Enno III. (Ostfriesland)

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Enno III., nicht zeitgenössisches Gemälde um 1750
Doppeltaler, Münzklippe der Grafschaft Ostfriesland mit dem Porträt von Enno III.

Enno III. (* 30. September 1563 in Aurich; † 19. August 1625 in Leerort) war Graf von Ostfriesland in den Jahren 1599 bis 1625. Er war der älteste Sohn von Edzard II. von Ostfriesland (Haus Cirksena) und Katharina von Schweden. Er gilt als der letzte ostfriesische Landesherr, der die ostfriesische Sprache beherrschte.[1]

Leben

Nach dem Aussterben der männlichen Linie der Grafen von Rietberg wurden die Grafen von Ostfriesland aufgrund der ehelichen Verbindung Ennos III. mit Walburga von Rietberg deren Nachfolger. Enno verzichtete 1600 im Berumer Vergleich aber zugunsten seiner Töchter auf Rietberg und erhielt dafür das ostfriesische Harlingerland, mit dem Rietberg seit 1540 in Personalunion verbunden war. Damit war ein altes Kapitel – der Konflikt mit dem Harlingerland – endlich beendet.[1]

Enno schien zunächst auf einem guten Weg in der Auseinandersetzung mit den Landständen zu sein. Er schloss mit ihnen und der Stadt Emden die Emder Konkordate. Allerdings hielt der Frieden im Lande nur so lange, bis Enno neue Steuern erhob, um das leere Staatssäckel zu füllen. In der folgenden Auseinandersetzung riefen die Emder Truppen der Vereinigten Niederlande zu Hilfe, die ab 1602 eine ständige Besatzung in der Stadt hielten. Im Osterhusischen Akkord wurden die Rechte der Stände schließlich von Enno bestätigt.[1]

Nachdem er den Niederländern im Jahre 1611 auch noch die Festung Leerort überlassen hatte, stand Ostfriesland so stark unter niederländischer Herrschaft, dass Enno sogar die Aufnahme Ostfrieslands in die Niederlande beantragte. Dies scheiterte allerdings an den Landständen. Im Dreißigjährigen Krieg (→ Ostfriesland zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges) nutzten die Niederländer Ostfriesland jedoch als winterlichen Versorgungsstützpunkt und quartierten, ohne dass Enno etwas dagegen hätte unternehmen können, die gefürchteten Truppen des Söldners Ernst von Mansfeld ab 1622 im Lande ein.[1]

Enno war auf seinen Sitz in Esens beschränkt und konnte nicht einmal verhindern, dass die gefürchteten Mansfelder ihm dort sogar das Geld raubten, das für den Berumer Vergleich bereitgestellt worden war.[1]

Familie

Enno III. war zweimal verheiratet. Am 29. Januar 1581 heiratete er Walburga Gräfin von Rietberg (* um 1557 in Rietberg, † 26. Mai 1586 in Esens), Tochter von Graf Johann II. von Rietberg, Herr zu Esens, Stedesdorf und Wittmund und Agnes Gräfin von Bentheim-Steinfurt. Dieser Ehe entstammten drei Kinder:

  • Sabina Catharina (* 11. August 1582; † 31. Mai 1618) ∞ am 4. März 1601 ihren Onkel Johann III. von Ostfriesland (* 1566; † 29. September 1625)
  • Agnes (* 1. Januar 1584; † 28. Februar 1616) ∞ am 15. August 1603 Fürst Gundaker von Liechtenstein (* 30. Januar 1580; † 5. August 1658)
  • Johann Edzard (* 10. Mai 1586; † 20. Mai 1586), begraben in Esens (St. Magnus).

Zwölf Jahre nach dem Tode seiner ersten Gemahlin heiratete Enno III. am 28. Januar 1598 in Esens Anna von Schleswig-Holstein-Gottorf (* 27. Februar 1575; † 14. April 1610)[2]. Aus dieser Ehe stammten fünf Kinder:

Literatur

Weblinks

Commons: Enno III. (Ostfriesland) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Biographisches Lexikon für Ostfriesland: Enno III., abgerufen am 14. August 2017 (PDF).
  2. Tileman Dothias Wiarda, Ostfriesische Geschichte: Band 2, von 1540 bis 1611, S.571
VorgängerAmtNachfolger
Edzard II.Graf von Ostfriesland
1599–1625
Rudolf Christian