Ébreuil
Ébreuil | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Allier (03) | |
Arrondissement | Vichy | |
Kanton | Gannat | |
Gemeindeverband | Saint-Pourçain Sioule Limagne | |
Koordinaten | 46° 7′ N, 3° 5′ O | |
Höhe | 301–545 m | |
Fläche | 23,22 km² | |
Einwohner | 1.270 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 55 Einw./km² | |
Postleitzahl | 03450 | |
INSEE-Code | 03107 |
Ébreuil ist eine französische Gemeinde mit 1270 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Allier in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Sie gehört zum Arrondissement Vichy und zum Kanton Gannat.
Geografie
Die 23,22 Quadratkilometer umfassende Gemeinde liegt auf 310 m an der Sioule, die von hier aus in einem breiten, intensiv landwirtschaftlich genutzten Tal dem Allier zufließt. Ébreuil grenzt im Süden an das Département Puy-de-Dôme und ist zehn Kilometer von Gannat sowie 27 Kilometer von Vichy entfernt.
Geschichte
Der Ort geht zurück auf ein Kloster, das spätestens 906 bei den Reliquien des heiligen Leodegar von Autun (um 616–679)[1] gegründet und 1180 von den Benediktinern übernommen wurde. Davor muss hier schon eine karolingische Pfalz bestanden haben, denn vor allem Ludwig der Fromme verbrachte als König von Aquitanien viele Winter hier, wie die "Regesta Imperii" berichten (RI I, Kommentare zu 333c + 515aa). Der westfränkische König Karl III. (der Einfältige) nahm zwischen 898 und 923 Mönche der Abtei Saint-Maixent (bei Poitiers) auf ihrer Flucht vor den Normannen hier in der Pfalz auf. Zur Unterbringung der von ihnen mitgebrachten Reliquien des Heiligen Léger errichteten sie eine Kirche. Dies war der Anfang der hiesigen Abtei. 961 soll sie wieder aufgebaut worden sein. Eine Bulle Papst Paschalis II. stellte sie 1115 unter päpstlichen Schutz. Schließlich musste sie heruntergewirtschaftet 1768 vom Clermonter Bischof aufgelöst werden. (Craplet, Romanische Auvergne, 1992, unter Benutzung der "Chronique de Saint-Maixent", 1140/1979).
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2017 |
Einwohner | 1333 | 1347 | 1311 | 1222 | 1148 | 1230 | 1261 | 1271 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Monuments historiques in Ébreuil
- Kirche Saint-Léger, ehemalige Abteikirche Saint Léger, eines der frühen Beispiele für die auvergnatische Romanik (11. Jahrhundert); im 13. Jahrhundert frühgotisch umgebaut; schönes Portal; Fresken des 12. und 15. Jahrhunderts[2]; Hauptaltar des 16. Jahrhunderts, dahinter hölzerner, mit versilbertem Kupfer überzogener Reliquienschrein des hl. Léger; romanische Marienstatue[3][4]
- Ehemalige Kirche Notre-Dame (14. und 17. Jahrhundert), heute Salle des fêtes (Festsaal)
- Chapelle (Kapelle) du Châtelard, 16. Jahrhundert
- Chapelle (Kapelle) de La Grave, 16. Jahrhundert
- Hôpital, auf den Grundmauern des Klosters im 18. Jahrhundert errichtet
- Maison à échauguette, Herrenhaus des 15. Jahrhunderts
- Markthalle, erbaut Anfang des 19. Jahrhunderts
- Château du Chatelard (Schloss), 13.–16. und 19. Jahrhundert
- Sioule-Brücke von 1825, 5-bögig[5]
Persönlichkeiten
- Jacques-François-Paul-Aldonce de Sade (1705–1778), Abt des Benediktinerklosters Saint-Léger d’Ebreuil, bei dem Marquis de Sade 1745–50 aufwächst
Sonstiges
- In Ébreuil wurde 1960 der Film Fortunat nach dem gleichnamigen Roman von Michel Breitman gedreht.
Literatur
- Le Patrimoine des Communes de l’Allier. Flohic Editions, Band 1, Paris 1999, ISBN 2-84234-053-1, S. 298–308.
- Bettina Forst: Auvergne. Cevennen. Massif Central. 2., komplett aktualisierte und erweiterte Auflage. Reise Know-How Verlag Rump, Bielefeld 2007, ISBN 978-3-8317-1545-9, S. 152.
Einzelnachweise
- ↑ Adriaan Breukelaar: LEODEGAR. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 4, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-038-7, Sp. 1466–1468.
- ↑ www.petit-patrimoine.com
- ↑ Kirche Saint-Léger. In: Structurae, abgerufen am 22. Oktober 2009.
- ↑ lieuxsacres.canalblog.com/archives/ebreuil
- ↑ Sioulebrücke Ebreuil. In: Structurae, abgerufen am 22. Oktober 2009.