EN 81346
| |||
Bereich | Dokumentation | ||
Titel | Industrielle Systeme, Anlagen und Ausrüstungen und Industrieprodukte - Strukturierungsprinzipien und Referenzkennzeichnung | ||
Teile | Teil 1: Allgemeine Regeln, Teil 2: Klassifizierung von Objekten und Kennbuchstaben von Klassen | ||
Letzte Ausgabe | Teil 1: 2010-05, Teil 2: 2020-08 | ||
Übernahme von | IEC 81346-1:2009, IEC 81346-2:2019 | ||
Nationale Normen | DIN EN IEC 81346, ÖNORM EN 81346, SN EN 81346 |
Die Norm EN 81346 Industrielle Systeme, Anlagen und Ausrüstungen und Industrieprodukte – Strukturierungsprinzipien und Referenzkennzeichnung zeigt Wege zur Strukturierung von Informationen über Systeme und zur Bildung von Referenzkennzeichen (früher: Betriebsmittelkennzeichen) auf. Sie ist auch als DIN-Norm veröffentlicht. Früher wurde die Norm als EN 61346 bzw. IEC 61346 geführt, mit der Neuausgabe im Mai 2010 erfolgte eine Umnummerierung in EN 81346 bzw. IEC 81346.
Gliederung
Die Norm besteht aus zwei Teilen und zwei Beiblättern:
- EN 81346-1: Allgemeine Regeln (IEC 81346-1:2009)
- EN 81346-2: Klassifizierung von Objekten und Kodierung von Klassen (IEC 81346-2:2020-10)
Die Beiblätter Anwendungsrichtlinien (IEC/TR 61346-3:2001) und Betrachtungen von Begriffen und deren Zusammenhänge (IEC 61346-4:1998) zu DIN EN 61346 wurden im Mai 2010 ersatzlos zurückgezogen.
Es sind Übersetzungen der Internationalen Norm IEC 81346, die vom IEC herausgegeben werden. Das IEC hat 1997 die Benummerung der IEC-Publikationen geändert und zu den bis 1997 verwendeten Normnummern jeweils 60000 addiert. So ist die IEC 61346 aus dem Jahr 1996 noch unter der Nummer IEC 1346 veröffentlicht worden, wurde aber unter IEC 61346 geführt.
Ab 2010 werden die Normen zur Referenzkennzeichnung als gemeinsame IEC/ISO-Norm im 80000-er Nummernband herausgegeben und dann unter der Nummer 81346 veröffentlicht.
Anwendungsbereich
Innerhalb des Lebenslaufes industrieller Anlagen und Systeme wird für Planung, Entwurf, Realisation, Betrieb, Instandhaltung und Demontage ein einheitliches Referenzkennzeichensystem benötigt, um alle Objekte innerhalb des Systems jederzeit eindeutig identifizieren zu können.
Der Anwendungsbereich der Norm geht über den rein elektrotechnischen Bereich hinaus, mit dem Ziel, technische Systeme als Gesamtheit zu beschreiben. Objekte ohne elektrotechnische Relevanz (z. B. mechanische Elemente) werden somit genauso berücksichtigt, wie typische elektrotechnische Objekte (z. B. Sicherungen, Schalter).
EN 81346-1
Der erste Teil zeigt auf, wie man bei der Strukturierung vorgehen kann. Es werden Beispiele für Strukturierungs-Kriterien, „Aspekt“ genannt, aufgezeigt. Es ist jedoch auch möglich, andere, nicht genannte Kriterien, zu verwenden. Die gewonnene Struktur sollte eine einfache Einbettung in ein übergeordnetes System ermöglichen.
Eine Stärke des in der Norm definierten Konzepts der „Aspekt-Objekte“ besteht darin, dass Objekte gleichzeitig in verschiedenen Hierarchien angeordnet werden können und die Objektidentität dennoch gewährleistet wird. Typischerweise wird ein System sowohl unter dem funktionalen Aspekt, als auch unter dem Struktur- oder Produktkomponenten-Aspekt zerlegt. Ein weiterer sinnvoller Aspekt könnte die räumliche Position der Komponenten sein. Einer Komponente, die beispielsweise zwei verschiedene Funktionen f1 und f2 zu erfüllen hat, würden demnach vier Aspekte zugeordnet: Einer für die Position innerhalb der Produktkomponenten-Hierarchie, einer für die Einbauposition und je einer für die Funktionen f1 und f2. Computergestützte Modellierungswerkzeuge, die das Konzept der „Aspekt-Objekte“ implementieren, stellen sicher, dass Objektidentität gewahrt bleibt, egal aus welcher Hierarchie heraus auf das „Objektvorkommen“ zugegriffen wird.
Die Festlegungen der Norm sind sehr allgemein gehalten, um einen weiten Anwendungsbereich abzudecken. Die verwendeten Begriffe sind abstrakt und werden folgendermaßen definiert:
Begriff | Bedeutung |
---|---|
Objekt | Betrachtungseinheit, die in einem Konstruktions-, Planungs-, Realisierungs-, Betriebs-, Wartungs- und Demontageprozess behandelt wird |
Aspekt | Spezifische Betrachtungsweise, Informationen über ein System auszuwählen oder ein System oder ein Objekt eines Systems auszuwählen |
Struktur | Organisation von Beziehungen zwischen Objekten eines Systems, welche eine Bestandteil-von-Beziehung beschreibt (besteht aus / ist Bestandteil von) |
Referenzkennzeichen | Eindeutige Kennzeichnung eines spezifischen Objekts in Bezug auf das System, von welchem das Objekt Bestandteil ist. Es basiert auf den Aspekten des Systems. |
In der Norm werden drei unterschiedliche Aspekte (Betrachtungsweisen) von Objekten unterschieden.
- Was tut das System oder das Objekt? (Funktionsaspekt)
- Wie ist das System oder das Objekt zusammengesetzt? (Produktaspekt)
- Wo befindet sich das System oder das Objekt? (Ortsaspekt)
Im Hinblick auf diese drei Aspekte beschreibt die Norm die entsprechenden Strukturen:
- Funktionsbezogene Struktur
- Produktbezogene Struktur
- Ortsbezogene Struktur
Für die Identifikation der Aspekte, auf die sich ein Referenzkennzeichen bezieht, werden in der Norm die folgenden Vorzeichen festgelegt:
Vorzeichen | Aspekttyp des Referenzkennzeichens |
---|---|
= | wenn es sich auf Funktionsaspekte eines Objektes bezieht |
- | wenn es sich auf Produktaspekte eines Objektes bezieht |
+ | wenn es sich auf Ortsaspekte eines Objektes bezieht |
EN 81346-2
Der zweite Teil zeigt, wie Objekte klassifiziert werden und welche Kennbuchstaben anzuwenden sind. Die Kennbuchstaben gelten sowohl für mechanische, als auch für elektrische Objekte.
In der EN 81346-2 werden die Kennbuchstaben der Hauptklassen für Zweck und Aufgabe von Objekten festgelegt. Außerdem wurden die Kennbuchstaben für Unterklassen aus der zurückgezogenen DIN 6779-2 übernommen. Im Gegensatz zur DIN 40719-2 von 1978 beschreiben die Kennbuchstaben die Funktion statt die Art der Bauteile.
Tabelle der Hauptklassen (A1)
Kenn- buch- stabe |
Zweck oder Aufgabe |
---|---|
A | Zwei oder mehr Zwecke oder Aufgaben (Anmerkung: Diese Klasse ist nur für Objekte vorgesehen, für die kein Hauptzweck identifiziert werden kann) |
B | Umwandeln einer Eingangsvariablen (physikalische Eigenschaft, Zustand oder Ereignis) in ein zur Weiterverarbeitung bestimmtes Signal |
C | Speichern von Material, Energie oder Information, Kennzeichnung von SPS-Baugruppen |
D | (Für spätere Normung reserviert) |
E | Liefern von Strahlungsenergie oder Wärmeenergie |
F | Direkt (selbsttätig) Schutz eines Energie- oder Signalflusses, von Personal oder Einrichtungen vor gefährlichen oder unerwünschten Zuständen schützen. Dies schließt ein: Systeme und Ausrüstungen für Schutzzwecke. Schutzgeräte siehe Kennbuchstabe B. |
G | Initiieren eines Energie oder Materialflusses. Erzeugen von Signalen als Informationsträger oder Referenzquelle. |
H | Produzieren einer neuen Materialart oder eines neuen Produktes |
I | (Nicht anzuwenden) |
J | (Für spätere Normung reserviert) |
K | Verarbeiten (Empfang, Verarbeitung, Bereitstellung) von Signalen oder Informationen (ausgenommen Objekte für Schutzzwecke, siehe Kennbuchstabe B oder F) |
L | (Für spätere Normung reserviert) |
M | Bereitstellung von mechanischer Energie (mechanische Dreh- oder Linearbewegung) zu Antriebszwecken |
N | (Für spätere Normung reserviert) |
O | (Nicht anzuwenden) |
P | Darstellung von Information |
Q | Kontrolliertes Schalten oder Variieren eines Energie-, Signal- oder Materialflusses (zu Signalen in Regel- oder Steuerkreisen siehe Kennbuchstaben K und S) |
R | Begrenzung oder Stabilisierung von Bewegung oder Fluss von Energie, Information oder Material |
S | Umwandeln einer manuellen Betätigung in ein zur Weiterverarbeitung bestimmtes Signal |
T | Umwandeln von Energie unter Beibehaltung der Energieart; Umwandeln eines bestehenden Signals unter Beibehaltung des Informationsgehalts; Verändern der Form oder Gestalt eines Materials |
U | Halten von Objekten in einer definierten Lage |
V | Verarbeitung (Behandlung) von Materialien oder Produkten (einschließlich Vor- und Nachbehandlung) |
W | Leiten oder Führen von Energie, Signalen, Materialien oder Produkten von einem Ort zu einem anderen |
X | Verbinden von Objekten |
Y | (Für spätere Normung reserviert) |
Z | (Für spätere Normung reserviert) |
Tabelle der Hauptklassen (A1) und Unterklassen (A2)
A1 A2 | Zweck oder Aufgabe des Objektes | Beispiele für Produkte |
---|---|---|
A | Zwei oder mehrere Zwecke oder Aufgaben | |
AA … AE | Frei zur Unterteilung für Objekte, Aufgaben bezogen auf elektrische Energie | |
AF … AK | Frei zur Unterteilung für Objekte, Aufgaben bezogen auf Informationen oder Signale | |
AL … AY | Frei zur Unterteilung für Objekte, Aufgaben bezogen auf Prozeßtechnik, Mechanik, Bautechnik, … | |
AZ | Kombinierte Aufgaben | |
B | Umwandlung einer Eingangsvariablen (physikalische Eigenschaft, Zustand oder Ereignis) in ein zur Weiterverarbeitung bestimmtes Signal | |
BA | Elektrisches Potential |
|
BB | (reserviert für spätere Normung) | |
BC | Elektrischer Strom |
|
BD | Dichte | |
BE | Andere elektrische Größe |
|
BF | Durchfluss, Durchsatz |
|
BG | Abstand, Länge, Stellung |
|
BH | (reserviert für spätere Normung) | |
BJ | Leistung | |
BK | Zeit |
|
BL | Höhenangabe, Stand |
|
BM | Feuchte |
|
BN | nicht angewendet | |
BP | Druck, Vakuum |
|
BQ | Qualität, Zusammensetzung, Konzentration, Reinheit |
|
BR | Strahlungsgrößen, |
|
BS | Geschwindigkeit, Drehzahl, Frequenz, Vibration, Schwingung |
|
BT | Temperatur |
|
BU | Zusammengesetzte Größen, Mehrfachvariable |
|
BV | (reserviert für spätere Normung) | |
BW | Gewichtskraft, Masse |
|
BX | Sonstige Größen |
|
BY | (reserviert für spätere Normung) | |
BZ | Anzahl von Ereignissen, Menge |
|
C | Speicherung von Energie, Informationen oder Material | |
CA | Speichern, kapazitiv | |
CB | Speichern, induktiv |
|
CC | Speichern, Chemisch |
|
CF | Speichern von Informationen |
|
CL | Speichern, Sammeln und Lagern von Stoffen (ortsfest, offen) |
|
CM | Speichern, Sammeln und Lagern von Stoffen (ortsfest, geschlossen) |
|
CN | Speichern, Sammeln und Lagern von Stoffen (mobil) |
|
CP | Speichern von thermischer Energie (Wärme- und Kälteenergie), (unmittelbar) |
|
CQ | Speichern von mechanischer Energie |
|
CZ | Kombinierte Aufgaben | |
E | Liefern von Strahlung oder thermischer Energie | |
EA | Erzeugung von elektromagnetischer Strahlung für Beleuchtungszwecke mittels elektrischer Energie |
|
EB | Erzeugung von Wärmeenergie mittels Umwandlung von elektrischer Energie |
|
EC | Erzeugung von Kälteenergie mittels Umwandlung von elektrischer Energie |
|
EE | Erzeugung von anderer elektromagnetischer Strahlung | |
EF | Erzeugung von anderer elektromagnetischer Strahlung zur Signalisierung | |
EL | Erzeugung von anderer elektromagnetischer Strahlung durch Verbrennung von Brennstoffen |
|
EM | Erzeugung von thermischer Energie mittels Umwandlung chemischer Energie |
|
EN | Erzeugung von Kälteenergie mittels Umwandlung chemischer Energie |
|
EP | Erzeugung von Wärmeenergie durch Energieaustausch |
|
EQ | Erzeugung von Kälteenergie durch Energieaustausch |
|
ER | Erzeugung von Wärme durch Umwandlung mechanischer Energie | |
ES | Erzeugung von Kälte durch Umwandlung mechanischer Energie |
|
ET | Erzeugung von thermischer Energie mittels Kernspaltung |
|
EU | Erzeugung von Teilchenstrahlung |
|
EZ | Kombinierte Aufgaben | |
F | Direkter (selbsttätiger) Schutz eines Energie- oder Signalflusses, von Personen oder Einrichtungen vor gefährlichen oder unerwünschten Zuständen einschließlich Systeme und Ausrüstung für Schutzzwecke | |
FA | Schutz gegen Überspannungen |
|
FB | Schutz gegen Fehlströme | |
FC | Schutz gegen Überströme | |
FL | Schützen gegen gefährliche Druckzustände |
|
FM | Schützen gegen gefährliche Brandeinwirkungen |
|
FN | Schützen gegen gefährlichen Betriebszuständen oder Beschädigung |
|
FP | Schützen der Umwelt vor Emissionen (z. B. Strahlung, chemische Emissionen, Lärm) |
|
FQ | Schützen von Personen/Tieren |
|
FR | Schützen gegen Verschleiß (z. B. Korrosion) |
|
FS | Schützen vor Umwelteinflüssen (z. B. Witterung, geophysikalische Auswirkungen) |
|
FZ | Kombinierte Aufgaben | |
G | Initiieren eines Energie- oder Materialflusses; Erzeugung von Signalen, die als Informationsträger oder Referenzquelle verwendet werden | |
GA | Initiieren eines elektrischen Energieflusses durch Einsatz mechanischer Energie |
|
GB | Initiieren eines elektrischen Energieflusses durch chemische Umwandlung | |
GC | Initiieren eines elektrischen Energieflusses mittels Licht | |
GF | Erzeugen von Signalen als Informationsträger |
|
GL | Initiieren eines Flusses (Fördern) von festen Stoffen (stetig) |
|
GM | Initiieren eines Flusses (Fördern) von festen Stoffen (unstetig) |
|
GP | Initiieren eines Flusses (Fördern) von flüssigen und fließfähigen Stoffen (stetig) |
|
GQ | Initiieren eines Flusses (Fördern) und Verdichten von gasförmigen Stoffen (stetig) |
|
GS | Initiieren eines Flusses (Fördern) von flüssigen und gasförmigen Stoffen (mit Antrieb durch Treibmedium) |
|
GT | Initiieren eines Flusses (Fördern) von flüssigen und gasförmigen Stoffen (mit Antrieb durch Schwerkraft) |
|
GZ | Kombinierte Aufgaben | |
H | Produzieren einer neuen Art von Material oder Produktion | |
HL | Trennen von Stoffgemischen durch Klassieren |
|
HL | Erzeugen eines neuen Produktes durch Zusammenbau |
|
HM | Trennen von Stoffgemischen durch Fliehkraft |
|
HN | Trennen von Stoffgemischen durch Schwerkraft |
|
HP | Trennen von Stoffgemischen durch thermische Verfahren |
|
HQ | Trennen von Stoffgemischen durch Filtern |
|
HR | Trennen von Stoffgemischen durch elektrostatische oder magnetische Kräfte |
|
HS | Trennen von Stoffgemischen durch physikalische Verfahren |
|
HT | Erzeugen neuer gasförmiger Stoffe |
|
HU | Zerkleinern zum Erzeugen einer neuen Form fester Stoffe |
|
HV | Vergröbern zum Erzeugen neuer Form fester Stoffe |
|
HW | Mischen zum Erzeugen neuer, fester, flüssiger, fließfähiger und gasförmiger Stoffe |
|
HX | Erzeugen neuer Stoffe durch chemische Reaktion |
|
HY | Erzeugen neuer Stoffe durch biologische Reaktion |
|
HZ | Kombinierte Aufgaben | |
K | Verarbeitung (Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe) von Signalen oder Informationen (mit Ausnahme von Objekten für Schutzzwecke, siehe Kennbuchstabe F) | |
KF | Verarbeitung von elektrischen und elektronischen Signalen |
|
KG | Verarbeitung von optischen und akustischen Signalen |
|
KH | Verarbeitung von fluidtechnischen und pneumatischen Signalen |
|
KJ | Verarbeitung von mechanischen Signalen |
|
KK | Verarbeitung unterschiedlicher Informationsträger an Ein- und Ausgang (z. B. elektrisch - pneumatisch) |
|
KZ | Kombinierte Aufgaben | |
M | Bereitstellen von mechanischer Energie (mechanische Dreh- oder Linearbewegung) zu Antriebszwecken | |
MA | Antreiben elektromagnetisch |
|
MB | Antreiben magnetisch |
|
ML | Antreiben mechanisch |
|
MM | Antreiben fluidtechnisch und pneumatisch |
|
MN | Antreiben durch Dampfstrom |
|
MP | Antreiben durch Gasstrom |
|
MQ | Antreiben durch Windkraft |
|
MR | Antreiben durch Flüssigkeitsstrom |
|
MS | Antreiben durch chemische Umwandlung |
|
MZ | Kombinierte Aufgaben | |
P | Darstellung von Informationen | |
PF | Visuelle Darstellung von Einzelzuständen |
|
PG | Visuelle Darstellung von Einzelvariablen |
|
PH | Visuelle Anzeige von Informationen in Bildform oder Textform |
|
PJ | Akustische Information |
|
PK | Fühlbare Information |
|
PZ | Kombinierte Aufgaben | |
Q | Kontrolliertes Schalten oder Variieren eines Energie-, Signal- oder Materialflusses | |
QA | Schalten und Variieren von elektrischen Energiekreisen |
|
QB | Trennen von elektrischen Energiekreisen |
|
QC | Erden von elektrischen Energiekreisen |
|
QL | Bremsen in mechanischen Kraftübertragungseinrichtungen |
|
QM | Schalten von Durchfluss in geschlossenen Umschließungen für veränderbare Ströme gasförmiger, flüssiger und fließfähiger Stoffe |
|
QN | Verändern von Durchfluss in geschlossenen Umschließungen für veränderbare Ströme gasförmiger, flüssiger und fließfähiger Stoffe |
|
QP | Schalten von Durchfluss in offenen Umschließungen für flüssige Stoffe |
|
Öffnen, Schließen von Einlässen oder Zugängen (Personen, Material, Licht, Luft) zu abgegrenzten Orten |
| |
QR | Absperren eines Flusses (keine Armaturen) |
|
QZ | Kombinierte Aufgaben | |
R | Begrenzung oder Stabilisierung von Bewegung oder Fluss von Energie, Information oder Material | |
RA | Begrenzen des Flusses von elektrischer Energie |
|
RB | Begrenzen des Flusses von elektrischer Energie |
|
RF | Stabilisieren von Signalen |
|
RL | Verhindern von unerlaubtem Bedienen und/oder Bewegungen (mechanisch) |
|
RM | Verhindern des Rückflusses von gasförmigen, flüssigen und fließfähigen Stoffen |
|
RN | Begrenzen des Durchflusses von flüssigen und gasförmigen Stoffen |
|
RP | Abschirmen und Dämmen von Lärm |
|
RQ | Abschirmen und Dämmen von Wärme oder Kälte |
|
RR | Abschirmen und Dämmen von mechanischen Einwirkungen |
|
RS | Abschirmen und Dämmen von chemischen Einwirkungen |
|
RT | Abschirmen und Dämmen von Licht |
|
RU | Abschirmen und Stabilisieren von Bewegung in Orten/im Gelände |
|
RZ | Kombinierte Aufgaben | |
S | Umwandlung einer manuellen Betätigung in ein zur Weiterverarbeitung bestimmtes Signal | |
SF | Umwandlung einer manuellen Betätigung in ein elektrisches Signal |
|
SG | Umwandlung einer manuellen Betätigung in elektromagnetische, optische und akustische Signale |
|
SH | Umwandlung einer manuellen Betätigung in mechanische Signale |
|
SJ | Umwandlung einer manuellen Betätigung in fluidtechnische oder pneumatische Signale | |
SZ | Kombinierte Aufgaben | |
T | Umwandlung von Energie unter Beibehaltung der Energieart, Umwandlung eines bestehenden Signals unter Beibehaltung des Informationsinhalts, Veränderung der Form oder Gestalt eines Materials | |
TA | Umwandeln elektrischer Energie unter Beibehaltung der Energieart und Energieform |
|
TB | Umwandeln elektrischer Energie unter Beibehaltung der Energieart und Veränderung der Energieform |
|
TF | Umwandeln von Signalen (Beibehaltung des Informationsinhaltes) |
|
TL | Umwandeln von Drehzahl, Drehmoment, Kraft |
|
TM | Verformen, spanabhebend |
|
TP | Verformen, spanlos (kalt) |
|
TQ | Verformen, spanlos (warm) |
|
TR | Umwandeln von Strahlungsenergie unter Beibehaltung der Energieform |
|
TZ | Kombinierte Aufgaben | |
U | Halten von Objekten in definierter Lage | |
UA | Halten und Tragen von Einrichtungen elektrischer Energie |
|
UB | Halten und Tragen von elektrischen Energiekabeln und -leitungen |
|
UC | Umschließen von Einrichtungen elektrischer Energie |
|
UF | Halten; Tragen; Umschließen von leittechnischen und kommunikationstechnischen Objekten |
|
UG | Halten und Tragen von leittechnischen und kommunikationstechnischen Kabeln und Leitungen (nur anzuwenden, wenn getrennt von UB) |
|
UH | Umschließen von Leittechnischen Einrichtungen |
|
UL | Halten und Tragen von maschinentechnischen Objekten |
|
UM | Halten und Tragen von gebäudetechnischen Objekten |
|
UN | Halten und Tragen von rohrleitungstechnischen Objekten |
|
UP | Halten und Führen von Wellen und Läufern |
|
UQ | Halten und Führen von Objekten für Fertigung und Montage |
|
UR | Befestigen und Verankern von maschinentechnischen Objekten |
|
US | Räumliche Objekte zur Unterbringung und zum Tragen anderer Objekte |
|
UZ | Kombinierte Aufgaben | |
V | Bearbeitung (Behandlung) von Materialien oder Produkten (einschließlich Vor- und Nachbehandlung) | |
VL | Abfüllen von Stoffen |
|
VM | Verpacken von Produkten |
|
VN | Behandlung von Oberflächen |
|
VP | Behandlung von Stoffen oder Produkten |
|
VQ | Reinigen von Stoffen, Produkten oder Einrichtungen |
|
VZ | Kombinierte Aufgaben | |
W | Leiten oder Führen von Energie, Signalen, Material oder Produkten von einem Ort zu einem anderen | |
WA | Verteilen von Energie ≥ 1 kV |
|
WB | Transportieren von elektrischer Energie ≥ 1 kV |
|
WC | Verteilen von Energie < 1 kV |
|
WD | Transportieren von elektrischer Energie < 1 kV |
|
WE | Leiten von Erdpotential oder Bezugspotential | |
WF | Verteilen von elektrischen oder elektronischen Signalen |
|
WG | Transportieren von elektrischen oder elektronischen Signalen |
|
WH | Transportieren und Führen von optischen Signalen |
|
WL | Transportieren von Stoffen und Produkten (nicht angetrieben) |
|
WM | Leiten und Führen von Strömen flüssiger, fließfähiger und gasförmiger Stoffe (offene Umschließung) |
|
WN | Leiten und Führen von Strömen flüssiger, fließfähiger und gasförmiger Stoffe (geschlossene, flexible Umschließung) |
|
WP | Leiten und Führen von Strömen flüssiger, fließfähiger und gasförmiger Stoffe (geschlossene, starre Umschließung) |
|
WQ | Übertragen von mechanischer Energie |
|
WR | Leiten und Führen für spurgebundene Transportmittel |
|
WS | Leiten und Führen von Personen (Begeheinrichtungen) |
|
WT | Leiten und Führen von mobilen Transportmitteln (Transportwege) |
|
WZ | Kombinierte Aufgaben | |
X | Verbinden von Objekten | |
XB | Verbinden ≥ 1 kV |
|
XD | Verbinden < 1 kV |
|
XE | Anschließen von Erdpotential oder Bezugspotential |
|
XF | Verbinden in Datenübertragungsnetzen |
|
XG | Verbinden (elektrisch) von Signalen |
|
XH | Verbinden (optisch) von Signalen |
|
XL | Verbinden starrer Umschließungen für Ströme gasförmiger, flüssiger und fließfähiger Stoffe |
|
XM | Verbinden flexibler Umschließungen für Ströme gasförmiger, flüssiger und fließfähiger Stoffe |
|
XN | Verbinden von Objekten zur Übertragung von mechanischer Energie (starr) |
|
XP | Verbinden von Objekten zur Übertragung von mechanischer Energie (schaltbar/variabel) |
|
XQ | Verbinden von Objekten (unlösbar) |
|
XR | Verbinden von Objekten (lösbar) |
|
XZ | Kombinierte Aufgaben |
Anwendung der Norm
Die Norm wird bisher nur schleppend umgesetzt, obwohl sie gegenüber der Vorgängernorm IEC 750 deutliche Vorteile bietet. Einer der Gründe hierfür ist, dass die bisherige feste Zuordnung der Kennbuchstaben zu Gerätearten (F für Sicherung, K für Schütz, Q für Leistungsschalter usw.) verändert wurde und somit gleiche Geräte entsprechend ihrer Funktion unterschiedliche Kennbuchstaben erhalten könnten (F für Sicherungsautomat als Leitungsschutz, Q für Sicherungsautomat als Leistungsschalter).
Bei CAx-Systemen hat das zur Folge, dass die Kennbuchstaben für Symbole nicht mehr fest zugeordnet werden können.
Die Norm ist Grundnorm für weitere Normen, die auf den Prinzipien der Norm aufbauen und diese für spezielle Anwendungsfälle konkretisieren:
- in der ISO/TS 16952-1 (Technische Produktdokumentation - Referenzkennzeichnungssystem - Allgemeine Anwendungsregeln) werden Regeln zur Kennzeichnung von technischen Objekten, Anschlüssen, Signalen und deren Dokumente festgelegt.
- im RDS-PP (Reference Designation System for Power Plants) werden Vorschläge für eine EN 81346 ähnliche Kennzeichnung, unter Beibehaltung von KKS-Schlüsseln, für Kraftwerksanlagen definiert.
- im VDMA-Einheitsblatt 34191 „Kennbuchstaben für Unterklassen von Objekten zur Anwendung für die Referenzkennzeichnung an Werkzeugmaschinen“ werden typischen Bauteile einer Werkzeugmaschine einheitlich nach der EN 81346 gekennzeichnet.
- in der Anlagekennzeichnungsvorschrift für die Nationalstraßen der Schweiz (AKS-CH). Seit 2009 hat das ASTRA den Produktaspekt der Kennzeichnung dieser Anlagen definiert und den Ortsaspekt von EN 81346-2009 abgeleitet. Weiter setzt sie für die Nationalstraßen auf das räumliche Basis-Bezugssystem (RBBS).
Literatur
- Peter Fröhlich, Zaijun Hu, Manfred Schoelzke: „Using UML for Information Modeling in Industrial Systems with Multiple Hierarchies“ in „UML 2002 - The Unified Modeling Language: 5th International Conference“. Springer, Berlin/Heidelberg 2002, ISBN 978-3-540-44254-7.
- Rodrigo García García, Esther Gelle: „Applying and Adapting the IEC 61346 Standard to Industrial Automation Applications“ in „IEEE Transactions on Industrial Informatics“. 2006, ISSN 1551-3203.
- Ulrich Schütten: Konzept eines modulbasierten Engineerings in der Anlagenautomatisierung, Dissertation, Essen, 2003, [1]
- IG EVU: Kennzeichnung und Dokumentation, Teil 1: Strukturierungsprinzipien und Referenzkennzeichnung nach IEC 81346, 3. Ausgabe 2011 (PDF)
Weblinks
- VGB Powertech Sonderdruck "Das RDS-PP – Übergang vom KKS zu einer internationalen Norm" (PDF-Datei; 3,79 MB)
Siehe auch
Quellen
DIN-VDE-Taschenbuch 531 Dokumentation in der Elektrotechnik - Kennzeichnungsaufgaben