Elsa Schünzel

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Elsa Schünzel, auch Else Schünzel, verehelichte Elsie Grossmann (* 29. April 1884 in Hamburg[1]; † vermutlich in den 1960er Jahren in New York City, Vereinigte Staaten), war eine deutsche Schauspielerin bei Bühne und Film.

Leben und Wirken

Die Tochter des Hamburger Kaufmanns Bernhard Theodor Hermann Schünzel und dessen Ehefrau Dorothea, geborene Israel,[1][2] und ältere Schwester des berühmten Schauspielers und Regisseurs Reinhold Schünzel erhielt ihre künstlerische Ausbildung als Jugendliche an der Marie-Seebach-Schule der Königlichen Schauspiele in Berlin. Ihr erstes Theaterengagement führte Elsa Schünzel 1905 an das Stadttheater zu Bonn. Dort wurde sie im Fach der Naiven und Sentimentalen eingesetzt und wirkte in Stücken wie Max Halbes Jugend (als Ännchen), Gerhart Hauptmanns Hanneles Himmelfahrt (als Hannele), Franz Grillparzers Sappho (als Melitta) und Hauptmanns Die versunkene Glocke (als Rautendelein).

Anschließend ging Schünzel ans Deutsche Theater in Göttingen, unmittelbar darauf führte ihr Weg ans Stadttheater im lothringischen Metz. In den 1910er Jahren wirkte sie überwiegend als gastierende Künstlerin, nahm aber auch Festengagements an wie das in der Spielzeit 1917 am Apollo-Theater in Düsseldorf.[3] In den 1920er Jahren ist Elsa Schünzel kaum mehr als Theaterschauspielerin nachzuweisen, zu Beginn der 1930er Jahre wirkte die Hamburger Künstlerin als Else Schünzel mit winzigen Rollen in zwei Tonfilmen mit.

1934 starb ihr Ehemann, der Filmproduktionsleiter Max Friedrich Grossmann, den sie 1920 geheiratet hatte, bereits mit 39 Jahren.[4][5]

1941, vier Jahre nach ihrem Bruder Reinhold, wanderten mit dessen Hilfe auch Elsa Schünzel, ihre Mutter und ihre jüngere Schwester Margarethe, verheiratete Emanuel,[6] in die Vereinigten Staaten aus. Dort ist sie zum Zeitpunkt des Todes ihres Bruders 1954 in München als Elsie Grossmann mit Wohnort New York gemeldet.[7] Vermutlich starb die ehemalige Schauspielerin dort rund ein Jahrzehnt später – Tode einer Elsie Grossmann bzw. Grossman sind dort in den Jahren 1963 und 1964 nachzuweisen.

Filmografie (komplett)

Literatur

  • Heinrich Hagemann (Hrsg.): Fach-Lexikon der Deutschen Bühnen-Angehörigen. Pallas und Hagemanns Bühnen-Verlag, Berlin 1906, S. 103.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Geburtsurkunde Nr. 1717 vom 6. Mai 1884, Standesamt Hamburg 03. In: ancestry.de (kostenpflichtig). Abgerufen am 18. Februar 2021.
  2. Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 3: Peit–Zz. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560752, S. 1560.
  3. Elsa Schünzel auf books.google.de
  4. Sterbeurkunde Nr. 730 vom 25. Mai 1934, Standesamt Berlin-Wilmersdorf. In: ancestry.de (kostenpflichtig). Abgerufen am 18. Februar 2021.
  5. New York, USA, Einbürgerungserklärung von Elsa Grossmann am 16. April 1942. In: ancestry.de (kostenpflichtig). Abgerufen am 18. Februar 2021.
  6. Hans-Christoph Blumenberg am 7. November 1994 auf focus.de
  7. laut der vom US-Vizekonsul Foley am 13. September 1954 ausgestellten Sterbebescheinigung von Reinhold Schünzel („Report of the Death of an American Citizen“), vorliegend im Filmarchiv Kay Wenigers