem Einfluss, erlangte Zeta unter Konstantin Bodin ein gewisses Maß an Eigenständigkeit, wurde jedoch 1185 von Nemanja mit Raszien vereinigt. Von 1280 bis 1314 herrschte Hélène d’Anjou über Zeta. Von 1360 bis 1421, nach dem Zerfall des serbischen Reiches, wurde Zeta von den lokalen Fürsten Balšić beherrscht, die Hauptstadt wurde nach Shkodra verlegt. Im 15. Jahrhundert konkurrierten serbische, venezianische und osmanische Herrscher um die Zeta, unter Beteiligung der lokalen Dynastien Balšić und Crnojević. 1499 wurde das Gebiet von den Osmanen annektiert.
Herrscher
Die Herrscher aus der Zeit vor 989 sind nicht vollständig bekannt. Auch für die Zeit danach können aufgrund der schlechten Quellenlage Fehler bzw. Lücken nicht ausgeschlossen werden. Die Liste beruht für die Zeit bis 1421 auf dem Werk von Truhart; die oben im Text erwähnte Hélène d’Anjou fehlt in dieser Liste.
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Späterer Gebrauch des Begriffs
Der Name Zeta bezeichnete auch eines der im Königreich Jugoslawien 1929 eingerichteten Verwaltungsgebiete, der Banschaft Zeta (Zetska banovina). Heute wird die Landschaft rund um den Ort Golubovci (Montenegro) als Zeta bezeichnet.
Siehe auch
Literatur
- Peter Bartl, Zeta, in: Lexikon zur Geschichte Südosteuropas, 2004 (ISBN 3-205-77193-1)
- Sima Ćirković: Zeta. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 9. LexMA-Verlag, München 1998, ISBN 3-89659-909-7, Sp. 581.
- Peter Truhart Regents of Nations, Part III/1, 1986 (ISBN 3-598-10515-0), S. 3324f, 3239
- "ZETA. 1." In: Narodna enciklopedija IV, S. 1261–1263.