Engaku-ji

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Butsunichi-an
Stufen führen hinauf zu Sanmon, dem Haupttor.

Der Engaku-ji (Kyūjitai:

圓覺寺

, Shinjitai:

円覚寺

; benannt nach dem Yuanjue jing (chinesisch 

圓覺經

, Pinyin

Yuánjué jīng

 – „Sūtra der vollkommenen Erleuchtung“; jap.

円覚経

, Engaku-kyō)) ist ein buddhistischer Tempel in der japanischen Stadt Kamakura (Präfektur Kanagawa) und einer der Haupttempel der Rinzai-shū. Er liegt im Norden der Stadt im Stadtteil Yamanouchi nahe der Bahnstation Kita-Kamakura (Nord-Kamakura)[1] an der von Tokyo ausgehenden Bahnlinie Yokosuka.

Geschichte

Der Tempel wurde im Jahr 1282 unter der Bauherrschaft des Regenten Hōjō Tokimune (1251–1284) fertiggestellt. Ursprünglich war der Tempel für den chinesischen Chan-Mönch Lanxi Daolong (

蘭溪道隆

,

Lánxī Dàolóng

; jap.

蘭渓道隆

, Rankei Dōryū; 1213–1278) vorgesehen, der aber vor Abschluss des Baus verstarb. Der Tempel wurde daher den Opfern der Mongoleninvasionen in Japan umgewidmet und Tokimunes eigener Zen-Lehrer, Wuxue Zuyuan (

無學祖元

,

Wúxué Zǔyuán

; jap.

無学祖元

, Mugaku Sogen; 1226–1286) als Vorsteher eingesetzt. Weitere, bedeutende und am Engaku-ji tätige chinesische Chan-Mönche waren Daxiu Zhengnian (

大休正念

,

Dàxiū Zhèngniàn

; jap.

大休正念

, Daikyū Shōnen; 1214–1289) und Qingzhuo Zhengcheng (

淸拙正澄

,

Qīngzhuó Zhēngchéng

; jap.

清拙正澄

, Seisetsu Shōchō; 1274–1339). Der Engaku-ji gehörte bereits früh zum Gozan-System und blieb die gesamte Kamakura-Zeit einer der wichtigsten Zen-Tempel sowie ein bedeutendes Zentrum sino-japanischer Kultur. Später fiel der Tempel aus der Gunst der Herrscher und musste ohne finanzielle Mittel der Regierung bis zur Edo-Zeit sein Dasein bestreiten, als die Tokugawa ihn zu unterstützen begannen. Viele der damals durch Erdbeben und Feuer zerstörten Gebäude wurden zu dieser Zeit unter dem Mönch Seisetsu Shūcho (

誠拙周樗

; 1745–1820) wiederaufgebaut, wodurch der Tempel einen Großteil seiner heutigen Gestalt erhielt. Weitere bedeutende Mönche am Tempel in der modernen Zeit waren u. a. Imakita Kōsen (

今北洪川

; 1816–1892), unter dem der Tempel zu einem der einflussreichsten Zen-Tempel des östlichen Japans wurde, und sein Schüler Shaku Sōen (

釋宗演

; 1859–1919), der auf dem Weltparlament der Religionen in Chicago die westliche Welt mit dem japanischen Zen bekanntmachte.

1923 wurde ein Großteil der Gebäude durch das Große Kantō-Erdbeben zerstört. Der Wiederaufbau dauerte mehrere Jahrzehnte.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Engakuji. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 342.

Weblinks

Commons: Engaku-ji – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Koordinaten: 35° 20′ 15,74″ N, 139° 32′ 50,99″ O