Dobieszów (Głubczyce)

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Dobieszów
Dobersdorf
?
Dobieszów Dobersdorf (Polen)
Dobieszów
Dobersdorf
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Oppeln
Powiat: Głubczyce
Gmina: Głubczyce
Geographische Lage: 50° 10′ N, 17° 42′ OKoordinaten: 50° 10′ 11″ N, 17° 42′ 12″ O
Höhe: 300–370 m n.p.m.
Einwohner: 88 (17. Juni 2010[1])
Postleitzahl: 48-100
Telefonvorwahl: (+48) 77
Kfz-Kennzeichen: OGL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Katowice



Dobieszów (deutsch Dobersdorf, tschechisch Dobešovy) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Głubczyce im Powiat Głubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.

Geographie

Geographische Lage

Das Waldhufendorf Dobieszów liegt 13 Kilometer südwestlich der Kreisstadt und des Gemeindesitzes Głubczyce (Leobschütz) sowie 78 Kilometer südwestlich der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). 250 Meter östlich von Dobieszów fließt der Bach Ciekliec. Ein Kilometer nördlich des Dorfes liegt die Grenze zu Tschechien. Westlich des Dorfes erstrecken sich weitläufige Waldgebiete. Unmittelbar westlich des Dorfes liegt Tannenberg (poln. Jedlak).

Nachbarorte

Heutige Nachbarorte von Dobieszów sind im Südwesten Mokre (Mocker) sowie im Nordosten Równe (Roben) sowie im Nordwesten Pielgrzymów (Pilgersdorf pr.)

Geschichte

Mariä-Empfängnis-Kirche
Wegekapelle

Der Ort wurde 1285 erstmals als Dobischindorf erwähnt.[2] Der Ortsname leitet sich vom Personennamen Dobesz ab, das Dorf des Dobesz. 1420 erfolgte eine Erwähnung als Dobeschaw sowie 1532 als Dobeschowitze.[3] Seit dem 16. Jahrhundert bestand im Ort ein Bethaus.[4]

Das Bethaus im Ort wurde 1740 zu einer Kirche umgebaut und erweitert.[4] Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Dobersdorf mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.

Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Dobersdorf ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln. 1817 wurde im Ort eine katholische Schule eingerichtet. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, ein Vorwerk, eine katholische Schule, eine Brauerei, eine Windmühle, ein Rossmarkt, eine Wassermühle und 69 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Dobersdorf 390 Menschen, davon 9 evangelisch.[5] 1861 zählte Dobersdorf 15 Bauern, 20 Gärtner- und 9 Häuslerstellen.[4] 1874 wurde der Amtsbezirk Dobersdorf gegründet, welcher die Landgemeinden Dobersdorf und Mocker und den Gutsbezirk Dobersdorf umfasste.[6]

Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Dobersdorf 303 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 0 für Polen. Dobersdorf verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich.[7] 1933 zählte der Ort 286 Einwohner, 1939 wiederum 281. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz.[8] Das Schloss Dobersdorf wurde im März 1945 leicht beschädtig, jedoch in den 1970er Jahren abgetragen.

1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Dobieszów umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. 1950 wurde Dobieszów der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde der Ort Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki.

Sehenswürdigkeiten

  • Die römisch-katholische Mariä-Empfängnis-Kirche (poln. Kościół Niepokalanego Poczęcia NMP) wurde 1740 erbaut. Bereits seit dem 16. Jahrhundert bestand im Ort ein Bethaus. 1899 wurde der Glockenturm erbaut. Die Ausstattung stammt größtenteils aus dem 18. Jahrhundert.[9] Der Kirchenbau steht seit 1966 unter Denkmalschutz.[10]
  • Grabplatte der Familie Schmidt, welche das Schloß erbauten.
  • 2 steinerne Wegekapellen sowie ein Schrein.
  • Steinernes Wegekreuze des Ehepaar Krömer an Weg nach Troplowitz.
  • Steinernes Gedenkkreuz der Hedwig Siegmund.
  • Circa 20 deutsche Gräber im Südteil des Friedhofs.

Literatur

  • Georg Beier: Die Dörfer des Kreises Leobschütz 1914–1946. Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen, 1990. ISBN 3-87595-277-4

Weblinks

Commons: Dobieszów – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gmina Głubczyce Studium uwarunkowań i kierunków zagospodarowania przestrzennego gminy Głubczyce. S. 49 (poln.)
  2. Walter Kuhn: Siedlungsgeschichte Oberschlesiens. Oberschlesischer Heimatverlag, Würzburg. 1954. S. 49.
  3. Stanisław Drzażdżyński: Die Slavischen Ortsnamen des Kreises Leobschütz. Leobschütz, 1896. S. 18 Digitale Version des Werkes
  4. a b c Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 874
  5. Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 97.
  6. Territorial Amtsbezirk Dobersdorf
  7. http://home.arcor.de/oberschlesien-bw/abstimmung/leobschuetz.htm (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
  8. Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz
  9. Geschichte der Dorfkirche
  10. Denkmäler Woiwodschaft Opole S. 23 (poln.)