Elefanten-Orden

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Der Elefanten-Orden
Trageversion A: an einer Kette aus Goldelefanten und Türmen
Der Elefanten-Orden
Trageversion B: am Schulterband über die linke Schulter
Der Elefanten-Orden auf einer Grabstätte der Familie Blome in Heiligenstedten

Der Elefanten-Orden ist der höchste und älteste dänische Ritterorden.

Geschichte

Ein Vorgängerorden namens Bruderschaft der Muttergottes-Gesellschaft wurde um 1460 von König Christian I. gestiftet und vom Papst sanktioniert.[1] Weil diese Bruderschaft in kirchlichen Bereichen aktiv war, ließ der König den Orden durch Bullen der Päpste Pius II. (1462) und Sixtus IV. (1474) bestätigen. Zu der damaligen Zeit hing an der Ordenskette das Bild der Jungfrau Maria mit dem Christuskind auf dem Arm, wogegen die Kette Elefanten und Türme aufwies.[1] Berühmte frühe Träger des Ordens waren Tycho Brahe und Heinrich Rantzau. Ihre Porträts zeigen – um 1580 – bereits das Bild eines Elefanten an der Ordenskette.

Nach der Reformation ruhte der Orden vorerst, wurde dann aber 1580 von König Friedrich II. erneuert. Als neues Ordenszeichen wurde der aus der Kette des Vorgängerordens übernommene Elefant gewählt.[1] Eine grundlegende Änderung erfuhr er durch König Christian V., der 1693 neue Statuten erließ. Die Ritterzahl wurde von 50 auf 30 herabgesetzt, allerdings werden die (acht) Prinzen des königlichen Hauses als geborene Ritter nicht mitgezählt. Eigenartig ist die Vorschrift, dass der Elefanten-Orden nur verliehen werden kann, wenn der Ritter schon zuvor den zweiten dänischen Orden, den Danebrog-Orden, verliehen bekommen hat. Besitzt er ihn nicht, so wird er dem ausersehenen Ritter acht Tage zuvor überreicht. Beim Empfang des Elefanten-Ordens muss der Danebrog-Orden aber wieder abgelegt werden, weil kein anderer Orden neben ihm getragen werden darf.

Gestalt, Devise, Tragart

Im Jahr seiner Neuordnung 1693 erhielt der Orden auch seine heutige Gestalt. Der Elefant ist aus Gold und mit Ausnahme der Zähne (Elfenbein) weiß emailliert. Auf der einen Seite trägt er ein Kreuz, auf der anderen das Monogramm des regierenden Monarchen. Auf seinem Rücken liegt eine blaue, goldgefasste Decke, an deren Seite sich fünf Diamanten befinden, die ein Kreuz bilden, und steht ein roter Turm mit goldenen Bogenfenstern. Als Elefantenführer sitzt auf dem Hals ein Mohr mit goldenem Wurfspeer.

Die Ordensdevise lautet: Magnanimi pretium (Preis der Großherzigkeit)

Für den Orden gibt es zwei Trageversionen:[1]

  1. Der Orden wird am Tag der Ritterschaft (1. Januar), am Geburtstag des regierenden Monarchen bzw. der regierenden Monarchin (16. April) und am Geburtstag von Waldemar dem Sieger (28. Juni) an der Ordenskette getragen, die ihrerseits aus Goldelefanten mit blauer Decke und goldenen Türmen besteht.
  2. An Anlässen, die an den übrigen Tagen stattfinden, wird der Orden am Band getragen. Er gehört zu den seltenen Ausnahmen, bei denen das Schulterband über die linke Schulter getragen wird, so dass das Kleinod an der rechten Hüfte hängt.

Ritter des Elefanten-Ordens

Jacob van Wassenaer Obdam mit der frühen Form des Ordens

Zwischen 1580 und heute (2020) wurde der Elefantenorden an rund 580 Personen verliehen.[1] Heute wird er fast nur noch an Mitglieder der königlichen Familie und an ausländische Staatsoberhäupter vergeben. Über die Verleihung des Ordens entscheidet allein die Königin als Herrin des Ordens.

Früher wurde er auch mit Geld vom Adel erworben. Dazu gehörte Georg Albrecht aus Ostfriesland, der zwar den Orden in den Wappenstein des Marstalls einarbeiten ließ und für den Orden bezahlte, nicht aber das Geld aufbrachte, um die goldenen Schmiedearbeiten an dem Gebäude zu bezahlen. Der Elefantenorden wurde auch an die letzten drei in Ostfriesland regierenden Fürsten verliehen: Christian Eberhard (1682), Georg Albrecht (1722) und Karl Edzard (1734).

Außer an den Hochadel Europas und Asiens wurde der Orden auch weiteren Persönlichkeiten verliehen:

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Elefanten-Orden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Ridder af Elefantordenen auf kongehuset.dk (abgerufen am 5. September 2020).