Diskussion:Marie-Elisabeth Lüders

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Vielleicht ewas zu hagiografisch?

Im Jahr 1937 brachte Frau Lüders ein Werk unter dem Titel: "Das unbekannte Heer. Frauen kämpfen für Deutschland 1914-1918" heraus (Berlin, Mittler-Verlag). Das Geleitwort schrieb Generalfeldmarschall v. Blomberg, also kein Geringerer als der Reichskriegsminister. Mir scheint, die Jahre zwischen 1933 und 1945 sind mit den gegebenen Auskünften zur Inhaftierung sowie zur Auflösung ihres Verbands allein nicht hinreichend beschrieben. Könnte es sein, dass man hier der Tendenz nicht weniger feministischer Biografien erlegen ist, die Heldinnen ein bisschen durch die rosa Brille zu betrachten? Bei Figuren wie Martin Drath wird doch auch genauer hingeschaut, was sie als durchaus gestandene Demokraten vor 1933 und nach 1945 an Unheil mitgemacht haben. --2A02:908:F82:DCE0:4DB6:9219:EAA7:A4EC 14:18, 16. Mai 2018 (CEST)

Ich biete mich an, mir das Buch zu bestellen und einmal reinzuschauen. Dass Frauen im Ersten Weltkrieg als "Heimatfront" bezeichnet wurden und sich selbst auch so bezeichneten, war nichts Ungewöhnliches und auch in anderen Ländern so; der Zeitgeist war durchaus nationalistisch. Auch Frauen, die später den Nazis fernstanden oder sogar von ihnen drangsaliert/verfolgt wurden, arbeiteten dort mit. (Lüders selbst wurde nicht verfolgt; sie verlor als Liberale zwar ihr Reichstagsmandat, fand aber im Kriegsministerium eine Stelle). Dass sie 1936 ein Buch darüber veröffentlichte, lässt natürlich aufmerken und sollte thematisiert werden. Sie äußert sich laug Google Books zu dem Buch auch in ihrer Autobiografie. Ich schau mir das alles mal an.
Übrigens würde ich dafür plädieren, mit der feministischen Geschichtsschreibung nicht ganz so hart ins Gericht zu gehen. Die Frauen, um die es ging, waren völlig in Vergessenheit geraten, ihre Nachlässe versprengt oder gar nicht existent, ihre Werke nicht mehr im Druck, und viele Details und Grauschattierungen kamen erst nach und nach ans Licht. In der Forschung wird seit den 1990er Jahren sehr wohl kritisch und differenzierend hingeschaut. Die Arbeit braucht nur Zeit und Ressourcen, und beides ist in der historischen Frauenforschung knapp. Die rosarote Brille hat die historische Frauenforschung allerdings in der Tat abgelegt (und war damit schneller als die Männergeschichtsschreibung, die hunderte von Jahren und die Kritik übrigens u.a. der feministischen Geschichtsschreibung brauchte, um sich den "Große Taten großer Männer"-Ansatz abzugewöhnen. ;)) Gruß --Marschallin (Diskussion) 10:19, 17. Mai 2018 (CEST)
Überarbeitung ist in Arbeit. Werde demnächst einige Abschnitte hinzufügen. --Marschallin (Diskussion) 16:07, 20. Dez. 2018 (CET)