Ejektadecke
Als Ejektadecke bezeichnet man eine Ablagerung von Auswurfmaterialien um einen Einschlagkrater oder einen Vulkan.
Entstehung
Beim Einschlag (Impakt) eines kleinen Himmelskörpers auf der Oberfläche eines größeren, zum Beispiel beim Einschlag eines Meteoroiden (Asteroid oder Komet) auf der Erdoberfläche, wird durch explosionsartigen Auswurf von Material ein Krater gebildet. Die dabei ausgeworfenen Materialien werden als Ejekta (von lateinisch eicere „auswerfen, ausstoßen“) bezeichnet.
Die Ablagerung der Ejekta nach dem Einschlag erfolgt, zumindest teilweise, durch freien Flug des ausgeworfenen Materials, also als „ballistische Sedimentation“. Dadurch bildet sich eine so genannte „kontinuierliche Ejektadecke“ – eine zusammenhängende Decke von Auswurfmaterialien – um den Einschlagskrater. Enthält das Material größere Brocken, kann es auch zur Bildung von Sekundärkratern kommen.
Bei durch Vulkane verursachten Ejektadecken werden während explosiver Vulkanausbrüche Gesteinsmaterial und Lava ausgeworfen. Sie lagern sich beispielsweise als Tuff- oder Lapillischicht rund um den Vulkan ab und bilden eine geschlossene Decke, die mehrere Meter dick werden kann, in manchen Fällen mehrere dutzend Meter.
Literatur
- Verne R. Oberbeck: The role of ballistic erosion and sedimentation in lunar stratigraphy. In: Reviews of Geophysics and Space Physics, Jg. 13 (1975), S. 337–362.