Dradura

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Dradura Holding GmbH & Co. KG

Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung & Compagnie Kommanditgesellschaft
Gründung 1961
Sitz Deutschland Altleiningen
Leitung Geschäftsführer: Peter Brauer, Matthias Kreye
Mitarbeiterzahl 1296 (30. Juni 2016)[1]
Umsatz 141,8 Mio. Euro (2015/16)[1][2]
Branche Metallindustrie, Drahtartikel
Website www.dradura.com
Stand: 30. Juni 2016

Die Dradura Holding GmbH & Co. KG (Eigenschreibweise: DRADURA; vormals Drahtzug Stein und bis 2019 Drahtzug) ist eine international agierende deutsche Unternehmensgruppe der Metallindustrie. Unter dem Dach der Holding mit Sitz in Altleiningen im rheinland-pfälzischen Landkreis Bad Dürkheim werden zehn Teilunternehmen vereinigt. Das Stammhaus liegt im nordöstlichen Pfälzerwald.

Geschichte

Im Jahr 1423 wurde im Altleininger Tal mit dem Abbau von Kupfer- und Eisenerz begonnen. Johann Nikolaus II. Gienanth pachtete 1729 eine Eisenschmelze des Grafen von Leiningen. Im Jahr 1811 erteilte Napoleon Bonaparte die Erlaubnis zum Bau eines Drahtzuges in Altleiningen, dieser ging 1860 in den Besitz einer Familie Kuhn über. 1941 übernahm dann Georg Stein den Drahtzug, dessen Produktion zu diesem Zeitpunkt Stifte und Ketten umfasste.

Im Jahr 1948 erweiterte er die Produktpalette und beschaffte neue Maschinen. Im Jahr 1957 begann das Unternehmen mit der Produktion von Drahtartikeln. Aus dem Unternehmen entstand dann 1961 die Kommanditgesellschaft Drahtwarenfabrik Drahtzug Stein. Ein Jahr später begann die Produktion von Geschirrspülmaschinenkörben. 1964 entwickelte das Unternehmen ein Verfahren zur Herstellung geschlossener Fülldrähte, welches zwei Jahre später in die Produktion ging.

Im Jahr 1973 gründete das Unternehmen in Frankreich sein erstes Tochterunternehmen Drahtzug Stein saprofil (Société Sablase de Produits en Fil de Fer). Dieses Unternehmen befindet sich in Olonne-sur-Mer an der Atlantikküste. Es wurde mit modernen Produktionsanlagen zum französischen Marktführer für galvanisierte und kunststoffbeschichtete Drahtartikel für die Hausgeräteindustrie. 1975 wurde das Patent einer Korbspule für Schweißdraht eingetragen. Im Jahr 1997 begann auch die selbständige Vermarktung von Schweißzusatzwerkstoffen.

Das Unternehmen erwarb 2000 eine Beteiligung an der Firma Califil in Frankreich. Die Drahtzug Stein wurde 2001 in eine Holding umgewandelt. Im Jahr 2003 entstand die Drahtzug Stein Beteiligungsgesellschaft mbH. Im Folgejahr wurde im polnischen Łódź das Unternehmen DSWI spzoo (heute Drahtzug Stein Lodz) als Joint Venture mit dem Unternehmen Wire Industries gegründet. Drahtzug Stein folgte mit diesen Maßnahmen den Produktionsverlagerungen der Hausgeräteindustrie ins Ausland. Der Produktionsbetrieb in Łódź wurde 2005 aufgenommen. 2006 übernahm Drahtzug Stein den Konkurrenten Wire Industries in wesentlichen Bereichen; lediglich dessen italienische und spanische Marken, omim und come, werden eigenständig weitergeführt. Die Produktionsfläche in Łódź wurde 2007 vervierfacht. 2005 wurde das Tochterunternehmen Drahtzug Stein spb in St. Petersburg gegründet, 2007 Drahtzug Stein USA Corp. in den USA und 2008 Drahtzug Stein Combicore[3] in Altleiningen. Seit 2016 gehört Combicore nicht mehr zum Unternehmensverbund, sondern firmiert in Kirchheimbolanden eigenständig unter dem Namen TubroTec.[4] Die Fülldraht-Gießkerne werden von der eigenständigen Combicore vertrieben.[5]

Nach 75 Jahren im Besitz der Familie Stein ist Drahtzug – vormals Drahtzug Stein – im November 2016 an neue Eigentümer übergegangen. Der Private Equity Investor Emeram Capital Partners erwarb die Mehrheit an der Drahtzug-Gruppe. Nach einer Übergangsphase hat im April 2017 das neue Management mit Matthias Grundmann die Geschäfte übernommen. Zum 1. Juli 2019 wurde der Name der Firma in Dradura geändert, was nach eigener Aussage seit der Firmenübernahme im November 2016 geplant war.[6]

Struktur

Geschäftsfelder

Unter der Dradura Holding sind zehn Tochterunternehmen zusammengefasst. Diese tragen jeweils für ihren Bereich die unternehmerische Verantwortung und sind regional und global, unter der Obhut der Dradura Holding, für die Steuerung der Unternehmensaktivitäten zuständig.

  • Tochtergesellschaften drahtwaren, saprofil, łódz, omim, come, usa: Spezialisiert auf Drahtartikel für Spülmaschinen, Herde, Backöfen, Grille und Mikrowellen, Drahtartikel für Kühl- und Gefrierschränke und Spezialanwendungen.
  • Tochtergesellschaft cusset: Spezialisiert auf Drahtartikel in den Bereichen OEM und SEATING.

Standorte

(Quelle: Firmenwebsite[7])

  • Altleiningen (Deutschland)
    • Dradura Holding GmbH & Co. KG
  • Łódź (Polen)
    • Dradura Polska Sp. z o. o.
  • Italien
  • Tschechien
    • Dradura Česká rebublika s.r.o. (Olomouc)

Logos

Einzelnachweise

  1. a b Konzernabschluss zum Geschäftsjahr bis zum 30. Juni 2016 der Drahtzug Stein holding GmbH & Co. KG. In: Bundesanzeiger, 8. August 2017, abgerufen am 14. Juni 2018.
  2. Eckhard Buddruss: Blickpunkt: Die Firmen-Hitliste 2016: Rheinland-pfälzische Industrie behauptet sich gut. In: Die Rheinpfalz. 27. September 2017 (rheinpfalz.de).
  3. combicore.de
  4. TubroTec: Umformtechnik. Abgerufen am 7. Juni 2018.
  5. combicore.de
  6. Aus Drahtzug wird Dradura. Abgerufen am 31. Januar 2020.
  7. Firmenwebsite: Standorte (Memento des Originals vom 9. Januar 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.drahtzug.com