Dorosomatidae

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Dorosomatinae)
Dorosomatidae

Dorosoma petenense

Systematik
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überkohorte: Clupeocephala
Kohorte: Otomorpha
Ordnung: Heringsartige (Clupeiformes)
Unterordnung: Clupeoidei
Familie: Dorosomatidae
Wissenschaftlicher Name
Dorosomatidae
Gill, 1861

Die Dorosomatidae sind eine Familie der Heringsartigen (Clupeiformes),[1] die vor allem in tropischen und subtropischen Regionen der Weltmeere und in Süßgewässern (z. B. im ostafrikanischen Tanganjikasee) vorkommt.

Merkmale

Diagnostisches Merkmal der Dorosomatidae sind die nicht überlappenden Kiemenrechen. Die aktuelle Zusammensetzung der Familie wurde durch DNA-Vergleiche ermittelt.[2][1] Vorher umfasste die ursprünglich auf morphologischer Grundlage diagnostizierte Familie nur die Gattungen Anodontostoma, Clupanodon, Dorosoma, Gonialosa, Konosirus und Nematalosa.[3] Die Arten dieser Gattungen sind mittelgroße Heringsfische, die meisten Arten werden etwa 30 cm lang oder etwas länger. Ihre Bauchseite ist vollständig mit kräftigen Schuppen besetzt, bei Clupanodon auch der Bereich vor der Rückenflosse. Die Rückenflosse steht über der Körpermitte. Der letzte Flossenstrahl ist bei den Gattungen Clupanodon, Dorosoma, Konosirus und Nematalosa fadenartig verlängert, weshalb sie im deutschen als Fadenflossige Alsen bezeichnet werden. Das Maul ist mehr oder weniger unterständig, manchmal auch endständig. Die Symphyse des Unterkiefers fasst in eine Kerbe in der Oberkiefermitte. Die Fische sind zahnlos, die Kiemenreusenstrahlen sind zahlreich. Ein Paar Pharyngealtaschen oberhalb des vierten Kiemenbogens dient offenbar dem Sammeln von Nahrung. Der Magen ist muskulös und entspricht einem Kaumagen. Die meisten Dorosomatidae sind silbrig, oft mit einem dunklen Fleck hinter der Kiemenöffnung, bei einigen Arten von einer Punktreihe gefolgt.[4][5]

  • Schuppenformel: mLR 38–55 (43–71 bei Gonialosa und bis zu 86 bei einigen Dorosoma).

Gattungen und Arten

Zu den Dorosomatinae gehören etwa 110 Arten in 30 Gattungen.[2]

Quellen

  1. a b Qian Wang, Leyli Purrafee Dizaj, Junman Huang, Kishor Kumar, Charalampos Kevrekidis, Bettina Reichenbacher, Hamid Reza Esmaeili, Nicola Straube, Timo Moritzh, Chenhong Li: Molecular phylogenetics of the Clupeiformes based on exon-capture data and a new classification of the order. Molecular Phylogenetics and Evolution, Juli 2022, 107590, doi: 10.1016/j.ympev.2022.107590
  2. a b Sébastien Lavoué, Peter Konstantinidis & Wei-Jen Chen: Progress in Clupeiform Systematics. in Konstantinos Ganias (Hrsg.): Biology and Ecology of Sardines and Anchovies. CRC Press, 2014, ISBN 978-1482228540
  3. Dorosomatidae auf Fishbase.org (englisch)
  4. Kurt Fiedler: Lehrbuch der Speziellen Zoologie, Band II, Teil 2: Fische. Gustav Fischer Verlag Jena, 1991, ISBN 3-334-00339-6
  5. Peter J. P. Whitehead: Clupeoid fishes of the world (Suborder Clupeoidei). An annotated and illustrated catalogue of the herrings, sardines, pilchards, sprats, shads, anchovies, and wolf-herrings. Part 1. Chirocentridae, Clupeidae and Pristigasteridae. Seite 230–231, FAO Species Catalogue for Fishery Purposes. No. 7. FAO Rom 2005. (PDF)